Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Aktiengesellschaft Reingewinn-Verteilung: 1932 an Fonds f. Pensionsverpflicht. 461 857.24 I...... . — Tantieme an Aufsichtsrat. Vortrag auf neue Rechnung. 625 814.43 1933 1934 1935 1 039 860.– 38 513.– 455 634.89 866 550.– 18 505.55 338 227.51 866 550.– 9 122.38 534 605.88 1 087 671.67 RM 1 410 278.26 1 223 283.06 1 534 007.89 Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): D.e. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften- Stuttgart, den 23. Mai 1936. – Schwäbische Treuhand-Aktiengesellschaft. gez. Dr. Bonnet, Wirtschafts- Prüfer; gez. ppa. Calmus, Wirtschaftsprüfer.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 30. Juni 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Das Erringen der deutschen Wehrfreiheit hat dem Unternehmen neuen, besonderen Auftrieb gegeben. Das Geschäft belebte sich in nahezu allen Gebieten des vielseitig verzweigten Fabrikationsprogrammes. Gesteigerte Ausnutzung der Anlagen und Einrichtun- gen beeinflußte trotz rückläufiger Preise das Ergebnis günstig. Auf dem Auslandsmarkt kam der Gesellschaft der in jahrzehntelanger Arbeit begründete Weltruf der „Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken“ sehr zu statten. Es gelang, allerdings bei teilweise unzu- reichenden Preisen, den Ausfuhrumsatz wertmäßig um 86 % zu steigern. Alle Anstrengungen waren darauf gerichtet, nach Wiederingangsetzen der Betriebe nunmehr ihre An- lagen und Einrichtungen zu verbessern, zu ergänzen und zu erneuern. In Lübeck wurde mit dem Bau eines neuen Werkes begonnen. Insbesondere bemühte sich die Gesellschaft um konstruktive Verbesserung der von ihr erzeugten Maschinen, um Entwicklung neuer Munitionssorten sowie um den Ausbau des Fabrika- tionsprogrammes in Leichtstahlflaschen. Auf diesen Arbeitsgebieten ließen sich befriedigende Fortschritte erzielen. Diese der Konsolidierung dienenden Arbeiten konnten, wenn auch unter starker Anspannung der eigenen Mittel, ohne Inanspruchnahme fremder Mittel bewerkstelligt werden. Die dem Unternehmen ver- bleibenden und auch weiterhin gestellten Aufgaben gedenkt es in der gleichen Weise zu lösen. Die starke Inanspruchnahme der Anlagen und Einrichtungen sowie ihr zeitig und konjunkturell gebundener Wert lassen ein Abschreibungsbedürfnis entstehen, dem die Firma nach Möglichkeit gerecht zu werden suchte. Die Belegschaft stieg bis zum Jahresschluß gegen- über dem Vorjahr um 74 %, gegenüber Dezember 1933 um 296 %. Fürsorge auf der einen und willige Mit- arbeit auf der anderen Seite schufen ein gutes Ver- trauensverhältnis zwischen Betriebsführung und Ge- folgschaft. An freiwilligen sozialen Leistungen und Spenden wurden rund RM 560 000.– aufgewendet. Das Unternehmen entwickelt sich im laufenden Jahr befriedigend. Es ist in fast allen Abteilungen gut beschäftigt. Zu den wichtigsten Bilanzposten ist folgendes zu bemerken: Innerhalb der Gruppen des Anlagevermögens sind einige zweckentsprechende Umstellungen durch Vor- tragsänderungen erfolgt. Der Gesamtvortrag des Anlagevermögens ist unverändert. Die Veränderungen auf dem Grundstückskonto sind unbedeutend. Abgang und Zugang entstand aus Geländetausch in Grötzingen bei Karlsruhe. In der Abschreibung wirkt sich eine Wertberichtigung in- folge von Vermessungsdifferenzen aus. Der Gebäudezugang umfaßt in der Hauptsache Erweiterungsbauten der chemischen Werkstätten in Grötzingen sowie einige Anbauten in Borsigwalde. Die Position „Im Bau befindliche Anlagen' zeigt den bisherigen Aufwand für die Errichtung der Be- triebsstätte Lübeck. Mit der Aufnahme der Fabrikation ist noch im Laufe des Jahres 1936 zu rechnen. Der Bestand an eigenen Aktien beträgt unver- ändert nom. RM 169 000.—–. Eine Aktivhypothek, die auf dem ehemaligen Fabrikgelände Kaiserin-Augusta-Allee eingetragen ist, mußte wegen Wertminderung teilweise abgeschrieben werden. Das Grundstück steht unter Zwangsver- waltung. Die Vorräte und Forderungen aus Warenlieferun- gen und Leistungen haben sich entsprechend dem ge- steigerten Geschäftsumfang erhöht. Sie sind sehr vor- sichtig bewertet. Es bestehen folgende Eventual-Verpflichtungen: Obligo aus begebenen Wechseln und Schecks RM 116 978.62, Solawechsel und kaufmännische Ver- pflichtungen betreffend Liefergarantien RM 10 000.–, sonstige Eventual-Verpflichtungen RM 200 000.–, ins- gesamt RM 326 978.62. Dem Pensionsfonds wurden erneut RM 200 000.—– zugeführt. Auf Grund versicherungsmathematischer Berechnungen müssen auch in den nächsten Jahren noch weitere Beträge für Pensionsverpflichtungen zurückgestellt werden. Zum Zwecke der Prämienausschüttung wurde wieder ein namhafter Betrag zurückgestellt. Aussichten für 1936: Die Beschäftigung im neuen Geschäftsjahre ent- spricht etwa der in der gleichen Zeit des Vorjahres. In der letzten Zeit hat sich die Gesellschaft ins- besonders den wissenschaftlichen und Laboratoriums- arbeiten gewidmet und hierin bereits verschiedene Erfolge erzielt. Auch das Exportgeschäft in Friedens- artikeln nimmt eine befriedigende Entwicklung.