Triptis Aktiengcsellschaff Gründung: Die Gründung erfolgte am 4. Juni 1896 unter Ueber- nahme der Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis, als „Porzellanfabrik Triptis' mit einem Grundkapital von M 1 000 000.—. 1912 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Porzellan- und Glaswaren und anderen keramischen Artikeln und Gewinnung hier- zu erforderlicher Rohprodukte, sowie der Absatz der von der Gesellschaft in den ihr gehörigen und von ihr etwa noch zu erwerbenden Grundstücken her- gestellten Fabrikate bzw. gewonnenen Rohprodukte, insbesondere Ton, Kaolin und Kohle. Errichtung von Zweigniederlassungen und Erwerb von, sowie Beteiligung mit Kapital an anderen Unter- nehmungen, welche zur Erreichung dieser Zwecke dienen. Die Gesellschaft kann außer in Deutschland auch im Auslande nach Maßgabe der dortigen gesetz- lichen Bestimmungen geschäftliche Niederlassungen errichten und betreiben. Erzeugnisse: Porzellanwaren und andere keramische Artikel, weißes und dekoriertes Porzellangeschirr. Vorstand: Roderich Gretschel, Triptis; Dipl.-Ing. Martin Lengerdorff, Neustadt a. d. Orla. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Curt Gretschel, Triptis, Vorsitzender; Dr. h. c. Nicolaus Jungeblut, Generaldirektor, Berlin; Konsul Hermann Rothe, Chemnitz, Mitinhaber des Bankhauses Bayer & Heinze, Chemnitz; Carl Schlesinger, Bankier, Berlin. Sitz der Verwaltung: Triptis (Thüringen). Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Allgemeine Treuhand-A.-G., Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 24.– Vorzugsaktien 2 Stimmen in den bekannten 3 Fällen, sonst 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds, bis 10 % des Aktienkapitals; 2. zur Zahlung einer Dividende von 7 % an die Vorzugs- aktien mit Nachzahlungsanspruch; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die S ammaktien; 4. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Auf- sichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. Zahlstellen: Eigene Kasse in Triptis; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Meiningen, Gotha; Abraham Schlesinger, Berlin; Gebr. Arnhold, Berlin; Bayer & Heinze, Chemnitz, Leipzig. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1906 Erwerb der Steingutfabrik Gebr. Urbach, Teplitz. 1909 Erwerb der Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne, Prag, Teplitz-Tischau und Eich- wald. 1913 Sämtliche österreichischen Werke wurden in eine G. m. b. H. mit den alten Firmenbeziehungen eingebracht. 1919 Verkauf der in der Tschechslowakei gelege- nen Fabriken und Werke. Dabei sicherte sich Triptis auf den größten Teil der Anlagen Optionsrecht auf 10 Jahre; Veräußerung dieses Optionsrechtes gegen 1 000 000.– tschech. Kronen. 1921 Erwerb von Aktien der J. v. Schwarz Akt.- Ges. Nürnberg. Gründung der Akt.-Ges. Wick-Werke in Grenz- hausen bei Coblenz unter Uebernahme fast sämtlicher Aktien. 1923 Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile der Wasserfilterfabrik Scheller & Co., G. m. b. H., Garßen bei Celle. 1924 Verkauf der Wasserfilterfabrik Scheller & Co. und eines Grundstückes in Neustadt.Orla. 1928 Verkauf der Beteiligung an der Porzellan- fabrik Arabia, Abo (Finnland), und Verwertung der restlichen Vorratsaktien. 1929 Die Beteiligung an der Gebr. Kühnlenz A.-G. wurde durch Fusion dieser Gesellschaft mit der Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf in solche der letzteren Gesellschaft umgetauscht. 1932 Um das Grundkapital an den insbesondere aus Anlaß der Wirtschaftsentwicklung veränderten Vermögensstand anzupassen und Wertminderungen ausgleichen zu können, beschloß die ordentliche Generalversammlung vom 16. August 1932 eine Her- absetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 1 632 000.–— auf RM 819 000.– mit rück- wirkender Kraft für die Bilanz per 31. Dezember 1931, sowie Auflösung des Dispositionsfonds in gesamter Höhe von RM 40 500.–— und des RM 163 200.— betragenden gesetzlichen Reservefonds in Höhe von RM 81 300.–. Die Herabsetzung erfolgte beschluß- gemäß in der Weise, daß RM 10 000.– eigene im Besitze der Gesellschaft befindliche Stammaktien, und zwar 10 Stück zu je RM 1000.–, eingezogen, die Nennbeträge der 1000 Vorzugsaktien von je Reichs- mark 32.– auf je RM 24.—, die der 1190 Stamm- aktien zu je RM 1000.– auf je RM 500.– herabgesetzt und schließlich die 4000 Stammaktien zu je RM 100.—– durch Zusammenlegung im Verhältnis 2:1 auf die halbe Stückzahl herabgemindert wurden. 7231