er Dlrahtanschrift: Ledererbräu Nürnberg Fernruf: Nürnberg 63844 Peostscheckkonto: Nürnberg 4028 Bankverbindungen: Bayerische Bank für Handel und Industrie, Filiale in Nürnberg; Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Nürnberg; Bayerische Staatsbank, Nürnberg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 4. Dezember 1890 unter Übernahme der seit 1468 bestehenden, zunächst als Ratsbrauerei der Reichsstadt betriebenen, Brauerei Gebr. Lederer als Bier- Prauereigesellschaft vorm. Gebr. Lederer A.-G., Nürnberg. –— Anderung der Firmenbezeichnung laut H.-V.-Beschluß vom 192. Dezember 1928 in die jetzige. Zweck: Betrieb des Braugewerbes und aller dazugehörigen und damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft Grundstücke erwerben und wieder veräußern, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapitaleinlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen den gleichen Zwecken dienenden Unternehmungen beteiligen oder andere Unternehmungen durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Die Gesellschaft darf ferner Interessengemeinschaften mit anderen Unternehmungen schließen. Vorstand: Dr. Rudolf Bloedel, Nürnberg, Brauereidirektor. Aufsichtsrat: Bankdirektor Hans Böhner, Nürnberg, Vorsitzer, Leiter der Bayerischen Bank für Handel und Industrie, Filiale MNiürnberg-Fürth; Bankdirektor Albert Glaser, München, stellv. Vorsitzer, Vorstandsmitglied der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, München; Dr. h. c. Ludwig Kast, Geh. Regte- rungsrat, Nürnberg, Katzwanger Straße 101. Abschlußprüfer: Deutsche Allgemeine Treuhand-Aktiengesell- schaft, Nürnberg Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktie = 1 Stimme, je nom. RM 100.— Vorzugsaktie Lit. A = 1 Stimme. * ―――― Wann Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Abführung von mindestens 5 % an. den Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklage; Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach An- stellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgrati- fikationen; Zahlung einer Dividende von 4 % an die Vorzugsaktien Lit. A; Zahlung einer ordentlichen Dividende von 22 % an die Stammaktien; 6. Gewährung einer Tantieme gemäß AG an den Aufsichtsrat; 7. der hiernach verbleibende Restbetrag wird, soweit er zur Zahlung von Dividende Verwendung findet, zur einen Hälfte * an die Vorzugsaktien Lit. A, zur anderen Hälfte an die Stammaktien verteilt. ―――――― Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nürnberg; Bayerische Hypo- tßheken- und Wechselbank, Nürnberg, München und deren Fi- liaalen und Depositenkassen; Bayerische Bank für Handel und Ilnädustrie, Nürnberg, Berlin, Dresden und deren Filialen. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft wurde im Jahre 1890 errichtet. Das Unter- naehmen selbst besteht seit 1468. Im März 1915 wurde ein Bier- iieferungsvertrag mit der Bierbrauerei Gebr. Held in Nürnberg abgeschlossen, deren Kontingent später endgültig übernommen wurde. 1919/20: Abschluß eines Lohnsudvertrages mit der Genossen- Schaftsbrauerei für Nürnberg, Fürth und Umgegend und Wie- deraufnahme des Exports. 1920/21 wurde das Kontingent dieser Brauerei endgültig er- worben. Ferner wurden Kontingent und Kundschaft der Brauerel ttinger in Lauf übernommen. 1922 wurden Kontingent und Kundschaft der Brauereien Fink- ler & Lehner in Gunzenhausen übernommen. 1924: Übernahme der Kundschaft der Brauerei Schübel in Rük- rsdorl. er-Bräu A.-G., Nürnberg . Sitz der Verwaltung: (13 a Nürnberg, Bärenschanzstraße 48 7 1926: Erneuerung der Sudhaus-, Dampfmaschinen- und Kessel- Anlage. 1927/28: Bau einer neuen Darre. Vergrößerung der Faß- und Flaschenbier-Kellereten. Übernahme der Kundschaft der Brauere)n Gloßner in Wengen. 1928/29: Ausbau der Kühl- und Eisbereitungsanlage. Erhöhung des Aktienkapitals um RM 450 000.— (s. Kapitalentwicklung). 1929/30: Übernahme der Brauerei Dietrich Müller, Hersbruck. 1932/33: Bau eines neuzeitlichen Getreide-Silos mit modernsten Putzereien und Fördermaschinen. 1934/35: Auf Grund bisher bestehender Beziehungen übernah die Gesellschaft ein größeres Aktienpaket der Brauerei Joh. Humbser A.-G., Fürth. Ferner wurde unter Führung der Ge- sellschaft und unter Übernahme eines maßgebenden Anteils die Firma Gaststättenbetriebsgesellschaft m. b. H. in Nürnberg ge- gründet. 1935/36: Erwerb von zwei Wirtschaftsanwesen sowie weiterer Aktien der Brauerei Joh. Humbser A.-G., Fürth. 1936/37: Ein weiteres Wirtschaftsanwesen sowie weitere Aktien der Brauerei Joh. Humbser A.-G., Fürth, werden erworben. 1938/39: Erwerb weiterer Wirtschaftsanwesen in Nürnberg so- wie des Hotels „Weißer Hahn' in Nürnberg. Die Beteiligungen erfuhren einen Zugang durch den Erwerb von Anteilen einer auswärtigen Biergroßhandlung. 1940/41: Erhöhung des Grundkapitals um RM 1.35 Mill. durch Berichtigung gemäß DAV. vom 12. Juni 1941 (s. Kapitalent- wicklung). 1942/43: Erwerb eines Wirtschaftsanwesens und einer Auto- garage. 1943/44: Das 5. Kriegsjahr brachte einen nicht unwesentlichen Ausstoßrückgang, im der Hauptsache verursacht durch die kriegsbedingten Erschwernisse. Die Beteiljgungen haben sich vermehrt um die Volleinzahlung des Gesellschaftskapitals der Nürnberger Gaststättenbetriebs- gesellschaft m.b. H. und um den Erwerb der Restanteile einer Biergroßhandlung. 1944/45 brachte dem wiederholte Luft- Unternehmen durch angriffe nachhaltige Verluste. Alle oberirdischen Anlagen — bis auf das Sudhaus und Maschinenhaus – wurden z. T. völlig zerstört, z. T. schwer beschädigt. Die schöne Mälzerei wurde für Kriegszwecke rüchsichtslos beschlagnahmt. Am schlimm- sten war jedoch der Verlust eines Großteils des Inventars; allein 5000 Transportfässer gingen in Flammen auf. Uber 60 % des sonstigen Anwesenbesitzes waren verloren, nur 21 % davon blieben unbeschädigt. Die Firma begann im Rahmen des Mög- lichen sofort mit dem Wiederaufbau. Zuerst wurde das Gersten- und Malzsilo in Arbeit gegeben. Weitere Wiederaufbaupläne, z. B. der Mälzerei, sind in bereits weit fortgeschrittener Be- arbeitung. 1945/46* Fortsetzung des Wiederaufbaus der schwer betroffenen Brauerei mit allen Kräften, trotz hemmenden Materialmangels. Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr wesentlich ge- hoben, erreicht aber noch nicht die durchschnittlichen Umsätze der letzten Kriegs- und Friedensjahre. Von einschneidend hem- mender Wirkung auf den Umsatz war die überaus starke Er- höhung der Biersteuer ab Mai 1946. – Das Anlage-Vermögen erscheint um rund RM 500 000.– niedriger in der Bilanz, in der Hauptsache begründet durch kriegsbedingte Abschreibungen unter Einrechnung von Neuanschaffungen von RM 151 000.—. Ein Posten in Höhe von RM 656 000.– erscheint nunmehr neu als Kriegsschädenforderungen, dem eine Wertberichtigung von RM 212 000.– gegenübersteht. Besitz -und Betriebsbeschreibung Die der Gesellschaft gehörenden Brauerei-Grundstücke haben eine Größe von. 57 110 qm (16 Tagewerk, 86 Dezimalen), wovon etwa die Hälfte bebaut ist. 1. Brauerei Nürnberg, Bärenschanzstr. 48. Größe: 57 110 qm, bebaut zur Hälfte. Anlagen: Brauerei und Malzfabrik mit modernsten Einrich- tungen: Sudhausanlagen mit zwei Sudwerken zu 80 Ztr. Schüt- tung, Faß-, Flaschenreinigungs- und Abfüllanlagen, Kühl maschinen und Wasserversorgungsanlage mit eigener Pump- station; Malzsilo mit einem Fassungsvermögen von 1800 to eigene Eisbereitungsanlage mit einer Produktionsfähigkeit vo mindestens 1000 Ztr. täglich. Kraftanlagen: Die Maschinenanlagen haben eine Leistung von ca. 800 PS. Die mit den Kraftmaschinen direkt gekuppelten