„.. . Hüfttenwerke C. Wilh. Kayser Q Co.— Niederschöneweide Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Berlin-Niederschöneweide, Spreestraße 6/7. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. März 1912 mit Wirkung ab 1. Öktober 1911 unter Uebernahme der Firma ,C. Wilh. Kayser & Co. (Handelsgeschäft in Berlin und Hüttenwerke in Oranienburg) als Hütten- werke C. Wilh. Kayser & Co. Aktiengesellschaft, Berlin, mit einem Grundkapital von M 4 000 000.—. Am 27. März 1929 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Verwertung von Metallsalzen und Metallegierungen aus Zwischenprodukten und Industrierückständen. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Erreichung und Förderung dieser Zwecke dienende bewegliche und unbewegliche Anlagen jeder Art zu erwerben, zu errichten, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten, zu veräußern und sich an anderen gleichen oder ähn- lichen Unternehmungen in jeder Form zu beteiligen. Metallen, Erzen, rzeugnisse: Elektrolytkupfer-Kathoden, Elektrolytkupfer- Anoden, Konverter-Kupfer, Raffinade-Kupfer, Best Selected Kupfer, Kupfer-Walzplatten, Elektro-Cakes. Kupfer-Billets, Eisenbahnrotguß, Armaturenrotguß und Feinbronze in Blöcken, Blockmessing, doppelt raffiniertes Weich- und Hart-Blei, Regelmetall, Misch- zinn, Schrift- und Druckerei-Metalle, Aluminium- legierungen, Aluminium 98/99 % und Block-Neu- silber. Nebenprodukte: Kupfervitriol, Nickelvitriol, zinn- haltige Oxyde, Zinkoxyde für Farbzwecke und hüttenmännische Zwecke, Anodenschlamm. Vorstand: Dr. jur. Ernst Nöble, Berlin-Lichterfelde; Dr.-Ing. Rolf Bor cher s, Berlin-Schöneberg; stellvertretendes Vorstandsmitglied: Fritz Mayer, Lünen b. Dortmund. Aufsichtsrat: Staatsrat Friedrich Reinhart, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Mitglied des Generalrats der Wirtschaft und des kleinen Arbeitskonvents, Berlin, Vor- sitzender; Fritz Wintermantel, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto - Gesellschaft, Berlin, 1. stellvertretender Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Alfred Broege, Direktor der Berliner Handels- Gesellschaft, Berlin, 2. stellvertretender Vor- sitzender; Samuel Bauer, Direktor der Deutscher Metallhandel A.-G., Berlin; Johannes Gerhardt, stellv. Direktor der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Dr. Emil Hirsch, Vorstandsmitglied der Erze und Metalle Hirsch A.-G., Berlin; Hans Mankiewit:z, Berlin; RNechtsanwalt Ewald Ra a 2, stellv. Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin; Direktor Dr. Alfred Schaeffer, Vorstandsmitglied der Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Dr. Robert Schoepf, Vorstandsmitglied der Deut- schen Bau- und Bodenbank, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5, der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. 90 = Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin-Niederschöneweide; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Dresdner Bank, Berlin; Reichs-Kredit-Gesellschaft, Berlin. aAufbau und Entwicklung des Unternehmens. Unter der Firma: C. Wilh. Kayser, Ahlemeyer & Co. wurde am 17. März 1861 in Berlin-Moabit, Kaiserin-Augusta-Allee Nr. 26, ein Metallhüttenwerk errichtet, das sich zunächst damit beschäftigte, Gold-, Silber- und Bleirückstände zu verhütten. Im Jahre 1864 trat Hlerr Ahlemeyer aus der Firma aus: die Firma lautete dann: C. Wilh. Kayser & Co. lm Jahre 1876 wurde die Verarbeitung von Kupferrückständen aufgenommen und zur Raffinie- 467 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, * rung des auf dem Hüttenwege gewonnenen Kupfers im Jahre 1881 eine Elektrolyse errichtet. Nachdem der Begründer der Firma, Herr Kayser, am 15. November 1889 gestorben war, wurde diese am 1. September 1890 von Herrn Dr. Georg Noah über- nommen. Der Bruder des Genannten, Herr Dr. Ernst Noah, trat später als Mitinhaber ein. Infolge der Ausdehnung des Unternehmens mußte eine Erweiterung des Betriebes auf dem Grundstück Charlottenburg, Helmholtzstraße Nr. 33, vorgenommen 7457