* 7 Sitz der Verwaltung: Dresden-A. 24, Bismarckplatz 2–6. Gründung: Die Gründung erfolgte am 29. Juni 1898 mit einem Grundkapital von M 6 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Verwertung von Kraftquellen jeder Art sowie Her- stellung, Erwerb, Betrieb aller Anlagen oder Unter- nehmungen, die der Ausnutzung von Kraftquellen oder der Fortleitung von Kräften oder sonst der Kraftüber- tragung dienen oder dienen können; Betrieb von Verkehrs- unternehmungen jeder Art, Erwerb, Errichtung und Be- trieb von Unternehmungen, industriellen Anlagen oder Handelsgeschäften jeder Art, die mit den vorgedachten Zwecken im Zusammenhange stehen, sowie Pachtung oder Verpachtung von Anlagen und Unternehmungen und die Beteiligung an solchen in jeder beliebigen Form, die die vorgedachten Zwecke, gleichartige oder verwandte, ver- folgen. Die Gesellschaft besitzt keine eigenen Werke, Grundstücke und Häuser; sie ist ledig- lich eine olding-Gesellschaft. Vorstand: Dr. Heinz Hertzs ch, Dresden; Dr. Alfred Stoltze, Dresden. Aufsichtsrat: Minister für Wirtschaft und Arbeit Georg Lenk, M. d. R. Dresden. Vorsitzender: Finanzminister Rudolf K a mpss, Dresden, 1. stellv. Vorsitzender; Ministerialdirektor Curt Lahr, Dresden, 2. stellv. Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Direktor Dipl.-Ing. Anton Fis cher, Nürnberg; Staatsbankpräsident Kurt Nebelung, Dresden; Oberregierungsrat Erich Rosig, Dresden. Eilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Erich Zahn, Dresden. Wirtschaftsprüfer. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Aenderung des Ge- schäftsjahres: 1924, bis dahin April/März. Zwischen- geschäftsjahr vom 1. April bis 31. Dezember 1924. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2, zur Bildung oder Verstärkung von Rücklagen; 3. über die Verwendung des Restes des Reingewinnes beschließt die Generalversammlung. Zahlstellen: Sachsische Staatsbank, Dresden, Chemnitz, Leipzig, Zwickau; Philipp Elimeyer, Dresden; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Dresden, Köln, München, Nürnberg; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; zayerische Vereinsbank, München. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Elektra, A.-G., Dresden, ging hervor aus der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg, die gemeinsam mit ihrer Finanzgesellschaft, der Continen- talen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, zahlreiche in- und ausländische Unternehmungen großen lokalen Umfanges schuf und aus sich heraus die Anregungen für die Weiterentwicklung dieser in weit- gehendem Grade selbständigen Gebilde gab. Als ein wichtiges Glied in der Reihe dieser Unternehmungen wurde am 29. Juni 1898 für Sachsen und seine Grenz- gebiete die Elektra, A.-G. gegründet und am 19. Dezember 1898 in das Handelsregister eingetragen. Die Ziele der neuen Gesellschaft umfaßten nicht nur den Bau und Betrieb von Stromerzeugungs- und Verteilungsanlagen jeder Art, den Erwerb und die Verwertung von Patenten und Lizenzen, die Er- werbung und Beteiligung an elektrischen Unter- nehmungen, sondern auch den Bau und Betrieb von elektrischen Bahnen und aller Arten von Transport- Unternehmungen, auch Kleinbahnen, die das örtliche Interesse fördern sollten. Das Tätigkeitsfeld sollte das damalige Königreich Sachsen, die Provinz Sachsen, dann Thüringen und die preußische Provinz Schlesien, mit Ausnahme der Bezirke Beuthen, Katto- witz und Myslowitz, sein. Ihr erstes Unternehmen war die Straßenbahn Schan- dau-–Lichtenhainer Wasserfall, die die Elektra, A.-G.sofort 457 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. bei ihrer Gründung von der Continentalen Gesellschaft übernahm; das dazugehörige kleine Kraftwerk wurde später zu einem Ueberlandwerk ausgebaut. In die ersten Geschäftsjahre der Elektra, A.-G. fällt auch der Bau der Bergschwebebahn Loschwitz– Dresden, die als die erste Anlage dieser Art in der Welt am 6. Mai 1901 dem Betrieb übergeben wurde. Später übernahm die Elektra, A.-G. noch die Drahtseilbahn Loschwitz–Weißer Hirsch, der auch das Elektrizitätswerk Loschwitz gehörte. Ende 1911 wurden diese beiden Bergbahnen an die Stadtgemeinde Dresden abgetreten. In der Zeit ihrer Gründung übernahm die Elektra ferner von der Continentalen Gesellschaft den größten Teil der Aktien der Zwickauer Elektrizitätswerk und Straßen- bahn A.-G. in Zwickau und im 2. Geschäftsjahr von der Firma Schuckert & Co. das Elektrizitätswerk Oelsnitz i. E., ein Stromversorgungsunternehmen, das den Grund- stock der bedeutendsten Tochtergesellschaft der Elektra, der Kraftwerke Westsachsen A.-G. in Zwickau, bildete, die 1921 aus der Zwickauer Elektrizitätswerk und Straßenbahn A.-G. und zwei anderen Tochtergesellschaften der Elektra, der 1909 gegründeten Erzgebirgisch-Vogt- ländischen Bahn- und Elektrizitäts-Gesellschaft in Schnee- berg i. E. (später in Annaberg) und der Vogtländischen Elektrizitätswerk A.-G. in Trieb i. V. (später in Bergen i. V.), hervorgegangen ist 7297