――― ――――――― ――― ――― ―――― 0 = * Drahtanschrift: Stuttgarter Hofbräu A.-G. Fernruf: 77436–77 438 63 3 Postscheckkonto: Stuttgart 1510 Bankverbindungen: Südwestbank, Stuttgart; Städt. Girokasse, Stuttgart; Landeszentralbank, Stuttgart. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. August 1872 unter der Firma Württembergisch-Hohenzollernsche Brauereigesell- schaft in Stuttgart mit einem Grundkapital von M 1 050 000.—. Laut H.-V.-Beschluß vom 19. Januar 1935 wurde die Firma in die jetzige geändert. Zweck: Betrieb der Brauerei und Mälzerei sowie von Wirt- schaften auf eigenen oder gepachteten Anwesen. Herstellung und Vertrieb von Nahrungs-, Genuß- und Futtermitteln jeder Art. Die Gesellschaft kann zur Erretchung dieser Zwecke auch an- dere industrielle und Handelsunternehmungen errichten oder erwerben oder sich an solchen in beliebiger Form beteiligen, Zweigniederlassungen errichten, sowie alle sonstigen den Ge- sellschaftszweck fördernden Handlungen, z. B. Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen mit ähnlichen Unternehmun- gen vornehmen. Produktion: Untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb und durch Ver- kauf. Vorstand: Direktor Ludwig Bader, Stuttgart; Direktor Her- mann Kern, Stuttgart. Aufsichtsrat: Dr. Trudbert Riesterer, Direktor der Südwest- bank, Stuttgart, Vorsitzer; Franz Jehle, Brauereidirektor, Ingol- stadt; Paul Schlehner, Bankdirektor, Stuttgart; Ernst Sieglin, Stuttgart; Dipl. Ing. Georg Wagenmann, Stuttgart. Treuhänder: Direktor Ludwig Bader, Stuttgart. Abschlußprüfer: Schwäbische Treuhand-Aktiengesellschaft, Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.—k 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertbe- richtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 0% als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der A.-R. einen Gewinnanteil von 10 des Reingewinns (feste jährliche Vergütung RM 10 000.–); 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse Stuttgart; Südwestbank, Stutt- gart; Hessische Bank, Frankfurt a. M. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft wurde 1872 gegründet. 1937/38 wurden die Anlagen ausgebaut und ein Wirtschafts- anwesen in Stuttgart verkauft. 1938/39 erfolgte der Bau eines neuen Flaschenkellers mit Groß- Flaschenreinigungs-, Abfüll- und Etikettieranlage. Die alte Darre wurde in eine moderne Dreihordendarre umgebaut. 1939/40 wurden drei Anwesen in Stuttgart verkauft. 1940/41 erfolgte die Übernahme der „Elsässersche Brauerei Ko- chendorf G. m. b. H.“ in Bad Friedrichsthal durch Übertragung des Vermögens. 1941/42 beteiligte sich die Gesellschaft an einem Unternehmen der Getränkeindustrie mit RM 60 000.–. Das Grundstück einer Tocehtergesellschaft wurde übernommen. Die letzten Kriegsjahre und der Ausgang des Krieges stellten die Gesellschaft vor große Schwierigkeiten. Schon 1943/44 wurde der Bierausstoßh geringer und nahm 1944/ 1945 noch mehr und bedeutend ab. Die Kriegsschäden der Gesellschaft sind schwer. Uber die Hälfte der Stuttgarter Wirtschafts- und Wohngebäude — dar- unter das Verwaltungsgebäude – wurden ganz zerstört. Ein weiterer Teil wurde schwer beschädigt. Die Fabrikationsgebäude und die maschinellen Anlagen wur- den verhältnismäßig wenig getroffen und konnten jeweils so- fort wieder instand gesetzt werden. 945/46 wurde die Gesellschaft gemäß Verfügung der Militär- regierung unter Vermögenskontrolle gestellt und Direktor 5 L. Bader zum Treuhänder bestellt. Stuttgarter Hofbräu Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (14 a) Stuttgart, Böblinger Straße 120– 136 nähernd die Vorkriegshöhe zu erreichen. 60 000 Ztr. Gerste); Sudhaus mit 85 Ztr. Schüttung pro Sud; Stuttgart, Stuttgart. Belegschaft: 38/39 44/4435 45/46 a) Arbeiter: 298 148 181 164 b) Angestellte: 66 57 31788 50 Kurse: 1939 1046 1947 ]uai 48 höchster: 113 153 150 150 niedrigster: 100 150 150 150 letzter: 106 150 150 150 Stopkurs: 150¾ % Dividenden auf Stammaktien: 38/39 44/45 45/46 46/47 in %: 4 0 0 0 Nr. des Div.-Sch:z:. 9 — — Der Bierausstoß steigerte sich beachtlich, ohne jedoch nur an- Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten wurden die maschi- nellen Anlagen, der Fuhrpark und das Wirtschaftsmobiliar er- gänzt. Der Wiederaufbau der zerstörten Wirtschaftsgebäude wurde aufgenommen. Am 1. Oktober 1947 konnte die Gesellschaft auf ihr 75jähriges Bestehen zurückblicken. Besitz- und Betriebsbeschreibung Brauerei Stuttgart, Böblinger Straße. Größe: 22 000 qm; Anlagen: Mälzerei mit modernem Saladin- Kasten, Tennen- und Trommelanlagen (jährliche Leistung Gär- und Lagerkeiler mit modernsten Aluminium-, Stahl- und Emailletanks ausgerüstet von zusammen 66 000 hl Fassungs- raum. (Diese Anlagen sind teilweise zerstört). Kraftanlage: 2 neue Teilkammer-Kessel für je 8 t stündliche Dampfleistung, 1 Dampfmaschine 650 PS, 1 Dampfmaschine 350 PS, Reserve-Elektrizitätswerk, Anschluß für 500 KWh, = 6 Ammoniak-Kompressoren mit insgesamt 1 800 000 Kal. Bierniederlagen: Altenmünster, Backnang, Bühlertann, Eolin- gen a. N., Bad Friedrichshall, Gaildorf, Göppingen, Hechingen, Heilbronn a. N., Kirchheim u. T., Murrhardt, Oppenweiler, Pforz- heim, Schorndorf, Tübingen, Winnenden. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Württember- – gischer Brauerbund e. V., Stuttgart; Verein der Brauereien in Statistik Kapitalentwicklung: Aktienkapital vor 1914 M 2.73 Mill., er- höht bis 1923 um M 33,27 Mill. auf M 36, 0 Mill. 1925 wurden M 6,0 Mill. eigener Aktien eingezogen und das verbleibende Grundkapital von M 30,0 Mill. im Verhältnis 100:15 umgestellt auf RM 4 500 000.—. Henutiges Grundkapital: RM 4 500 000.—. Art der Aktien: Stammaktien Börsenname: Stuttgarter Hofbräu Notiert in: Stuttgart Ordnungs-Nr.: 73 180 Stückelung: 5000 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 1–5000) 4000 Stücke zu je RM 1000.– (Nr. 1–4000) Lieferbare Stücke: Sämtliche Aktien sind lieferbar. Hypotheken-Verpflichtungen: Am 30. Sept. 1947 R)I 113 343. 43. 6 Auszahlungen für Dividenden ohne Vorlage des Dividenden- scheines erfolgen nicht. Tag der letzten H.-V.: 17. April 1948.