Hcidelberger Straßen- und Bergbahn-Aktiengescllschaf Sitz der Verwaltung: Heidelberg, Bergheimer Straße 4. Gründung: Die Gründung erfolgte am 18. Juli 1887 mit Wirkung vom 1.1.1887 unter Uebernahme der seit 1885 bestehenden Heidelberger Straßen- und Bergbahn-Gesellschaft Leferenz &Co. in Heidelberg mit einem Grundkapitalv. M350000.—. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb und weiterer Ausbau der Heidelberger Straßen- und Bergbahn, Erwerb und Ausnutzung von Konzessionen zum Betriebe von Straßenbahnen, Berg- und Nebenbahnen, zur Beförderung von Personen und Gütern, Anlage von Bahnen der bezeichneten Art, Vornahme aller zur Erreichung und Förderung des Gesellschaftszweckes erforderlichen Geschäfte, Beteili- gung an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen und Erwerb von solchen. Vorstand: Direktor Dr.-Ing. Georg Munke, Heidelberg. Aufsichtsrat: Dr. Carl Neinhaus, Vorsitzender; Heinrich Barth, Ratsherr, Heidelberg; Ernst Kobe, Ratsherr, Heidelberg; Lothar Mager, Syndikus, Heidelberg; Lorenz Reichert, Ratsherr, Heidelberg; Fritz Schweizer, Direktor, Heidelberg; Jean Ullmann, Bankdirektor, Heidelberg. Oberbürgermeister, Heidelberg, Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr Richard Koch, Wirtschaftsprüfer. 1936: Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.— je nom. RM 1000.– Stammaktien 10 Stimmen, je nom. RM 1000.—– Vorzugsaktien 10 Stimmen, in den bekannten drei Fällen 100 Stimmen. Stammaktien 1 Stimme, Neingewinn-Vervendung: 1. zur Abführung von 5 % an den gesetzlichen veservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Gewährung der dem Vorstande oder sonstigen Angestellten der Gesellschaft vertragsmäßig zu- gesicherten Tantiemen; zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vor- zugsaktionäre; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktionäre; 5. zur Gewährung einer Tantieme bis zu 10 % Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Ö―0 an den Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Heidelberg; Dresdner Bank, Filiale Heidelberg und Frankfurt a. M.; Frankfurter Bank, Frankfurt a. M. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Unternehmen ist im Jahre 1887 aus der Heidel- berger Straßen- und Bergbahn-Gesellschaft Leferenz & Co. in Heidelberg, die seit dem Jahre 1885 bestand, hervor- gegangen. Am 30. März 1890 fand die Betriebseröffmung der Drahtseil- und Zahnradbahn Kornmarkt–Schloß–Mol- kenkur statt. Im Jahre 1902 erfolgte die Umwandlung des Pferde- bahnbetriebes in elektrischen Betrieb. Am 1. Juli 1905 erwarb die Stadtgemeinde Heidelberg die Vorort- bahn Heidelberg–Rohrbach-–Leimen–'LNußloch-–Wies- loch und verpachtete dieselbe an die Gesellschaft. Die Bergbahn Kornmarkt–Schloß–Molkenkur wird seit 13. April 1907 elektrisch betrieben. Die elektrische Bergbahn Molkenkur–Königstuhl (von der Stadtgemeinde erbaut und an die Gesellschaft verpachtet) wurde am 1. Juni 1907 in Betrieb genommen. Ferner wurden die ebenfalls von der Stadtgemeinde erbauten und an die Gesellschaft verpachteten Straßen- bahnen Rohrbach–Kirchheim am 19. Februar 1910, Karlstor–Schlierbach am 1. November 1910, Schlier- bach–Neckargemünd am 1. April 1914 und Heidelberg (Schlachthaus)–Eppelheim am 1. April 1919 in Betrieb genommen. Am 11. April 1911 Betriebseröffnung des elek- trischen Persohenaufzugs auf den Königstuhlturm. 1917 Kauf des Verwaltungsgebäudes Bergheimer Straße 4. Am 24. Juli 1923 sind sämtliche der Stadt- gemeinde Heidelberg gehörenden Bahnen und Be- Grundbesitz: triebseinrichtungen in das Eigentum der Gesellschaft übergegangen. 1924 Kauf des Hauses Kornmarkt 3. Am 17. März 1926 wurde die Linie Heidelberg Wieblingen und am 10. April 1927 die Linie Eppel- heim–Schwetzingen in Betrieb genommen. 1928 Aufnahme eines Darlehens für Erneuerungs- zwecke in Höhe von RM 1 600 000.–; Ankauf von zwei Grundstücken in Eppelheim und Pfaffengrund sowie des Hauses Burgweg 4. Im Dezember 1928 Aufnahme des Omnibus- betriebes auf der Strecke Weststadt–Neuenheim mit drei Wagen; für die Ausdehnung des Omnibuslinien- verkehrs und Aufnahme von Gesellschaftsfahrten wurden bis 1929 weitere sechs Wagen angeschaflt. Am 15. November 1930 wurde der Autobetrieb auf der Strecke Bismarckplatz–Neuenheim eingestellt. Am 1. Oktober 1931 wurde der Autobetrieb auf der Strecke Bismarckplatz–Weststadt eingestellt. 1934 Die Generalversammlung vom 18. Juli 1935 beschloß die Einziehung von nom. RM 24 400.– eigener Aktien. Das hiernach noch verbleibende Aktienkapital in Höhe von nom. RM 4 425 000.– wurde um nom. RM 3 540 000.– im Verhältnis 5: 1 auf nom. Reichs- mark 885 000.– herabgesetzt. Des weiteren wurde die gesetzliche Rücklage von RM 100 000.—d aufgelöst unter Verwendung von RM 88 500.– zur Bildung der neuen gesetzlichen Rücklage: restliche M 11 500– fanden zur Teildeckung des Verlustes Verwendung. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 70582 qm, wovon 13 350 qm bebaut sind. 7365