Prahtanschrift: Diamalt Fernruf: 3602 21 * Postscheckkonto: München 561 Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bayern, München 60/87; Bayer. Vereinsbank, München. Gründung: Die Gründung erfolgte am 12. Dezember 1911 Ates Übernahme der Deutsche Diamalt-Gesellschaft m. b. H. und der Bayerische Konserven-Fabrik Ludwig Graf G.m. b. H. mit einem Grundkapital von M 1 600 000.–. QZuweck: Erzeugung und Vertrieb von Diamalt und anderen Backhilfsmitteln, von Malz, Malzpräparaten, diastatischen Pro- dukten, von Nahrungs- und Genußmitteln jeder Art, von Arti- keln der chemischen, pharmazeutischen und Gärungsindustrie. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle einschlägigen oder ähn- lichen Geschäfte zu betreiben, auch sich an anderen Unter- nehmungen zu beteiligen und solche zu erwerben und zu er- richten. Erzeugnisse: Backhilfsmittel, diät. Nährmittel, Suppen, Süß. waren, chem.-techn. Produkte, Hilfsmittel für die Textil- und Lederindustrie. Voorstand: Generalkonsul Hermann Aumer, Kauffmann, München, Stellv. Aufsichtsrat: Ministerialrat a. D. Rudolf Decker, München, Vor- SGitzer; Geheimer Kommerzienrat Prof. Dr. jur. Hans Christian Dietrich, Hof Zaglach bei Oberaudorf (Inn), stellv. Vorsitzer; , München; Fritz r, jur. August Weidert, Fleck; Baron Ernst Notthafft, Mün- cChen 19. Schaftsprüfungsgesellschaft, München. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.—– Stamm- aktie 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugsaktie 10 Stimmen, in den bekannten drei Fällen 200 Stimmen. Gesamtstimmzahl der Stammaktien 40 625 Stimmen, der Vor- zZugsaktien 500 Stimmen, in den drei Sonderfällen 10 000 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertbe- richtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird nach Abzug der auf die Vorzugsaktien zu entrichtenden Gewinn- odder nach dem Beschluß der anderweitig verwendet. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Müänchen; Bayerische Ver- einsbank, München; Bayer. Bank für Handel und Industrie, Filiale München. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die genannten Firmen. Neben den Fabrikationsbetrieben umfaßt der Besitz des Unternehmens einen größeren Komplex von Grundstücken, die der landwirtschaftlichen Ausnutzung dienen. Im Jahre 1924 rwarb die Gesellschaft das Recht zur Bearbeitung von Belgien d außerdem Verfahren und Patente zur Herstellung von zwei uen Diastase- bzw. Fermentpräparaten, die in der Textilver- edelung und in der Lederfabrikation Verwendung finden. Von der Wiener Stammfirma wurde das Recht, die Länder Litauen, Lettland, Finnland und Estland mit Malzpräparaten zu belie- fern, erworben. 1928/29 wurde der Ausbau des Werkes, der Versuchsanlagen d technischen Einrichtungen fortgesetzt. Die Verkaufsorgani- tion für Backmittel wurde weiter ausgestaltet. 29/30 wurden die Fabriken weiter ausgestaltet. 30/31 wurde auf Grund vertraglicher Vereinbarungen in Polen e Erzeugung der Malzprodukte der Gesellschaft durch eine befreundete Firma aufgenommen. 34/35 im September erwarb die Gesellschaft in Diemitz bei e eine weitere Fabrik, die vor allem auch dazu dienen sollte, die Gesellschaft von bisher teilweise benötigten Aus- landsrohstoffen unabhängig zu machen. Außerdem wurde die warenherstellung des Werkes „„ nach dem neuen Werke t. : Kauf einer län Malzfabrik in und bnahmé nach Ausbau. Erwerb der sämtlichen Geschäfts- er ..... „ in Augsburg. Abschlußprüfer: Bayerische Treuhand- Aktiengesellschaft, Wirt- anteile auf die Stammaktien als Gewinnanteil ausgeschüttet Biasde (aafß Sitz der (13) München, Friedrichstraße 13 1941/42: Erwerb von Grundstücken in Halle-Diemitz und von ein der Bayerischen Süßwaren-Industrie, Nürnberg. * bis 1923 auf M 71.0 Mill. Stammaktien und M 4000 000.– Vor- Bauplätzen für Werkswohnhäuser. 1942/43 weiterer Ausbau der Fabrik, Aufstellung von tazer- hallen und Maschinen-Ergänzungen. 1943/44: Die Fabrik in Augsburg wurde Anfang 1944 durch Fliegerangriff teilweise zerstört, so daß der Betrieb zum Er- liegen kam. 1944/45: Das Werk in München-Süd erlitt Fliegerschäden, die ein produktives Arbeiten fast unmöglich machfen. Die gestei- gerten Luftangriffe beschränkten die Erzeugung empfindlich. Die Werke in Pasing, in Halle-Diemitz und vor allem das Hauptwerk München- blieben von Kriegsschäden ver- schont. Schwerste Verluste allerdings durch Plünderungen in den Fabriken Halle-Diemitz und München-Allach. 1945/46: Die sofort begonnenen Aufräumungs- und Wieder- instandsetzungsarbeiten führten dazu, daß die Werke der Ge- sellschaft mit Ausnahme der Fabrik in Augsburg im gegebenen Rahmen wieder arbeiten. Die drohende Enteignung des Be- triebes in Halle-Diemitz (russisene Zone) konnte verhindert werden. Eine geordnete Einflußnahme auf diesen Betrieb ist je- doch noch nicht möglich. 1946/47: Weitere Instandsetzungen bei den Betriebsstätten. Die Fabrik in Augsburg konnte zum Anfang des 1947 die Verarbeitung wieder aufnehmen. Besitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von rd. 401 292 qm, wovon 94 990 qm bebaut sind und rd. 100 000 qm landwirtschaftlich ausgenutzt w erden. 1. Werk Pasing: Malzfabrik mit moderner Putzerei, Weich- bottichen, Darre, elektrischen Kraftanlagen, ein Wohnhaus. 2. Werk Allach: Malzextraktfabrik, Suppenwürzefabrik, Ge- treidesilo, moderne Stärkefabrik, diverse andere Betriebe. Ma- schinelle Ei nrichtung: Moderne, für die verschiedenen Betrebe zweckentsprechende Hinrichtung. Kraftanlagen: Dampfkraft anlage. Häuser: 7 Arbeiter- und Beamtenw ohnhäuser. 3. Werk München-Süd: Suppenwürfel- und Konservenfabrik. ― Maschinelle Einrichtung: Moderne, zweckentsprechende Ein- richtung. 4. Werk Halle-Diemitz: Süßwarenfabrik, Backhilfsmittelfabrik. Maschinelle Einrichtung: Moderne, zw eckentsprechende neue Einrichtung. 5. Werk Augsburg: Malzfabrik. 6. Verwaltungsgebäude in München, Friedrichstraße 18. Größe: 1990 qm. 7. Landwirtschaftlicher Grundbesitz: Größe ca, 100 000 q. Beteiligungen: Reichsstadtmühle G. m. b. H., Augsburg: Kapital RM 300 000.–. Beteiligung: 100 %. Durch Luftangriff vollkommen zerstört. Beim buchmäßigen Ansatz ist diesem Kriegssachschaden Bes nung getragen. Buchwert der Beteiligungen am 30. Juni 1947: RM 250 004.— Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Industries und Handelskammer, München; Fachverband Nährmittel-Indu- strie, München; Verein der Bayerischen Chemischen Industrie, München; TFachverband Stärkeindustrie, Detmold; Landesver- Statistik Kapitalentwicklung: Grundkapital vor 1914 1,6 Mill., erhoht zugsaktien. 1924 Umstellung im Verhältnis 20:1 bei den Stamm aktien von M 71.0 Mill. auf RM 3 550 000.– und im Verhält 800:1 bei den Vorzugsaktien von M 4.0 Mill. auf RM 5000. 1933 Herabsetzung in erleichterter Form um RM 300 000.— durch Einziehung eigener Aktien, die durch liquide Mittel zum Durchschnittskurs von 69 0% erworben wurden. 1941 Ka talberichtigung gemäßß DAV vom 12. Juni 1941 um 25 0% RM 812 500.– auf RM 4 062 500.– Stammaktien und RM 500 Vorzugsaktien. Hleãutiges Grundkapital: RM 4 062 500.–— in Stammaktien RM 5000.—– in Vorzugsaktien.