Hallesche Salzwerke Akticngcscllschaft Sitz der Verwaltung: Schlettau über Halle (Saale). Gründung: Die Gründung erfolgte am 14. November 1905 unter dem Namen „Hallesche Kaliwerke Aktiengesell- schaft' in Köln mit einem Grundkapital von Mark 5 000 000.–. Am 25. Mai 1929 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: a) Gewinnung und Verwertung von Bergbau- produkten in roher und bearbeiteter Form, ins- besondere die Gewinnung und Verwertung von Kalisalzen; b) Erwerb, Veräußerung, Pachtung und Ausbeutung von Bergwerken sowie von Hilfswerken und An- lagen, welche zur Förderung und Erreichung des unter a) angegebenen Zweckes dienen, und Be- teiligung an anderen Unternehmungen sowie Abschluß von Interessengemeinschaften und ähn- lichen Verträgen mit solchen, deren Geschäfts- betrieb mit den vorgedachten Zwecken in Ver- bindung steht; c) Errichtung und Betrieb von Fabriken und sonstigen Anlagen zur Erreichung der unter a) und b) gedachten Zwecke sowie Veräußerung und Erwerb von Grundeigentum; d) Veranstaltung und Betrieb von Wohlfahrtsunter- nehmungen zwecks Förderung des Wohles der Arbeiter und sonstiger Angestellter der Gesell- schaft, sowie die Beteiligung an derartigen Wohl- fahrtsunternehmungen. Erzeugnisse: Siedesalz und Steinsalz. Vorstand: Otto Scheiding, Bergwerksdirektor, Halle (Saale); Dr.-Ing. Max Schmid, Bergwerksdirektor, Schlettau (Saale). Aufsichtsrat: Dr. h. c. Hermann Röchling, Kommerzienrat, Völk- lingen a. d. Saar, Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Dr. Ehrhard Schmidt, Direktor der und Disconto-Gesellschaft. sitzender; Adolf Balthazar, Berlin; Dr. Hermann Fischer, Rechtsanwalt und Notar, Berlin; Hugo Lohmann, Oberbergrat a. D., Halle: Dr. Alexander Ohligschlaeger, Regierungsrat a. D., Aachen: Oberbergrat i. R. Deutschen Bank Berlin, stellv. Vor- Rudolf Vogel, Bonn. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 300. Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100. Vorzugsaktien 1 Stimme. jedoch in den bekannten drei Fällen 4 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reserve- fonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zu eventueller Zuweisung an Spezialreservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 3. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vor- zugsaktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; zur Zahlung der vertragsmäßigen Tantieme an Vorstand und Beamte; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Schlettau; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Halle, Köln. Ö=wt Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1905 In die Gesellschaft wurde seitens der Inter- nationalen Bohrgesellschaft A.-G., Erkelenz, der Firma Joh. Ohligschläger, Bankgeschäft, Aachen, der Rheinischen Bank, Essen, und der Sächsisch-Thürin- gischen A.-G. für Braunkohlenverwertung, Halle, ein im Oberbergamtsbezirke Halle belegenes, 8 preußische Maximalfelder großes Kali-Interessengebiet einge- bracht. In diesem Gebiet befanden sich bereits die fündigen Bohrungen Zscherben I und Holleben sowie die kurz vor der Fündigkeit stehende Bohrung Zscherben II. Das Interessengebiet ist durch die Schlagkreise zweier anderer Bohrlöcher, welche den einbringenden Firmen zur Verfügung stehen, ge- sichert worden. Bezüglich eines ca. 2 preußische Maximalfelder großen Teiles des Interessengebietes lag schon ein verliehenes Bergrecht unter den Namen Zscherben I und Holleben vor. Als Entgelt für das vorstehende Einbringen hat 1. die Internationale Bohrges. 1194 Stück, 2. die Firma Joh. Ohligschläger 412 Stück, 3. die Rheinische Bank 218 Stück und 4. die Sächs.-Thür. A.-G. f. Braunkohlenverwertung 176 Stück als vollgezahlt geltende Inhaber-Stamm- aktien der Halleschen Kaliwerke bekommen. 1910 Aufnahme der Förderung. 1911 Beitritt zum Deutschen Kalisyndikat. einer Chlorkaliumfabrik. Seit 1. Januar 1927 besteht eine Beteiligung an der Chemischen Fabrik Kalbe G. m. b. H., die 97 % beträgt. 1928 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 2. Juli wurde die Kaliquote der Gesellschaft auf die Kaliwerke Salzdetfurth übertragen. Die Gegenleistung geht in Form von Kapitalabfindungen vor sich (siehe in der Bilanz Konto Quotenabwicklung). Zufolge dieses Beschlusses wurde mit Ende 1928 der Kali- betrieb eingestellt und die Kalibeteiligung ab 1. Ja- nuar 1929 abgegeben. Um die bestehenden Werksanlagen zum Teil auch in Zukunft ausnützen zu können, wurde eine Saline errichtet. Die neuen Anlagen für Steinsalzgewinnung sind in Betrieb genommen. 1929 Nachdem infolge der Qwotenübertragung die Förderung und Verarbeitung von Kalisalzen auf- hörte, betreibt die Gesellschaft praktisch drei neue Geschäfte: die Salinenanlage, die seit Mitte 1929 in Betrieb ist, ist eine sehr zweckmäßige moderne An- Bau 7435