Oberpfalzwerke A. G. Sitz der Verwaltung: Regensburg, Brunnleite 7. Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. September 1908 unter der Firma Bayerische Ueberlandzentrale Akt.-Ges. in Ibenthann mit einem Grundkapital von M 2 500 000.—. am 30. Juni 1923 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb von Grundstücken, Bergwerksrealitäten und wWasserkräften und die Nutzbarmachung der Kohle und des Wassers zur Erzeugung elektrischer Arbeit in Kraft- werken, ferner der Handel mit Bergwerkserzeugnissen, insbesondere Kohle und Ton, Erbauung und Betrieb von Einrichtungen zur Fortleitung und Verteilung elektrischer Arbeit und die Beteiligung anähnlichen Unternehmungen. Vorstand: Direktor Albert Teschemacher, Regensburg; Direktor Dr.Ing. Bernhard Jansen, Regensburg. Aufsichtsrat: Dr. Donderer, August, prakt. Arzt, Kreisleiter, Präsi- dent des Kreistages von Niederbayern und der Oberpfalz, Kelheim, Vorsitzender; Dr. Bell, Peter, Studienrat, Leiter des Gauamtes für Ostfragen im Gau Bayer. Ostmark, Cham)/Opf.; Decker, Rudolf, Ministerialrat, München, Vorstands- mitglied der Bayernwerk A.-G., München; Empter, Direktor, Landshut; Froese, Fritz, Direktor, Berlin; Ganninger, Franz, Gauinspekteur, Mitglied des Kreis- tages, Regensburg; Göbel, Paul, Kreisleiter, Elektromeister, Landshut; Harbauer, Hans, Oberbürgermeister, Weiden/Opf.; Legat, August, Ministerialrat, München; Obpacher, Ernst, Ministerialrat, Vorstandsmitglied der Bayernwerk A.-G., München; Schiffmann, Hans, Kreisleiter, Stadtrat, Erbendorf; Dr. Otto, Oberbürgermeister, Regens- huurg; aAufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Bayerische Ueberlandzentrale A.-G. übernahm im Jahre 1908 die „Oberpfälzer Braunkohlengewerk- schaft Haidhof zwecks Ausnutzung der Braunkohle zur Versorgung der Oberpfalz mit elektrischer Energie. Es wurde zur Verwertung der Braunkohle das Kraftwerk Ponholz errichtet. Kurz vorher war in der nördlichen Oberpfalz die Elektrizitätsversor- gung durch die Naabwerke G. m. b. H. aufgenommen worden. Die Entwicklung des Stromabsatzes ging in den ersten Jahren sehr langsam vor sich. Die Kriegszeit brachte vorübergehend eine rückläufige Be- wegung. Im Juli 1923 wurde die bereits seit dem Jahre 1921 durch den damaligen Vorsitzenden des Aufsichts- rates, Herrn Kommerzienrat Martin Zehender, ziel- bewußt und energisch betriebene Vereinheitlichung der Stromversorgung in der Oberpfalz zum Abschluß (Aufsichtsrat? Seebauer, Georg, Dipl.-Ing., Amtsleiter des Amtes für Technik und Führer der Energiewirtschaft für 3ayern, München; Weigert, Wolfgang, Kreisleiter, Stadtschulrat, Re, burg. Rilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Allgemeine Treuhand A.-G., Nürnberg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme (Gesamt- stimmenzahl 87 000 einschl. 44 264 Stimmen, die auf die Verwertungsaktien entfallen), nom. RM 50.– Vorzugsaktien 50 Stimmen (Gesamt- stimmenzahl 175 000). Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % und höchstens 10 % an den gesetzlichen Reservefonds; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; * 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Vorzugsaktien und Stammaktien; 7 ――― 4. zur Gewährung der dem Vorstand und den Beamte nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. Ö― Ö― Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Regensburg; Dresdner Bank, Regensburg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Regensburg; Bankgeschäft Hans Doß, München. gebracht. Durch Vertreter des Kreistages war zu An- fang 1921 die Gründung des Kreisüberlandwerkes er- folgt mit dem Ziele der Zusammenfassung der Strom- versorgung im Gebiete des Kreises Oberpfalz in einer Hand. Das Kreisüberlandwerk erwarb die Aktien der Bayerischen Ueberlandzentrale und übernahm damit gleichzeitig einen bestimmenden Einfluß auf die Naab- werke. Diese Konstellation ermöglichte die Durchfüh- rung der Zusammenfassung der gesamten oberpfäki- schen Stromversorgung im Juli 1923. Die Bayerische Ueberlandzentrale nahm die Naabwerke und das Kreis- überlandwerk unter der neuen Firmierung „Oberpfalz- werke A.-G. für Elektrizitätsversorgung“ auf. Die an der unteren Pfreimd gelegenen kleineren Stromver- sorgungsunternehmungen wurden gleichfalls an- gegliedert, so daß die geschlossene Verbindung zwischen dem südlichen und nördlichen Versorgungs- 7369