Deufsche Waffen- und Munitionsfabriken, Aktiengesellschaftf (früher: Berlin-Karlsruher Industrie-Werke A.-G. vormals Deutsche Waften- und Munitionsfabriken) Sitz der Verwaltung: Berlin-Charlottenburg 2, Hardenbergstraße 24. Gründung: Die Gründung erfolgte am 14. Februar 1889 mit einem Grundkapital von M 6 000 000. als Deutsche Metallpatronenfabrik, Karlsruhe; ab 1896 Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken; am 30. Mai 1922 wurde die Firma in Berlin-Karlsruher Industrie-Werke Aktiengesellschaft geändert. Durch Generalversamm- lungs-Beschluß vom 29. Juni 1933 wurde dem Firmen- namen der Zusatz vormals Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken angefügt. Laut Generalversamm- lungs-Beschluß vom 30. Juni 1936 führt die Gesell- schaft den jetzigen Namen. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation und gewerbsmäßiger Vertrieb von Jagd- und Sportwaffen und zugehörigen Munitions- artikeln: Herstellung von allen Materialien, Fabri- katen, Maschinen und Geräten sowie aller Artikel, welche mit den Anlagen und Einrichtungen der Ge- sellschaft hergestellt werden können. Die Gesellschaft ist auch zum Erwerb und Be- trieb anderer industrieller Unternehmungen in jeder rechtlichen Form, auch durch Zeichnung oder Ankauf von Aktien oder Anteilscheinen solcher berechtigt, wenn nach der Annahme des Aufsichtsrates der Gegenstand solcher Unternehmungen in den Rahmen des Zwecks der Gesellschaft fällt. Die Gesellschaft kann an beliebigen Orten des In- und Auslandes Zweigniederlassungen errichten und betreiben. Zweigniederlassungen: Karlsruhe, Lübeck. Fabrikationszweige: Waffen und Munition, Maschinen und komplette Einrichtungen für Munitions- Fabriken, Maschinen für Massenverpackung, Aluminium-Spulen und Spinntöpfe für die Kunstseide- Industrie, Aluminium-Artikel, Preß-, Zieh- und Stanzteile aus Stahl und Metall, Metallschläuche und Federungskörper, Apparatebau, Kisten. Vorstand: Hermann Zillinger, Oberndorf; Dipl.-Ing. Dr. Albert Wolff, Berlin; Carl Bolle, Berlin-Wannsee. Dipl.-Ing. Hermann Schmidt, Berlin (stellvertretend); Adolf Schneider, Karlsruhe (stellvertretend). ――― Aufsichtsrat: Dr. h. c. Günther Quandt, Berlin, Vorsitzender; Paul Rohde, Berlin, stellv. Vorsitzender; Bankier Paul Hamel, i. Fa. Sponholz & Co. (vorm. H. Herz) K.-G., Berlin; Edgar Haverbeck. Fabrikdirektor, Berlin; Herbert Quandt, Berlin; Friedrich Reinhart, Preuß. Staatsrat, Vorstandsmit- glied der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Gustav Schlieper, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft. Berlin; Regierungsrat a. D. Dr. Kurt Schneider, Berlin; Generalmajor a. D. Detlof von Winterfeldt, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Schwäbische Treuhand Akt.-Ges., Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: a) an den gesetzlichen Reservefonds werden minde- stens 5 9%, solange als derselbe den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überschreitet, abgeführt; b) die von dem Aufsichtsrat und der Generalver- Ssammlung zur Bildung oder Ausstattung be- sonderer Fonds oder Reserven etwa bewilligten Beträge abgesetzt; c) ein Betrag von bis zu 4 % des eingezahlten Grund- kapitals zur Dividendenzahlung an die Aktionäre bestimmt; d) von dem dann verbleibenden Rest 5 % als Gesamt- tantieme an die Mitglieder des Aufsichtsrats ab- gesetzt, während der Aufsichtsrat berechtigt ist, bis zu weiteren 5 % als Entschädigung für solche Mitglieder (Vorsitzende, Delegierte, Kommissionen) zu verwenden, welchen ein besonderes Mandat im Interesse der Gesellschaft erteilt wird; e) der Rest wird als weitere Dividende auf die Aktien verteilt, soweit die Generalversammlung der Aktionäre die Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin und Karlsruhe; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Reichskredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Sponholz & Co. (vorm. H. Herz) Kom.-Ges., Berlin. aAufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft ist hervorgegangen aus der am 14. Februar 1889 mit einem Aktienkapital von M 6 000 000.— gegründeten Deutschen Metall- patronenfabrik in Karlsruhe, welche Ende 1896 unter Aenderung der Firma in Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken die Waffenfabrik der Firma Ludwig Loewe übernahm. Bis 1913 ging Ausland. die Produktion zu 80 % in das 464 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. ―= In den Jahren 1906 bis 1918 wurden die Fabrik- gebäude auf den im Jahre 1906 gekauften Grund- stücken in Wittenau errichtet. Die Gesellschaft ist eines der deutschen Unter- nehmen, die unter dem Kriegsausgang besonders stark gelitten haben. Da auf Grund des Versailler Friedensvertrages die Herstellung von Waffen und Munition auf Jagd- und Sportwaffen sowie kleine automatische Pistolen 7409 3 =