„Prahtanschriften: Keramik Selb; Rosenthal Marktredwitz. Fernruf: 51/52, 324 Marktredwitz; 551 Selb. Postscheckkonto: Nürnberg 554. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bayern, Marktred- witz; Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Marktredwitz; Bayerische Bank für Handel und Industrie, Hof (Bayern). Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. August 1897 unter UÜbernahme der Firmen Ph. Rosenthal & Co. in Selb und Bauer, BRosenthal & Co. in Kronach mit einem Grundkapital von M 1 500 000.– unter der Firma Porzellanfabrik Ph. Rosentfal & Co. A.-G. Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 4. April 1939 Anderung der Firma in die jetzige. Fabrikationsstätten: In Selb (Bayern), Kronach, Marktredwitz, Bahnhof-Selb, Sophienthal und München. =― QZwuweck: Herstellung und Vertrieb von Porzellan und sonstigen keramischen und verwandten Erzeugnissen aller Art, Beteiligung . an gleichen oder verwandten Unternehmungen, Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande sowie Vornahme aller Geschäfte, die mit den vopgenannten Zwecken irgendwie zu- sammenhängen. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirr, Hotelgeschirr, Luxusporzellan, Hartporzellan für elektrotechnische Zwecke, Kunstporzellane, feuerfeste Kochgeschirre, chemisch-technisches Porzellan, Metall- porzellan und Keramik. Vorstand: Otto Zöllner, Marktredwitz; Gustav Haidinger, Markt- redwitz, stellvertr.; Max Reichel, Marktredwitz, stellvertr. Aufsichtsrat: Dr. Karl Kreuzer, München, Vorsitzer; Dr. Trabart Reichsfreiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen, Einödhof Steinberg, Post Schaftlach (Oberb.), stellvertr. Vorsitzer; Pro- fessor Dr.-Ing. Ernst Hüter, Darmstadt; Dr. Adalbert Zoellner, München. Abschlußprüfer: Südd. Treuhandgesellschaft, A.-G., München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.:: Je nom. RM 100.– Stammaktien = 1 Stimme, je nom. RM 100.—– Vorzugsaktien = 27 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen —einschließ- lich der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge und des Gewinnvortrages –— ergibt, wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. die Aktionäre erhalten einen ordentlichen Gewinnanteil auf die voll eingezahlten Stammaktien bis zu 4 % ihres Nennwertes; 2, aus dem hiernach noch verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestimmung des § 98 Abs. 3 Aktiengesetz eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 10 %; 3. der Rest wird als weiterer Gewinnanteil an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung nichts anderes beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Marktredwitz; Bayerische Bank für Handel und Industrie, München und Hof; Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, München, Nürnberg, Augsburg, Bayreuth, Hof, Marktredwitz und Selb. Aufbau und Entwicklung Diie Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. wurde im Jahre 1880 in Erkersreuth bei Selb gegründet. Die erste Form des jungen Unter- nehmens bestand in einer Porzellanmalerei. Der kleine Betrieb wuchs zusehends, und aus vielerlei äußerlichen und technischen Gründen erfolgte 1886 die Übersiedlung des Betriebes von Erkers- reuth nach der benachbarten Stadt Selb, die schon damals der Lentralpunkt der oberfränk. Porzellanindustrie war. Im Jahre 1897 wourde die Porzellanfabrik Bauer, Rosenthal & Co in Kronach in das Unternehmen einbezogen, und im gleichen Jahre erfolgte dann Sschaft. 1908 wurde die Firma F. Thomas in Marktredwitz in die Anktiengesellschaft aufgenommen. Im Jahre 1920 erfolgte aus be- triebstechnischen Gründen die Verlegung des Sitzes der Gesell- Sschaft nach Berlin. Das Jahr 1921 brachte eine weitere wesent- liche Vergrößerung des Unternehmens, indem die Krister Por- „ Rosenthal-Porzellan Aktiengesellschaft „ Sitz der Gesellschaft: (13 a) Selb – Sitz der Verwaltung: (13 a) Marktredwitz die Umwandlung der bisherigen Privatfabrik in eine Aktiengesell- zellanmanufaktur in Waldenburg (Schlesien) angekauft und mit 1930: Errichtung eines Versuchsfeldes zur Prüfung von Isola- toren mit bis zu zwei Millionen Volt Spannung in Selb. 1934: Der Sitz der Firma wurde von Berlin nach Selb zurüc verlegt. 1935: Die Beziehungen zu der Rosenthal Porzellanfabrik Bahnho Selb G.m.b.H. wurden durch Beteiligung am Kapital enger ge Sstaltet. 1936: Die Abteilung zur Erzeugung von elektrotechnischem P zellan (Interessengemeinschaftsbetrieb mit der Allgemeinen Elek tricitätsgesellschaft in Berlin) wurde in die neugegründete Rosen- thal-Isolatoren-Gesellschaft m.b.H. übergeleitet. 1937: Das Vermögen der Porzellanfabrik Thomas & Co. A.-G. Sophienthal, sowie der Rosenthal Porzellanfabrik Bahnhof Selb G.m. b. H., Bahnhof Selb, wurde im Wege der Umwandlung unter Ausschluß der Abwicklung von der Gesellschaft übernommen. 1940: Verkauf des Erkersreuther Fabrikgebäudes. 1942: Erwerb und Eingliederung der Cristallerie Saint Louis in Münztal zur besseren Ausnutzung der Verkaufsorganisation. 1943–1945: Vermögensteile der Gesellschaft, die durch Kriegs- ereignisse betroffen wurden oder deren Schicksal als Kriegsfolge- schaden anzusehen ist, so das zerstörte Hausgrundstück Jerusa- lemer Straße, die Zweigniederlassung Cristallerie Saint Louis in Münztal (Lothringen), die Beteiligung an der Krister Porzellan- Manufaktur in Waldenburg (Schlesien), sowie an in- und aus- ländischen Betriebsgesellschaften und andere mobile und inmobile Werte, erscheinen nunmehr unter den Kriegsschadenforderungen. Für diese wurde unter den Passiven eine außerordentliche Wert- berichtigung eingestellt. ― Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Werk Selb (Bayern). Anlagen: Porzellanfabrik. Kraftanlagen: triebsmotoren, Dieselmotoranlage. 2. Werk Kronach. Anlagen: Porzellanfabrik. 7 Elektromotoren. 3. Werk Marktredwitz. (Porzellanfabrik F. Thomas). Kraftanlagen: 1 Dampfmaschine, * 70 Antriebsmotoren. 4. Werk Bahnhof Selb. Kraftanlagen: 1 Dampfmaschine. 5. Werk Sophienthal. 6. Werk München. ― 1 Dampfmaschine, An- ―, Kraftanlagen: 1 Dampfmaschine, * Beteiligungen: ―, 1. Rosenthal Isolatoren G.m. b. H., Selb. Gegründet: 1936. Kapital RM 3 000 000.–. Zweck: Her und Vertrieb elektrotechnischer Porzellane. Beteiligung: RM 1 500 000.—. 7 2. Porzellanfabrik Waldershof A.-G. vorm. Johann Havila Waldershof. Gegründet: 29. Februar 1924. Kapital: RM 700 000.–. Zwec Herstellung und Vertrieb von Porzellan und sonstigen verwandten Erzeugnissen aller Art. Ab 1. Oktober 1941 Organ- bzw. Ge- winnausschließungsvertrag. Beteiligung: 100 %. ― 3. Verschiedene kleinere Beteiligungen. Buchwert der Beteiligungen: RM 1 006 427.60. ― Die Gesellschaft gehört dem Verein der Keramischen Industrie e. V. Selb als Mitglied an. Kapitalentwicklung: Das Kapital, das vor 1914 M 3 000 000. betrug, erhöhte sich bis 1923 auf M 20 000 000.– Stammaktie M 4 000 000.– Vorzugsaktien und M 6 000 000.– Schutzaktie Am 22. Dezember 1924 erfolgte die Umstellung auf Reichsmarl und zwar die Stammaktien im Verhältnis von 10:3 auf R 6 000 000.–, die Vorzugsaktien von 1000: 1 auf RM 44 000.– ur die Schutzaktien von 1000:11 auf RM 6000.–. Laut /Haup versammlungsbeschluß vom 30. Juni 1932 wurden zur Abgle chung des Jahresabschlusses 1931 nom. RM 1 200 000.–— eigene Aktien eingezogen und das Stammaktienkapital auf RM4 800 000.— herabgesetzt. Die Hauptversammlung vom 12. April 1938 besc die Umwandlung der Schutzaktien in Stammaktien, die sich dann um RM 6000.– auf RM 4 806 000.– erhöhen. Laut sichtsratsbeschluß vom 18. Juni 1942 Einziehung von RM 200.–— Vorzugsaktien sowie Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12 stellul 1d, * *