Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Aktiengesellschaft beschränkt werden mußte, wandte sich die Gesell- schaft anderen Fabrikationszweigen zu und änderte am 30. Mai 1922 die Firma in Berlin-Karlsruher Industrie-Werke Aktiengesellschaft. Trotz der Produktionsänderung ließ die Gesell- schaft bei der Umstellung auf Reichsmark das im Frühjahr 1914 auf M 30 000 000.– verdoppelte Aktien- in gleicher Höhe bestehen. 1928 wurde in der Generalversammlung am 14. Juli beschlossen, von einer geplanten Zusammen- legung des Aktienkapitals auf die Hälfte abzusehen. Im Laufe des Jahres ging das Bestreben der neuen Verwaltung dahin, die sehr bedeutenden Ver- mögenswerte der Gesellschaft. die für die gegen- wärti ge Fabrikation nicht mehr in Betracht kamen und daher nicht mehr produktiv verwendet werden konnten, zu realisieren. Verkauft wurden bis heute die Fabrik in Martinikenfelde und einige kleine Grundstücke, durch welche der Gesellschaft erheb- liche Mittel zugeführt wurden. 1929 Erwerb der gesamten Anteile der Maschinen für Massenverpackung G. m. b. H., Berlin-Neukölln, deren Fabrikation nach Karlsruhe verlegt wurde. 27 des Werkes Oberspree an die Accumulatoren- rik Berlin-Hagen für RM 2 Mill. Berlin-Karlsruher- 78 ien. Das W ohlfahrtsgebäude nebst einigen an- liegenden bebauten und unbebauten Grundstücken in Karlsruhe wurde an die Stadt Karlsruhe verkauft. In 1929 wurde ferner mit der Parzellierung des Ritter- gutes Wildau begonnen. 1930 Verkauf der Kugellager-Abteilung mit sämtlichen Vorräten an die Vereinigte Kugellager- fabriken Akt.-Ges., Berlin. Der erzielte Kaufpreis ohne Grundstücke und Gebäude und ohne Außenstände betrug RM 6.6 Mill.; davon wurden in 1930 Reichs- mark 4.7 Mill. bezahlt, die restlichen RM 1.9 Mill. werden in 1931 beglichen. Der Buchgewinn aus diesem Geschäft betrug RM 2 039 948.75 Für Kriegsschäden, Aufwertung usw. hat die Ge- sellschaft nom. RM 1 639 400.– forderungen erhalten. Die Generalversammlung vom 30. Juni ge- nehmigte den Rückkauf von 10 % des Aktienkapitals in der Weise, daß auf 10 einzureichende Aktien über je nom. RM 1000.— eine Aktie zu RM 1000.– zu pari von einem Bankenkonsortium für Rechnung der Gesellschaft angekauft wurde. 1931 Von den am 31. Dezember 1931 im Besitz der Gesellschaft befindlichen nom. RM 12 647 000.– eigenen Aktien wurden nom. RM 12 500 000.– per 31. Dezember 1931 eingezogen; diese eigenen Aktien waren zum Durchschnittskurs von 66 % (davon RM 3 Mill. zu 100 %, der Rest niedriger) seit 1930 er- worben worden. Der Buchgewinn von Reichsmark 5.94 Mill. wurde zu Sonderabschreibungen verwandt (s. a. Bemerkung zur Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1931). 1932 Für während des Krieges in den Ver- einigten von Nordamerika beschlagnahmte Patente wurde der Gesellschaft ein Betrag von etwa RM 600 000.– gezahlt, der in der Bilanz für 1932 verrechnet ist. Die Parzellierung des Gutes Wildau wurde programmäßig fortgesetzt. Der Beteiligungs- anteil an der Dürener Metallwerke A.-G. erhöhte sich von 51 % auf 54.6 %. Der Betrieb der Firma „Kaschinen für Massenverpackung G. m. b. H.“' wurde vollkommen von der Berlin-Karlsruher Industrie- Werke A.-G. übernommen. 1933 Verkauf von weiteren Parzellen des Gutes Wildau sowie von Ackergelände in Grötzingen bei Karlsruhe. 1935 Wiederinbetriebsetzung stilliegender Betriebe. 1936 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 30. Juni 1936 ist die bisherige Firmen- bezeichnung „Berlin-Karlsruher Industrie-Werke Aktiengesellschaft vorm. Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken' geändert worden in „Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Aktiengesellschaft.“ Reichsschuldbuch- Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 3 670 000 dam, wovon 240 100 qm bebaut sind. 1. Werk Karlsruhe-Grötzingen. Größe: 264 500 qm, bebaut 70 000 qm. 2. Werk Wittenau. Größe: 533 000 qm, bebaut 168 000 qm. Anlagen: zum Teir vermietet. 3. Werk Lübeck. Größe: Umfang steht noch nicht fest, da Grunderwerb und Bauten noch nicht abgeschlossen. 4. Grundbesitz Zeuthen (Rittergut Wildau). Größe: 2 869 000 qm, bebaut 2100 qm. Die Parzellierung dieses Grundbesitzes wurde in den letzten Jahren brogrammäßig weitergeführt. Von dem Grundbesitz Zeuthen wurden verkauft: 1929 565 Parzellen (rd. 511 000 qm), 1930 536 Parzellen (rd. 486 000 qm), 1931 610 Parzellen (rd. 668 000 qm), 1932 530 Parzellen (rd. 509 000 qm), 1932 Ackergelände Karlsruhe-Grötzingen, 1933 Parzellen des Gutes Wildau (170 000 m), Ackergelände in Grötzingen bei Karlsruhe (50 600 am), 1934 Pazpellen Wildau (24 500 qm), 1935 27 699 qm. Tochtergesellschaften und Beteiligungen. 1. Mauser-Werke A.-G., Oberndorf a. M. Gegründet: 1897 A.-G. Kapital: RM 8 000 000.—–. Fabrikationszweige: Waffen-Abteilung: Jagd- und Sportwaffen, ballistische Apparate, 1884 als Komm.-Ges. a. A., seit 23. Mai Selbstlade-Pistolen, 7410 Präzisions-Artikel der Stahl- und Metallbranche; Werkzeug-Abteilung: Meß- und Spannwerkzeuge, Lehren; Nähmaschinen-Abteilung: Spezial-Nähmaschinen für die Trikotagen-, Wirk- und Strickwaren-, Schuh-, Sack-, Verpackungs-, Wäsche- und Bekleidungs-Industrie; Rechenmaschinen- Abteflung: