Hartmann & Braun Aktiengesellschaft und tiefere Durchdringungsmöglichkeit Zweifel nicht bestehen können. Bei der Bewältigung nicht nur durch Umfang, sondern auch durch Art noch vielseitiger gewordener neuer Aufgaben kam es dem Unternehmen sehr zu statten, daß die unter erheblichen Schwierigkeiten in Krisenzeiten durchgehaltenen Mitarbeiter, einen stamm bewährter Angestellter und Handarbeiter bildend, ihm zur Seite standen, was besonders hervor- gehoben sei. Das machte sich um so erfreulicher bemerkbar, als durch die allgemeine Konjunktur- belebung tüchtige Fachleute, besonders auf dem Gebiet der Feinmechanik, fast nicht mehr zu be- kommen sind. Mit den Bemühungen fährt die Firma aber fort, in den Anlernwerkstätten bisher ungeschulte, zum Teil berufsfremde Kräfte für den 3eruf anzulernen; sie hat schon erfreuliche Erfolge erzielt. Damit wird auch im allgemeinen Interesse für die gesamte Arbeitslage Gedeihliches geleistet. Die immer noch ernste Verluste bringende Aus- fuhr wurde nach Möglichkeit gefördert, zunächst aus vaterländischen Gesichtspunkten, alsdann aber auch in der begründeten Absicht, für den Wiedereintritt normalerer handelsrechtlicher Beziehungen unter den Völkern die alten Absatzgebiete der deutschen Aus- fuhr zu erhalten. Zu den Einzelheiten der Bilanz sind folgende Be- merkungen zu geben: Die Zugänge auf „Maschinen und maschinelle An- lagen“' beziehen sich in der Hauptsache auf elek- trische Arbeitsmaschinen behufs rationellerer Aus- gestaltung der Werkstätten. Die Zugänge auf „Werkzeuge und Betriebs- und Geschäftsinvenfaré beziehen sich im wesentlichen auf die Beschaffung von Spezialwerkzeugen und von Eich- und Prüfgeräten. Die Abschreibungen auf die „Anlagen-Konten“ wurden nach den gleichen Grundsätzen wie früher berechnet. Die Vorräte an „Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, halbfertigen und fertigen Erzeugnissen“ entsprechen dem wachsenden Geschäftsumfang; sie wurden nach den gleichen vorsichtigen Grundsätzen wie in den Vorjahren bewertet. Der größere Teil der ,Wertpapiere“ wurde ver- kauft und der dabei erzielte Buchgewinn den außer- ordentlichen Erträgen zugeführt. Der Restbestand, der sich im wesentlichen aus deutscher Anleihe- ablösungsschuld und Auslosungsrechten und sonstigen festverzinslichen Papieren zusammensetzt, hat nun- mehr noch einen Buchwert von RM 9193.95, der be- kKanntlich noch eine ansehnliche stille Reserve enthält. An dem Besitz an „eigenen Aktien“ hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Der Börsen- kurs der Aktien war am Bilanzstichtag 66.5 %. Wie die „Vorräte an Waren“, so haben sich auch, entsprechend den vergrößerten Umsätzen, die „Forde- rungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen' weiterhin bedeutend erhöht. Die wenigen zweifelhaften Forderungen sind abgeschrieben; die Rückstellungen für Delkredere blieben in der bis- herigen Höhe bestehen. In den „sonstigen Forderungen' ist, wie im Vor- jahr, u. a. der Restentschädigungsanspruch für im Krieg in Amerika beschlagnahmte Patente enthalten. Aus Gründen der Vorsicht mußte darauf eine Ab- schreibung vorgenommen werden. Der „Wechselbestand' umfaßt diesmal nur Russenwechsel. Die Haftung aus weitergegebenen Wechseln belief sich am Bilanzstichtag nur noch auf RM 205 342.27 (im Vorjahr noch über RM 460 000.—). Die „Bankschulden' haben sich gegenüber dem Vorjahr um etwa RM 55 000.– vermindert, dagegen erhöhten sich die „Bankguthaben' um RM 264 000.–. Die Bankkredite sind in Höhe von RM 325 121.58 in Tratten in Anspruch genommen, die zum Teil auf Reichsmark, zum Teil auf fremde Währung lauten. Im Sinne des Stillhalteabkommens mit dem Ausland hat die Gesellschaft den ausländischen Kreditgebern Garantiebriefe bzw. Solawechsel gegeben, und es haften für diese Kredite sowie einen weiteren kleinen Kredit ein Teil des Bankguthabens und der Wert- papiere sowie einige Kundenforderungen und Russen- wechsel. Die Erhöhung der „Waren- und Leistungsverbind- lichkeiten' und der „Akzepte“' hängt mit der Ver- größerung des Geschäftes zusammen. Dagegen stehen entsprechend hohe Warenbestände und Forderungen an die Kundschaft. Die „Genußrechtsscheine“ schreibungen und Anleihen bestehen noch früheren Höhe von RM 34 700.—. Das Konto „Rückstellung für Währungsrisiko“ wies am Bilanzstichtag unverändert einen Betrag von RM 20 414.22 aus. Die ,anderen Rückstellungen“ umfassen zu einem größeren Teil die Vorsorge für steuerliche Ver- pflichtungen sowie für vertragliche Pensionszusagen, für welche die vorjährige Rückstellung von Reichs- mark 100 000.– auf RM 160 000.– erhöht worden ist. Die „Wohlfahrtsfonds“, deren Erträgnisse zu freiwilligen Unterstützungen und Ruhebeihilfen ver- wendet werden, konnten sich im letzten Jahr aus an- gesammelten Zinsen und aus einer Zuweisung um fast RM 5000.–— erhöhen. Die starke Vermehrung der Gefolgschaft ver- ursachte eine entsprechend höhere Gehalts- und Lohn- summe und auch demgemäß entsprechende Auf- wendungen für gesetzliche und freiwillige soziale Leistungen. Dem Jahresreingewinn von RM 297 554. 76 steht noch der Restverlust aus den Krisenjahren in Höhe von RM 484 713.30 gegenüber, so daß noch ein Ver- lustsaldo verbleibt von RM 187 158.54, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Auffassung, durch natürliche Verlusttilgung, d. h. ohne Verkürzung des an sich schon für den Umsatz geringen Aktienkapitals das Werk wieder der Gesundung entgegenzuführen, dürfte dadurch ihre Bestätigung erfahren haben. Aussichten für 1936: Der Beschäftigungsumfang hat sich im neuen Ge- schäftsjahr weiter gehoben. Die Verwaltung hofft daher für das Jahr 1936 auf ein befriedigendes Er- gebnis. aus früheren Schuldver- in der