Gehe Q Co., Aktiengcesellschaft Sitz der Verwaltung: Dresden-N., Leipziger Straße 7/13. Gründung: Die Gründung erfolgte am 15. Dezember 1903 unter Uebernahme der seit 1835 bestehenden Firma Gehe & Co. mit einem Grundkapital von M 2 000 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Handel mit Drogen und Farb- waren, pharmazeutischen und chemischen Erzeugnissen und ähnlichen Artikeln, ebenso die Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Gesellschaft darf Agenturen, Verkaufskontore und Zweigniederlassungen im Inlande wie im Aus- lande errichten. Die Gesellschaft kann mit anderen Firmen ver- wandter Geschäftszweige Vereinbarungen zwecks gemeinsamen Geschäftsbetriebes unter wechselseitiger ―― an den gegenseitigen Geschäftsergebnissen treffen. Erzeugnisse: Drogen und Farbwaren, pharmazeutische und chemische Erzeugnisse (ca. 12 000 Artikel). Vorstand: Direktor Willy Sennewald, Dresden; Direktor Wolfgang Haschke, Dresden. Aufsichtsrat: Dr. jur. Georg Kanz, Direktor der Dresdner Bank, Dresden, Vorsitzender; Carl Krammling, Direktor der Brauerei zum Felsen- keller, Dresden, stellv. Vorsitzender; Paul Blume, Direktor, Dresden; Geheimer Rat Dr. jur. Julius Dehne, Direktor der Sächsischen Bank, Dresden; (Aufsichtsrat: Dr. jur. Victor von Klemperer, Dresden; Ratsherr Apothekenbesitzer DDA Friedrich Kratzert, Königstein a. E.; Dr. phil. Walter Luboldt, Dresden; Dr. med. Günther Wagner-Hohenlobbese, Dresden. Bilanzprüfer für Treuhand-Vereinigung das Geschäftsjahr 1936: A.-G., Abt. Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. nach Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds bis 10 % des Grund- kapitals und Bildung oder Verstärkung beson- derer Rücklagen Zahlung einer ordentlichen Divi- dende bis zu 4 % an die Stammaktionäre; 2. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat vom hiernach noch verbleibenden Gewinn; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Dresden; Dresdner Bank, Berlin, Dresden, Leipzig, Mannheim. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Stammhaus wurde im Jahre 1835 von Franz Ludwig Gehe gegründet. Dank den überragenden kaufmännischen Fähig- keiten des Gründers entwickelte sich das Unternehmen in kurzer Zeit zu einem Großhandelshause mit über die ganze Welt reichenden Verbindungen. Dem Kaufmann Gehe trat im Jahre 1859 Dr. R. August Luboldt als Teilhaber zur Seite und mit ihm ein Mann, dessen wissenschaftliche Kenntnisse und Beziehungen von großem Einfluß auf das Unternehmen wurden. Durch ihn wurde im Jahre 1865 dem Unternehmen eine Fabrik angegliedert, die wesentlich dazu beige- tragen hat, der Firma den Weltruf zu verschaffen, den sie heute genießt. Im Jahre 1903 wurde das Gesamtunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1917 Ankauf von Areal auf den Fluren Naundorf und Kötitz in Größe von 132 000 qm und in Dresden- Trachau mit einem Flächeninhalt von 6200 qm. 1921 Uebernahme der Großhandlung und phar- mazeutischen Fabrik C. H. Burk in Stuttgart. Grün- dung der Schwarzeck-Verlag G. m. b. H. Dresdun. 1922 Angliederung der Großhandlung Pharma- zeutische Spezialitäten Reihlen & Scholl, Stuttgart. 1923 Neu- und Umbau in der Filiale Stuttgart. Er- weiterungsbau des Handlungshauses in resden, Leipziger Straße. Ausbau und Einrichtung des Werkes Dresden-Trachau. Durch Erweiterungsbauten innerhalb der Fabrik und Angliederung von Filialen wurde seitdem das Unternehmen planmäßig erweitert, so daß es heute in der Lage ist, den Wettbewerb mit scharfer Kon- kurrenz aufzunehmen. 1927 Ende Januar wurden die noch nicht ver- werteten RM 850 000.–— Stammaktien den Aktionären 4: 1 zu 90 % angeboten. Dadurch flossen dem Re- servefonds RM 394 918.– zu. 1929 Zwecks Abrundung des Areals an der Leipziger Straße wurde das Wohnhaus Ludwigstr. 1 erworben. In Chemnitz wurde gegen Ende des Jahres eine Versandstelle eingerichtet. 1930 In Nürnberg wurde eine Versandstelle errichtet. 1933 Errichtung einer Versandstelle in Halle a. d. Saale. Die Fabrikation des Werkes Dresden- Trachau wurde nach dem Werk Leipziger Straße verlegt. 1934 Durch Generalversammlungsbeschluß vom 11. Juli 1934 wurde das Grundkapital von Reichsmark 4.25 Mill. durch Einziehung von nom. RM 250 000.— Stammaktien und nom. RM 6000.– Vorzugsaktien auf RM 4 Mill. herabgesetzt. 1935 Errichtung einer Versandstelle in Breslau 7479