Didier-Werke Aktiengesellschaft 1928 ist die Stellung im Materialgeschäft durch den Erwerb der Majorität einer westdeutschen Chamottefabrik verstärkt worden. Didier hat etwa 60 % des RM 6 000 000.– betragenden Kapitals der Scheidhauer & Gießing A.-G., Bonn, gegen Hergabe eigener Aktien erw orben. Zu diesem Zweck ist das Kapital von Didier um RM 3 600 000.– auf Reichs- mark 18 000 000.–— mit vollem Dividendenrecht für 1928 erhöht worden. Die westdeutsche Gesellschaft war andererseits Großaktionär von Didier mit einem Besitz von über nom. RM 4 000 000.—. 1930 In Gemeinschaft mit der Tochtergesellschaft Scheidhauer & Gießing A.-G., Bonn, hat die Gesell- schaft die Ak tienmajorität der Stellaw erk A.-G. vorm. Wilisch & Co. erworben. Einschließlich der Tochtergesellschaften besaß der Didierkonzern Ende 1930 23 Fabrikationsstätten für feuerfeste Materialien, davon 20 in ganz Deutsch- land zerstreut und 3 in der Tschechoslowakei. Die Verschlechterung der Wirtschaftslage hat der besonders konjunkturempfindl ichen Industrie der feuerfesten Steine 1930 einen weiteren Rückgang des Absatzes gebracht. Bei der Gesellschaft konnte krotz- dem der Umsatz behauptet werden. 1931 hat sich der Absatzrückgang beschleunigt fortgesetzt. Die Entwicklung der Wirtschaftslage betraf nicht nur die eigenen Werke, sondern auch die der Tochtergesellschaften. Das Geschäftsjahr 1931 schloß einschl. Abschreibungen auf Forderungen an Tochtergesellschaften und auf Beteiligungen mit einem Verlust von RM 2 565 241.63 ab. 1932 Um die Unkosten dem gesunkenen Umsatz anzupassen, war eine durchgreifende Organisations- änderung erforderlich. Das Verkaufsgeschäft wird seither in vier Werksgruppen geleitet. Zwecks Ver- einfachung der Geschäftsführung beschloß die Gene- ralv ersammlung vom 16. August 1932 die Fusion mit folgenden Tochtergeselischaften: der Scheidhauer & Gießing A.-G., Bonn, der Stellawerk A.-G. vorm. Wilisch & Co., Berlin-Wilmersdorf, der Thonwerk Biebrich A.-G., Wiesbaden-Biebrich, und der Ober- schlesischen Chamotte-Fabrik A.-G. früher Arbeits- stätte Didier, leiwitz. Die Aktien der Gesell- schaften befanden sich zum größten Teil im Besitz von Stettiner Chamotte, so daß zur Durchführung der Fusionen und Verträge im ganzen nur nom. Reichs- mark 145 800.– Aktien erforderlich waren. Einer Sonderbehandlung bedurfte lediglich die Fusion mit der Stellawerk = -G. vorm. Wilisch & Co. Bei dieser Gesellschaft war Didier nur mit nom. RM 1 700 000.— beteiligt, während sich die restlichen RM 800 000.– in Händen der Bankgläubiger von Stellawerk befauden. Nach Verhandlung mit den Bankgläubigern wurde ein Abkommen geschlossen, das im Ergebnis dazu führte, daß die Bankgläubiger gegen Abtretung von RM 2 000 000. Forderungen gegen Stellawerk und gegen Ueberlassung der restlichen RM 800 000.– Aktien der Stellawerk RM 2 500 000.— Vorzugs- aktien der Didier-Werke erwarben. Durch diese Fusionen war ein Buchverlust von Insgesamt RM 1 721 287.13 entstanden, der aus dem Sanierungsgewinn gedeckt wurde. Zur Deckung des Verlustes aus 1931 sowie zur Wertberichtigung verschiedener Bilanzposten, ins- besondere des Beteiligungskontos und Bildung von Rückstellungen beschloß die gleiche Generalver- sammlung eine Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 18 215 000.– auf Reichs- mark 9 745 000.—. Zunächst wurde das Stammkapital der Gesell- schaft von nom. RM 18 Mill. durch Zusammenlegung im Verhältnis 2:1 auf nom. RM 9 Mill. herab- gesetzt. Es wurde alsdann wieder erhöht durch Ausgabe von nom. RM 530 000.– Vorzugsaktien, die von den bisherigen Bankgläubigern der Stella- werk A.-G. übernommen wurden. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzungg wurden ferner nom. RM 1 755 000.— Stammaktien gegen Zuzahlung von RM 263 000.– in Vorzugsaktien umgewandelt. Die Verwendung des sich aus der Kapitalherabsetzung, Zuzahlung bei der Umwandlung von Stammaktien in Vorzugsaktien und der Auflösung von Reserven er- gebenden Buchgewinnes in Höhe von Reichsmark 12 440 773.67 ist aus der Gewinn- und Verlust-Rech- hung per 31. Dezember 1932 ersichtlich. In Durchführung dieser Maßnahmen wurde ferner be- schlossen, die Firma in ,Didier-Werke Aktiengesell- schaft“ zu ändern. Neu gegründet wurde im Jahre 1932 die Thon- werk Biebrich OÖOfenbau G. m. b. H. in Wiesbaden- Biebrich. 1933 Im Januar kündigte die Gesellschaft sämt- liche Genußscheine (48 000 Stück ohne Nennw ert) zum 30. März 1933 zur Einlösung. Auf die im Umlauf be- findlichen Stücke ist ein Betrag von je RM 4.31 zu leisten. Die Beteiligungen haben sich erhöht durch Ueber- nahme der Kapitalerhöhung der Gebr. Kaempfe G. m b. H., Eisenberg, und der Magnesit G. m. b. H., Bonn. 1934 Abbruch des stillgelegten Werkes Bergs Gladbach. Die Beteiligungen erfuhr en eine Erhöhung durch Uebernahme von Aktien der neugegründeten Pecser Kokswerke A.-G., Budapest, und Rücknahme von Kuxen der Gewerkschaft Neuroder Kohlen- und Thonwerke von einer Tochtergesellschaft. 1935 Uebernahme der Tochtergesellschaft Sauerma'sche Chamotte- und Tonwarenfabrik G, b. H. in Ruppersdorf. Auflösung einer Tochtergesellschaft. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Der Grundbesitz der Gesellschaft umfaßt gesamt etwa 3 899 863 qm Zwecken: Industriegelände etyzgz davon bebaut etwa 182 885 qm Ton-, Quarzit-, Kaolin-, Ocker- und Sandgruben. Wohngrundstücke sonstige Grundstücke ins- und dient folgenden 615 518 qm „ 2 861 174 „ 82 580 „ 840 591 „ insgesamt etwa 3 899 869 qm 7352 ― W = ――――, ‚‚‚‚==‚‚‚‚‚‚‚‚‚ Eigene Werke: Biebrich, Bodenbach (C. S. R.), Duisburg, Gleiwitz, Mainzlar b. Gießen, Thonberg b. Kamenz Niederdollendorf a. Rh., i. Sa. Das in Bodenbach (Tschechoslowakei) gelegene Werk ist seit dem 1. Januar 1933 an eine Tochter- gesellschaft verpachtet. Ferner hat die Gesellschaft die Betriebe einiger, Niederlahnstein (still- gelegt), Ratibor (z. T. stillgelegt), Stettin,