Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden-A. Noch im Gründungsjahre rief die Elektra ferner die Großröhrsdorfer Elektrizitätswerk G. m. b. H. in Groß- röhrsdorf ins Leben, die das Großröhrsdorfer Elektrizitäts- werk erbaute und Anfang 1900 in Betrieb setzte. In der gleichen Zeit führte die Elektra den Bau des Elektrizitätswerkes der Stadtgemeinde IImenau i. Th. durch, das Ende 1899 in Betrieb genommen wurde. Im nächsten Jahre übernahm die Elektra das städtische Gaswerk Apolda, das dann mit dem Ilmenauer Elektri- zitätswerk in ein selbständiges Tochterunternehmen unter dem Namen Thüringische Elektrizitäts- und Gaswerke A.-G. in Apolda übergeführt worden ist. Gemeinsam mit dieser Gesellschaft erwarb die Elektra im Jahre 1910 den größten Teil der Gesellschaftsanteile der Elektrizitäts- werk Oberweimar, Ueberlandzentrale, G. m. b. H., in Oberweimar, die im Geschäftsjahre 1915/16 mit der Elektrizitätswerk A.-G. in Gispersleben unter der Firma Kraftwerk Thüringen A.-G. in Gispersleben vereinigt wurde. Später hat die Elektra ihren thüringischen Besitz abgestoßen, indem sie ihre Aktien der Thüringischen Elektrizitäts- und Gaswerke A-G. in Apolda gegen die gleiche Menge Aktien der Zwickauer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn A.-G. in Zwickau austauschte. 1905 erwarb die Elektra das gesamte Aktien- kapital der Elektricitätswerke-Betriebs-Aktiengesell- schaft in Riesa mit den in deren Besitz befindlichen Elektrizitätswerken Riesa, Schmölln und Gößnitz S.-A. Das Elektrizitätswerk Riesa ist im Jahre 1928 in eine neue Gesellschaft unter der Firma „Elektrizitätswerk diesa Aktiengesellschaft, Riesa“ eingebracht worden, an der die Elektricitätswerke-Betriebs-Aktiengesell- schaft, Riesa, jetzt in Dresden, und die Stadt- gemeinde Riesa mit je 50 % des Aktienkapitals be- teiligt sind. Die Elektra hatte sich also im Laufe ihres Wirkens einen erheblichen Einfluß auf weite Gebiete der Stromversorgung Sachsens und seiner Nachbar- länder verschafft. Sie hat damit die Regelung der Elektrizitätsversorgung durch den Staat vorbereiten helfen. der an ihr nicht vorübergehen konnte, als er im Jahre 1916 beschloß, sich der Landesstrom- versorgung unmittelbar anzunehmen. Er mußte be- müht sein. die Elektra in seine Pläne einzugliedern. Das geschah im Jahre 1918 durch die Uebernahme der Aktienmehrheit der Elektra von der Schuckert-Gruppe auf den Sächsischen Staat. 1922 beteiligte sie sich an der Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz, der Sächsischen Elektrici- täts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G in Siegmar und der Kraftwerk Sachsen-Thüringen A.-G. in Auma i. Th. Neuerdings wandte sich die Elektra auch der Gas- fernversorgung zu, indem sie sich an der Gründung der Gasversorgung Ostsachsen A.-G. in Dresden mit einem Drittel des Gründungskapitals beteiligte. Die neue Ge- sellschaft übernahm am I1. Oktober 1922 das bisher der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig gehörige Ferngas- werk in Heidenau. Gemeinsam mit einigen befreundeten Firmen gründete die Elektra Ende 1921 die „Debag“ Deutsche Betriebsstoff-A.-G. in Dresden; diese Beteiligung ist inzwischen wieder abgestoßen worden. Im gleichen Jahre wurden die der Stromversorgung tschechoslowaki- scher Grenzgemeinden dienenden Leitungsanlagen des Ueberlandwerkes Schandau unter der Firma Elektrische Licht- und Kraftanlagen G. m. b. H. in Niedereinsiedel in Böhmen in eine besondere Gesellschaft eingebracht, die Anfang 1922 unter Verlegung ihres Sitzes nach Nixdorf das ihr angrenzende Ueberlandwerk Nixdorf erwarb. Das Bestreben der Elektra war auch in der Folge- zeit darauf gerichtet, die Stromversorgung Sachsens 7298 und der angrenzenden Gebiete weiterhin in engster Fühlung mit dem Staatlichen Elektrizitätsunter- nehmen, das Ende 1923 in die Aktiengesellschaft Sächsische Werke umgewandelt worden war, durch- zuführen. Gemeinschaftlich mit dieser Gesellschaft übernahm die Elektra einen großen Teil der neuen Aktien der Sächsischen Elektricitäts-Lieferungs-Ge- sellschaft Oberlungwitz (jetzt Siegmar). Im Geschäftsjahr 1923/24 rief die Elektra gemeinsam mit dem Elektrizitätsversorgungs-Verband für den Plauen- schen Grund die Kraftwerke Freital A.-G., Freital i. Sa., ins Leben. Ferner beteiligte sie sich an der am 18. Februar 1924 ins Leben gerufenen Elektro- chemischen Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Hirschfelde i. Sa. und an der am 12. März 1924 ins Leben gerufenen Sächsischen Luftverkehrs-Aktien- gesellschaft, Dresden, jetzt Mitteldeutsche Luft- verkehrs A.-G., Dresden. Gemeinsam mit dem Gas- versorgungsverband Flöha i. Sa. gründete die Elektra am 11. Juli 1924 die Gasversorgung Mittelsachsen A.-G., Dresden, die 1929 den Sitz nach Leipzig ver- legte. 1924 hat die Elektra das Ueberlandwerk Bad Schandau und die Elektrische Straßenbahn Bad Schandau—– Lichtenhainer Wasserfall an die A.-G. Sächsische Werke, Dresden, mit einem angemessenen Nutzen verkauft. Ende Die Generalversammlung vom 17. Dezember 1925 der Kraftwerke Westsachsen A.-G., Zwickau, beschloß die Annahme eines Kaufvertrages, wonach ihr Vermögen als Ganzes an die A.-G. Sächsische Werke, Dresden, gegen Gewährung eines Kaufpreises von RM 18 150 000.– zuzüglich 10 % Zinsen ab 16. Dezember 1925 bis zum Tage der Zahlung übertragen wurde; der Kaufpreis war spätestens am 31. Dezember 1926 fällig. Die Gesell- schaft ist in Liquidation getreten. Die Aktionäre er- hielten am Ende des Sperrjahres für ihre Aktien eine Vergütung von 110 % zuzüglich 10 % Zinsen. Die Elektra hat Ende 1925 ihren Besitz an Aktien der vorstehenden Kraftwerke Westsachsen A.-G. und der Kraftwerke Freital A.-G., Freital i. Sa., an die A.-G. Sächsische Werke, Dresden, verkauft. Als Kaufpreis erhielt sie Aktien der Sächsischen Elektri- citäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G., Siegmar, der Elektricitätswerke-Betriebs-A.-G., Riesa, der Land- kraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz und der Thüringischen Landeselektrizitätsversorgungs-A.-G. „Thüringenwerk“', Weimar und den Restbetrag in bar. Die Elektra beteiligte sich ferner maßgebend an der Sächsischen Elektrizitätswerk- und Straßenbahn- Aktiengesellschaft, Plauen i. Vogtl., sowie an der Geraer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-Aktien- gesellschaft, Gera. Die Vereinheitlichung der Stromversorgung unter Führung des Staates beziehungsweise unter Führung der Aktiengesellschaft Sächsische Werke, in die An- fang 1924 die staatlichen Braunkohlen- und Elektrizi- tätswerke sowie das Steinkohlenwerk Zauckerode übergeführt worden sind, ist für die Elektra und ihre Tochterunternehmungen von höchster Bedeutung und förderndem Einfluß gewesen. Die Pläne, zu deren Förderung die Elektra vor 35 Jahren geschaffen wurde, werden im innigen Zu- sammenarbeiten mit der staatlichen Aktiengesellschaft Sächsische Werke immer stetiger und immer rascher ihrer Vollendung entgegengeführt. Im Geschäftsjahre 1928 hat die Gesellschaft ge- meinschaftlich mit der Energie Aktienges., Leipzig, ――――