Didier-Werke Aktiengesellschaft Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Die im Geschäftsjahr 1935 andauernde und auf manchen Gebieten noch verstärkte Belebung der all- gemeinen Wirtschaft hat auch den Werken zusätz- liche Beschäftigung gebracht. Der Belebung des In- landsmarktes standen Erschwerungen im Auslands- geschäft und in der zweiten Hälfte des Jahres Steige- rungen der Rohstoffpreise und anderer Unkosten gegenüber. Das Ergebnis der Ofenbau-Abteilungen war nicht befriedigend. Der Umsatz, d. h. die Summe der im Berichtsjahr abgerechneten Bauten stieg zwar weiter gegenüber dem Vorjahr, jedoch sind die Brutto- Ueberschüsse dem „ nach sowie im Ver- hältnis zum Umsatz nicht unbeträchtlich zurückge- gangen. Die Ursache hierfür liegt fast ausschließ- lich darin, daß bei ― noch im Jahre 1934 hereingenommenen Auslandsbauten die Erlöse infolge des ungezügelten Wettbewerbs in- und ausländischer Firmen und infolge des während der Bauzeit einge- tretenen Rückgangs ausländischer Währungen unzu- reichend waren und die Gestehungskosten infolge un- ―― und unvorhersehbarer Umstände er- heblich über die Voranschläge hinausgingen. Ferner waren die Zahlungsbedingungen namentlich im Inland häufig sehr ungünstig. Die Wettbewerbsverhältnisse im Ausland haben sich gebessert. Die allgemeinen Unkosten der teilungen sind im Zusammenhang mit der Steigerung des Auftragseinganges und notwendiger Entwick- lungsarbeiten angewachsen; ein Ausgleich kann erst in den im laufenden Jahr abzuwickelnden Bauten ge- funden werden. Der Umsatz des Berichtsjahres ent- fällt zu mehr als der Hälfte auf das Auslandsgeschäft. Der Anteil der Lieferungen der Fabriken für das Auslandsgeschäft der Ofenbauabteilungen ist weiter zurückgegangen; während 1933 noch etwa 27 % aller von den Ofenbauabteilungen bestellten Materialien für Auslandsbauten bestimmt waren, sank dieser Satz 1934 auf etwa 23 %, 1935 auf etwa 20 %. Im Berichtsjahr hat die Berliner Ofenbau- abteilung nach schon längere Zeit zurückliegenden Vorarbeiten ihr Arbeitsgebiet auf die Errichtung von Ofenbau-Ab- Anlagen zur Herstellung von Synthesegas zur Ge- winnung flüssiger Treibstoffe ausdehnen können. Der erste Großauftrag dieser Art steht kurz vor der Ab- wicklung. Im Horizontalkammerofenbau konnte die Tochter- gesellschaft, die Didier-Kogag Koksofenbau und Gas- verwertung A.-G., Essen, neue größere Kokereineu- bauaufträge hereinnehmen, die im laufenden Jahr abgewickelt werden. Die Säurebauabteilungen haben im Berichtsjahr befriedigende Ergebnisse erzielt. Die deutschen Werke steigerten ihren wert- mäßigen Umsatz um 18 %, den Versand in Tonnen um 9 %, gegenüber dem Vorjahr. Der Unterschied zwischen der wertmäßigen und der mengenmäßigen Entwicklung beruht nicht auf einer Steigerung des Durchschnittserlöses für das einzelne Erzeugnis, sondern darauf, daß der Absatz hochwertiger Er- zeugnisse stärker anstieg als der der billigeren. Der Export konnte nach Tonnen um 18 % ge- steigert werden, wobei gleichzeitig auch der Durch- schnittserlös sich hob. Der Anteil des Exports am Gesamtversand in Tonnen stieg von 14.7 % in 1934 auf 15.7 % im Berichtsjahr; dabei ist die Ausfuhr nach dem Saargebiet außer Betracht geblieben. Der Anteil am Gesamtexport deutscher Fabriken des Fachgebietes, der 1934 etwa 35 % betrug, konnte im Berichtsjahr auf dieser Höhe gehalten werden. Trotz dieser weiter günstigen Entwicklung der Absatzziffern blieb das Ergebnis der deutschen Fabriken unbefriedigend. Die Hauptgründe hierfür sind die unzureichenden Preise für viele der Erzeug- nisse sowie die unzureichende Ausnutzung der Kapazität der Werke. Die in Betrieb befindlichen Werke wurden in Deutschland im Durchschnitt mit 63.6 % ausgenutzt, wobei die westdeutschen Werke über, die ostdeutschen Werke unter diesem Durch- schnittssatz beschäftigt waren. Im allgemeinen konnte werden, doch zeigte es sonders unzulänglichen Neigung zu weiterem erlöse waren zum triebskosten des merkte steigende Die Schwieri das Preisniveau gehalten gerade in den preislich be- billigen Qualitäten eher eine Absinken. Auch die Auslands- Teil rückgängig, wogegen die Ver- Auslandsgeschäfts die allgemein be- Tendenz aufwiesen. gkeiten, die sich bei der Verwendung ausländischer Rohstoffe bzw. bei deren Ersatz durch inländische ergaben, konnten bisher überwunden werden, zum Teil allerdings unter Erhöhung der Selbstkosten. Zur Bilanz sind folgende Erläuterungen zu geben: Der Zugang auf dem Grundstücks-Konto beruht auf der im Berichtsjahr erfolgten Verschmelzung mit der Tochtergesellschaft Graf Sauerma'sche Chamotte- und Tonwarenfabrik G. m. b. H. in Ruppersdorf Kreis Strehlen (Schlesien), deren Betrieb seit Jahren Still- liegt. Der Abgang steht im wesentlichen mit dem Verkauf entbehrlicher Wohnhäuser in Zusammenhang. Das Konto Grubengrundstücke hat sich in der Hauptsache durch Umbuchungen auf andere Anlage- konten ermäßigt, in geringerem Umfange auch durch Verkauf ausgebeuteten oder die Ausbeute nicht lohnenden Besitzes. Der Wiederaufbau des im Oktober 1934 abge- brannten Teils des Werkes Niederdollendorf spiegelt sich in dem Zugang auf dem Fabrikgebäude-Konto wieder. Der Abgang auf diesem Konto beruht auf einer Umbuchung auf das Konto Geschäfts- und Wohngebäude. Das Konto Geschäfts- und Wohngebäude weist außerdem einen Zugang durch die Verschmelkzug mit der Graf Sauerma'sche Chamotte- und Tonwaren- fabrik G. m. b. H., Ruppersdorf, auf. Die Abgänge beruhen auf Wohnhausverkäufen. Der Zugang auf dem Brennofen-Konto im wesentlichen die Aufwendungen für einen dingofen in Niederdollendorf. Das Maschinen-Konto enthält Zugänge Betriebsverbesserungen, namentlich in Duisburg Niederdollendorf. Der Abgang auf dem Beteiligungs-Konto beruht enthält neuen durch und mit RM 6000.–— auf der Auflösung einer kleinen Tochtergesellschaft, mit RM 141 000.– auf der Ver- schmelzung mit der Graf Sauerma'sche Chamotte- und Tonwarenfabrik G. m. b. H. in Ruppersdorf und mit RM 2 400 000.– auf einer Kapitalrückzahlung der Vereinigte Chamottefabrizken vorm. C. Kulmiz G. m. b. H., Saarau. Weiter wurden etwa RM 20 000.— als Kursberichtigung auf den Buchwert der tür- kischen Beteiligungen abgeschrieben. Das Anlagevermögen einschließlich Beteiligungen hat sich gegen das Vorjahr buchmäßig um Reichs- mark 2 645 000.– ermäßigt. Die Vorräte sind, wie in den Vorjahren, vor- sichtig bewertet. Der Rohmaterialbestand hat sich 7359 — 3 7 = 3 ―