Tretorn und Calmon Gummiwe rke Aktiengescllschaft Sitz der Verwaltung Gründung: Die Gründung erfolgte am 22. Juni 1896 mit einem Grundkapital von M 1 500 000.–— unter der Firma „Asbest- und Gummiwerke Alfred Calmon Aktiengesellschaft'. Durch Generalversammlungs- beschluß vom 4. August 1933, in das Handelsregister eingetragen am 12. August 1933, wurde die Firma geändert in „Tretorn und Calmon Gummiwerke Aktiengesellschaft“. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Gummi- Asbestwaren. und Erzeugnisse: Turn-, Tennis-, Sport- und Strandschuhe, Textil- schuhe, Hausschuhe, Ueberziehstiefel, Arbeitsstiefel. Gummiabsätze und vecken. Gummisohlenplatten, technische Gummi- und Asbestwaren. darunter Gummifußbodenbelag, Gummiläufer, Walzenbezüge, Gummitreibriemen und Gummitransportbänder, Kon- servenringe, endlose Koksofentürdichtungen für moderne Kokereibetriebe, Asbestfiltergewebe, Asbest- Isoliermaterialien. Vorstand: Direktor Artur Stibe, Helsingborg; Direktor Fedor Kempe, Hamburg; Direktor Karl Raberg, Hamburg; Direktor Dr. Max Wiskemann, Hamburg. XAufsichtsrat: Direktor Erich Bechtolf (Deutsche Bank und Dis- conto-Gesellschaft), Hamburg, Vorsitzender; Staatsrat Hans W. Julius Peters (in Firma Conrad Hinrich Donner), Hamburg, stellv. Vorsitzender; Hamburg 22, Flotowstraße 36. (Xufsichtsrat? Direktor Henry Dunker, Helsingborg; Hadar H: son Hallström, Helsingborg; Otto Krahn, Hamburg; Paul Stahl. Hamburg. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. Walter Schlage, Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme. MNeingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds bis 10 % des Aktienkapitals; 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre; 3. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % des als- dann verbleibenden Betrages an den Aufsichtsrat (mindestens RM 5000.— 4. der Rest wird als weiterer Gewinnanteil auf die Aktien verteilt, falls die Generalversammlung nicht beschließt, ihn zu außerordentlichen Rück- lagen, von welchen die Vergütung für den Auf- sichtsrat nicht berechnet werden darf, oder zur Schaffung von wohlfahrtseinrichtungen oder Ver- gütung für Angestellte zu verwenden oder auf neue Rechnung vorzutragen. Zahlstellen: Deutsche Bank Hamburg. und Disconto-Gesellschaft, Berlin, aAufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1925 Verkauf von nom. RM 416 740.— Vorrats- aktien, die in der Goldmarkeröffnungsbilanz mit RM 1.– bewertet waren. An Erlös abzüglich Kosten wurden der gesetzlichen Reserve RM 282 192.66 zu- geführt. 1929 Aufgabe der Autoreifenfabrikation. 1930 Zur Abschreibung der stillgelegten Fabri- kationseinrichtungen und zur Neubewertung der An- lagen beschloß die Generalversammlung vom 31. Mai 1930 die Zusammenlegung des Aktienkapitals im Ver- hältnis 5:3; die Stammaktien wurden um Reichs- mark 1 600 000.–, die Schutzaktien um Reichsmark 36 000.– auf RM 54 000.– vermindert. Der Buch- gewinn von RM 1 636 000.— diente zu Sonder- abschreibungen auf Grundstücke mit RM 110 000.—–, auf Gebäude mit RM 500 000.–, auf Maschinen mit RM 410 000.–, zur Bildung eines Umstellungs- und Erneuerungskontos mit RM 300 000.—, der Rest zur Minderbewertung der Vorräte und RM 24 533.20 zur Aufrundung der Reserve. Verlegung der Gummischuhfabrikation in die Raäume der früheren Autoreifenfabrikation Flotow- straße. 1931 Nom. RM 129 000.– eigene Aktien (dar- unter die nom. RM 54 000.– Schutzaktien) wurden per 31. Dezember 1931 eingezogen. Diese Aktien wurden gegen Zahlung von RM 6452.— von der Agi übernommen. Der Buchgewinn von Reichsmark 122 548.– wurde zur teilweisen Deckung des Ver- lustes verwandt. Die Tochtergesellschaft Asbest- und Gummi-lndustrie Versicherungsgesellschaft m. b. H. (Agi) wurde liquidiert. 1932 Im Dezember traf die Gesellschaft mit der Helsingborgs Gummifabriks A. B., Helsingborg, ein freundschaftliches Abkommen, durch das die um- fassenden Spezialerfahrungen dieses Unternehmens in der Fabrikation von Gummischuhen der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. 1933 Durch außerordentlichen Generalversamm- lungsbeschluß vom 21. Januar wurde das Aktien- kapital in erleichterter Form von RM 2 325 000.—– im Verhältnis 10:3 auf RM 697 500.— herabgesetzt und dem Reservefonds ein Betrag von Reichsmark 180 250.– entnommen; der Buchgewinn in Höhe von RM 1 807 750.– wurde mit RM 754 949.97 zu Wert- berichtigungen auf Anlagen, RM 295 508.91 zur Wertberichtigung auf Vorräte und mit Reichsmark 757 291.12 zur Deckung von Verlusten verwandt. Die gleiche Generalversammlung beschloß eine Wieder- erhöhung des Grundkapitals um bis zu RM 502 500.– auf RM 1.2 Mill. Diese Erhöhung wurde in Höhe von RM 202 500.– durchgeführt. Das Grundkapital beträgt zur Zeit RM 900 000.—–. In der Generalversammlung vom 4. August 1933 wurde auf Grund der Beziehungen zu dem schwedischen Unternehmen die Firma in „Tretorn und Calmon Gummiwerke Aktiengesellschaft-“ geändert. 7277