Drahtanschrift: Aktienbrauerei Fernruf: Kaufbeuren 26 und 27 Postscheckkonto: München 6443 Bankverbindungen; Bayerische Vereinsbank, München, Kauf- Deuren; Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, München, Kaufbeuren. Gründung: Die Gründung erfolgte am 17. März 1885 unter Über- nahme der Gustav Walch'schen Brauerei „Zur Traube“ als „Aktienbrauerei zur Traube'. Am 1. April 1907: Anderung der FPirma in „Aktienbrauerei Traube und Löwe“ und am 24. Januar 1920 in „Aktienbrauerei Kaufbeuren“. Zweck: Bierbrauereibetrieb; ferner Handel mit allen mit dem Brauereibetrieb zusammenhängenden Produkten, Herstellung von Getränken aller Art, endlich Beteiligung an gleichen oder ahnlichen Unternehmungen sowie Erwerb von solchen. Die Ge- sellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten. * 08 * * Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier, Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb und durch Verkauf. Vorstand: Richard Wiedemann, Kaufbeuren. Aufsichtsrat: J. Stehle, Brauereidirektor, Simmerberg, Vors.; J. Glossner, Brauereidirektor, Mindelheim, stellv. Vorsitzer; L. Glaser, Brauereidirektor, Miesbach; Dr. H. Theissing, Bank- direktor, München. München. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom RM 100.—– Stamm- aktien = 1 Stimme; je nom. RM 200.– Stammaktien = 2 Stim- men; je nom. RM 1000.– Stammaktien = 10 Stimmen. Abschlußprüfer: Süddeutsche Treuhandgesellschaft A.-G., winn, der sich nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie nach Bildung von Rückstellungen und Rücklagen, einschließlich der in die gesetzlhe Rücklage einzustellenden Beträge, ergibt, wird, soweit aus demselben nicht statuten- oder vertragsgemäße Tantiemen zu berichtigen sind, auf die Aktien als Gewinnanteil ausgeschüttet oder nach den Beschlüssen der Hauptversammlung anderweitig verwendet. SGatzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- Jahlstellen: Gesellschaftskasse in Kaufbeuren; Bayerische Ver- einsbank, München und Kaufbeuren; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München, Kaufbeuren. ――‚‚――――‚‚―‚―――‚ ‚‚ n * Aufbau und Entwicklung Diüie im Jahre 1885 gegründete Gesellschaft hat im Jahre 1907 die „Löwenbrauerei E. Wiedemann in Kaufbeuren“ erworben. 1915 erfolgte der Ankauf der „Steingadener Bierbrauerei“, * 1917 der „Kratzerbrauerei in Landsberg a. L.“, * 1918 der „Lederleschen Brauerei in Bayersried', 1926 der „Vereinsbrauerei Waalhaupten. Im gleichen Jahre wurde auch der Besitz an Aktien der „Aktienbrauerei Mindel- * heim vergrößert. Seit 1923 besteht eine Interessengemeinschaft mit der „Wait- Zinger Brauerei A.-G.“, die sich für beide Unternehmungen AZur Zufriedenheit auswirkt. 1928–1933: Errichtung einer neuen Hefetrocken- und Treber- trockenanlage, sowie Erwerb verschiedener Grundstücke und aulf 24 erhönt. 1933/34: Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der „Lammbrauerei A.-G., Mindelheim'. Erwerb bzw. Veräuße- rung verschiedener Anwesen. Am 17. März 1935 konnte das Unternehmen auf sein fünfzig- jähriges Bestehen zurückblicken. 1935–1939: Ankauf und Verkauf einiger Wirtschaftsanwesen uUnnd Grundstücke. 83 1939/40: Gründung des Unterstützungsvereins der „Aktien- 5 auerei Kaufbeuren-“. 7 Aktienbrauerei Ka Sitz der Verwaltung: (13 b) Kaufbeuren 12. Juni 1941 (s. Kapitalentwicklung). 1944/45: Die schicksalsschweren Folgen des Zusammenbruchs 1945/46: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Bierabsatz * sind nicht eingetreten. Hhaben eine Größe Wirtschaftsanwesen, so daß sich der Gesamtbesitz der Anwesen ufbeuren 1940/41: Berichtigung des Grundkapitals gemäß DAV vom 1943/44: Trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten war es möglich, die Versorgung der Kundschaft durchzuführen. Nur in de Erntemonaten konnte die starke Nachfrage nicht vollauf befrie- digt werden. wirkten sich auch in einem erheblichen Rückgang des Bier-- absatzes aus. Da Kaufbeuren und damit auch das Unternehmen jedoch von direkten Kriegskatastrophen verschont blieb, hatte die Gesellschaft, abgesehen von größeren Kriegsschäden bei einigen auswärtigen Anwesen, keine Gebäudeverluste zu ver- zeichnen. Der Betrieb konnte mit kurzer Unterbrechung auf- rechterhalten werden, wenn es dabei auch Schwierigkeiten aller Art zu überwinden gab. gegenüber dem Vorjahr etwas erhöht. Von den im Jahre 1936 aufgerufenen Genußscheinen sind RM 200.– noch nicht zutrt Einlösung gelangt. Nennenswerte Veränderungen im Betrieb) ―― Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke von 196 300 qm, wovon 40 200 qm bebaut sind. 7 1. Brauereianwesen Kaufbeuren (einschl. landwirtschaftlichen 8 Grundbesitzes). Größe: 194 760 qm, davon bebaut 38 030 qm. Anlagen: 2 Mäl- zereien, Lager- und Weizenbier-Brauereianlagen, Kellereien; maschinelle Einrichtungen: Doppelsudwerk mit 44 Ztr. Schüt- tung, Einfachsudwerk mit 10 Ztr. Schüttung, Kühlanlage mit Eisgenerator, Flaschenfüllanlage, automatisches Brunnenwerk, Treber- und Hefetrockenanlage, Schlosserei, Schäfflerei. Krafts- anlagen: Kompl. Dampfmaschinenanlage mit Doppelkompressor und Einfachkompressor, ctektrische Kraftanlage. Häuser: 30 Arbeiter- und Beamtenwohnungen. 2. Wirtschaftsanwesen. 29 Wirtschaftsanwesen und drei Wohngrundstücke. Beteiligungen: 1. Lammbrauerei Aktien-Gesellschaft, Mindelheim, Allgäu. Gegründet: 4. März 1907. Kapital: RM 720 000.—. Zweck: Bier- brauereibetrieb, sowie Verwertung der bei der Bierbrauerel und Mälzerei abfallenden Nebenprodukte und Herstellung von Ge- tränken aller Art. Anlagen: Brauerei in Mindelheim. Eine Sudl- hausanlage von 40 Ztr. Schüttung, 1 Dampfanlage, Kühlanlage, Flaschenreinigungs- und Füllanlage von 3000 Flaschen stünd- licher Leistung. 16 eigene Restaurationsbetriebe. Beteiligung nom. RM 361 600.—. 2. Gemeinnützige Baugenossenschaft, Kaufbeuren. Beteiligung nom. RM 2500.—. Interessengemeinschaftsverträge: Seit 1923 mit der „Waitzinger Brauerei A.-G., Waitzingen' und seit 1933 mit der „Lamm- brauerei A.-G., Mindelheim-“. Buchwert der Beteiligungen: RM 234 461.— 7 = Die Gesellschaft gehört an: Brauwirtschaftsverband Bayern m * München. Statistik Kapitalentwicklung: Grundkapital vor 1914: M 1 300 000.– Stammaktien, erh bis 1923 auf M 18 700 000.–— Stammaktien und M 2 000 000 Vorzugsaktien. Am 25. 11. 24: Umstellung auf Reichsmark zwar RM 1 680 000.– Stammaktien, und RM 8 400.—– Vor— 98 aktien, zusammen RM 1 688 400.— Gesamtgrundkapital. Am 1. 2. 38: Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien und E ziehung der Vorzugsaktien. Laut Aufsichtsratsbeschluß vo 26. 1. 42: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. 6. 41 vo RM 1 680 000.– um RM 672 000.– auf RM 2 352 000.–. Der