* d Reeis- und Han Pilrahtanschrift: Reishandel Bremen Fernruf: Sammelnummer 25753, Fernruf 25372 Fernschreiber: Nr. 024897 Postscheckkonto: Hamburg 46612 Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bremen, Bremen; Diskontobank Bremen; Norddeutsche Bank, Hamburg. Gründung: Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 3. Januar 1901 mit einem Grundkapital von M 4.0 Mill. Zweck: Be- und Verarbeitung von Reis und anderen Produkten, Handel mit Reis und anderen Waren, Lagerei, Spedition und Nutzbarmachung eigener Grundstücke, sowie der Betrieb der Schiffahrt. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei gleichen oder verwandten Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten, sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet SGind, den Geschäftszweck der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Reis, Reisstärke, Hafernährmittel, Teigwaren, Reisflocken, Puffreis, Kindernährmittel, Maiserzeugnisse, Fut- termittel. Vorstand: Adolf Haller, Bremen; Emil Dobberkau, Hamburg. Aufsichtsrat: Max Haller, Hamburg, Vorsitzer; Hermann Helms jr., Direktor, Bremen, stellv. Vorsitzer; Dr. jur. Fritz Jessen, Direktor, Berlin; Hans E. B. Kruse, Kaufmann, Hamburg; Konsul Hermann Marwede, Kaufmann, Bremen; Robert Rick- mers, Kaufmann, Bremen; Carl Rosenkranz, Kaufmann, Bre- men; Heinrich Focken, Direktor, Bremen. Abschlußprüfer: Johann Beise, Wirtschaftsprüfer, Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stamm- Aktien = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberich- ―――― ―――― tigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließlich der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge und des Gewinnvortrages – ergibt, wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. zunächst erhalten die Aktionäre bis zu 4% des Aktien- . nennbetrages; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat unter Berück- sichtigung der Bestimmung des § 98 Abs. 3 AG. eine Gewinn- beteiligung (Vergütung) in Höhe von 10 %; soweit diese nicht den Betrag von RM 20 000.– erreicht, tritt an Stelle derselben eine feste Vergütung in dieser Höhe, welche auf Geschäftsr unkosten zu verbuchen ist; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Bremen; Diskontobank Bre- men; Norddeutsche Bank in Hamburg; Bremer Bank; Ham- burger Creditbank; Hansabank Hamburg; Norddeutsche Credit- bank A.-G. Bremen, Hamburg; Vereinsbank Hamburg. ―――― ――― Aufban und Entwicklung Die Gesellschaft war Anfang 1926 Inhaberin sämtlicher Gesell- Schaltsanteile folgender Gesellschaften: Reiswerke Rickmers m. b. H., Bremen; Gebr. Nielsen, Reismühlen und Stärkefabrik m. b. H., Bremen; Osterholzer Reiswerke m. b. H., Osterholz- Scharmbeck; Norddeutsche Reismühle m. b. H., Hamburg; Ham- merbrooker Reiswerke m. b. H., Hamburg; Flensburger Reis- werke m. b. H., Flensburg. Die Gesellschaft benutzte im Jahre 1926 die durch das Steuermilderungsgesetz gebotene Gelegen- heit, mit ihren Tochtergesellschaften Verträge abzuschließen, letztere ihr Vermögen als Ganzes auf sie übertrugen. Zwecks Aufrechterhaltung bestehender Verträge und eingetragener Schutzmarken blieben Gebr. Nielsen, Reismühlen und Stärke: fabrik m. b. H., und Osterholzer Reiswerke m. b. H. bestehen; Reiswerke Rickmers m. b. H. firmieren seitdem Rickmers Reis- mühle m. b. H. Die übrigen Gesellschaften wurden liquidiert. 1927: Verkauf der Flensburger Reismühle m. b. H. an die Stadt Flensburg. Zur Erleichterung der Finanzierung und angesichts der ange- drohten Sanktionen gründete die Gesellschaft zwecks Sicherung der Reisbezüge 1921 die N. V. Mercantiele en Industrieele Com- agnie „Mico“ in Amsterdam. Durch die Umgestaltung des chiffahrtsverkehrs auf dem Rhein durch internationale Rhein- – le-Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (23) Bremen laut deren sie die Betriebe dieser Gesellschaften übernahm und akte lief die Gesellschaft Gefahr, von Bremen aus einen großen Teil ihres Absatzes nach dem westlichen Deutschland zu ver- lieren. Um an diesem für Holland frachtgünstiger gelegenen Reisgeschäft auch zukünftig stärker teilnehmen zu können, erwarb die „Mico“' ein bebautes Grundstück im Industriezen- trum an der Zaan und errichtete auf demselben eine Reismühle. – Während der deutschen Reisindustrie nur ein sehr beschei- dener Schutzzoll, und zwar erst seit dem 1. Juni 1930, gewährt wird, gingen alljährlich Absatzgebiete in fremden Ländern durch Errichtüng eigener Industrien unter dem Schutz hoher Zollmauern verloren. Um künftig nicht vollständig auf diese Geschäfte verzichten zu müssen, entschloß sich die Reis- und Handels-A.-G. zur Beteiligung an Neugründungen ausländischer Reismühlen. Es handelt sich um die Compannia Arrozeira Mer- cantil in Oporto. Nachdem auf Gründ des zwischen Deutschland und Siam ab- geschlossenen Ausgleichsabkommen für die im Kriege liqui- dierte Tochtergesellschaft A. Markwald & Co., Ltd. m. b. H., Bangkok, im Jahre 1926 von der sjamesischen Regierung der Gesellschaft ein Betrag von RM 225 178.– bezahlt worden war, der zu Abschreibungen auf Beteiligungen verwendet wurde, erhielt d'e Gesellschaft als Schlußentschädigung, besonders für die Burma Rre & Trading Co., Ltd., außer den als Darlehen vorweg erhaltenen RM 700 000.– noch RM 985 100.– in 6 % Reichsschuldbuchforderungen und RM 172 350.– in unverzins- lichen Reichsschuldbuchforderungen. Aus diesen mit RM 1 100 000.– aktivierten Beträgen wurden nach Abzug von Ko- sten RM 500 000.– für Ausgabe von Gratisaktien verwendet und RM 550 000.– einem Wiederaufbau-Reservefonds zuge- wiesen. . 1934: Die seit 1914 stillgelegte Rickmers'sche Reismühle wurde für Lagerzwecke hergerichtet. 1936: Stillegung der Stärkefabrik von Gebr. Nielsen; die ge- samte Fabrikation von Reisstärke wurde auf die Fabrik Oster- holz-Scharmbeck konzentriert. – Ende 1936: Übernahme des Vermögens der bisherigen Beteiligungsgesellschaft, der Nord- deutschen Reismühle m. b. H., Hamburg, gemäß Umwandlungs- gesetz vom 5. Juli 1934. 1935/38: Errichtung von- 253 Kleinwohnungen auf dem Grund- stück der früheren Hammerbrooker Reiswerke m. b. H., Ham- burg. 1938: Erwerb von rund 30 000 qm unbebauter Grundstücke, die an das Grundstück der Osterholzer Reiswerke m. b. H. an- grenzen. 1939: Erwerb weiterer benachbarter Grundstücke. –— Beteili- gung an einem neuen Unternehmen. 1940: Anschaffung einer weiteren pneumatischen Förderanlage. 0 Erwerb von weiteren benachbarten Grundstücken in Osterholz- Scharmbeck. 7 „ 1943: Erwerb von rund 40000 qm unbebauten Grundstücks in Hamburg-Wilhelmsburg. * Besitz- und Betriebsbeschreibung I. Bremen 1. Reis- und Handels-Aktiengesellschaft. Betrieb Rickmers Reismühle Anlagen: Silos und Lagerhäuser mit pneumat'schen und automatischen Förder- u. Trock- nungsanlagen; Maschinen zur Herstellung von Reisback- mehl. Sonstiges: eigenes Anschlußgleis, Wasseranschluß. 2. Reis- und Handels-Aktiengesellschaft, Betrieb Gebr. Nielsen Anlagen zur Verarbeitung von Reis, Herstellung von Reisfuttermehl und Hafernährmitteln, Silos und Lager- häuser für Getreidelagerung mit pneumatischen u. auto- matischen Förder- und Trocknungsanlagen. Sonstiges: eigenes Anschlußgleis, Wasseranschluß. IT. Osterholz-Scharmbeck bei Bremen Reis- und Handels-Aktiengesellschaft, Betrieb Osterholz- Scharmbeck — Anlagen zur Herstellung von Reisstärke, Teigwaren und Puffreis. Lagerschuppen für Getreidelagerung. Sonstiges: eigenes Anschlußgleis. III. Hamburg 1. Reis- und Handels-Aktiengesellschaft, deutsche Reismühle Anlagen zur Verarbeitung von Reis, Herstellung von Reeisfuttermehl. Sonstiges: Wasseranschluß. . Betrieb Mord- für Getreidelagerung