* 28 Prahtanschrift: Weserhütte. Fernruf: 3181, Bad Oeynhausen. Postscheckkonto: Hannover 309. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Minden; Rhein-Ruhr-Bank, Mindem; Rheinisch-West- fälische Bank, Bad Oeynhausen. Gründung: Die Gesellschaft ist aus der im Jahre 1844 gegrün- deten Firma Eisenwerk Weserhütte Kuntze und Pottharst in Rehme (Weser) und der im Jahre 1864 gegründeten Maschi- nenbauwerkstatt von Schuster und Krutmeyer in Bad Oeyn- hausen durch Zusammenlegen beider Unternehmen im Jahre 1869 hervorgegangem. Die Umwandlung in die Eisemwerk We- Serhütte Aktiengesellschaft erfolgte am 1. Juli 1913. QZuweck: Herstellung und Veräußerung von Eisenbauten, Ma- schinen und Apparaten sowie Betrieb von Eisengießerelemn. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Auslande Zweig- niederlassungen zu errichten, sich an ähnlichen Unternehmun- gen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Untemneh- mungen zu erwerben und zu errichten sowie altle Geschäfte, einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen, einzu- gehen, welrhe geeignet erscheinen, den Gegenstand des Unter- nehmens zu fördern. Es werdem hergestellt Bagger aller Art, Transportanlagen, Maschinen für die Ziegel-, Schamotte-, Dinas- und Silika-Industrie, Feld- und Industriebahnmaterial, Stahl- konstruktionen, Grauguß. Vorstand: Dr. Heinz Hoeschen, Bad Oeynhausen; Hermann Cornelius, Bad Oeynhausen. Treuhänder: Prokurist Fritz Hohmeyer, Bad Oeynhausen. Aufsichtsrat: Dr. ing. e. h. Robert Frank, Eschweiler, Vorsitzer; Dr. Hans Hehemann, Kön, stellv. Vorsitzer; Dr. Max Selige, Bankdirektor, Bielefeld, stellv. Vorsitzer; Hans Treue, Bank- direktor, Hamburg. 0 Abschlußprüfer: Wirtschaftsprüfer Dr. Georg Kalhorn, Herford. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. 3 Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der sich aus der Jahresbilanz gemäß § 131 Akt. Ges. ergebende Reingewinn wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung beschheßt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rheinisch-Westfälische Bank, Bad Oeynhausen und Bielefeld; Rhein-Ruhrbank, Hannover und Minden. Aufbau und Entwicklung 16844 gründeten die Herren Kuntze und Pottharst in Rehme Pottharst“ eine kleine Eisengießerei. Das Unternehmen befaßte sich wohl in der Hauptsache mit der Herstellung von Grauguß für Mndwirtschaftliche Maschinen. 1864 gründeten die Herren Egbert Schuster und Julius Krut- meyer eine Maschinenbauwerkstatt unter der Firma „Schuster uundqd Krutmeyer“. Neben der Ausführung von Reparaturen an Hnlandwirtschaftlichen Maschinen wurden Teile für Ziegeleima- Schinen hergestellt. In einer ein Jahr nach der Gründung er- richteten kleineren Graugießerei wurden gußeiserne Öfen, Schaftliche Maschinen angefertigt. Im Jahre 1869 übernahm die Firma Schuster und Krutmeyer die Firma Eisenwerk Weserhütte Kuntze und Pottharst in Rehme und verschmolz beide Unternehmen zu der Firma „Eisenwerk Weserhütte Schuster und Krutmeyer“. Firma die Herstellung von Erdbohrern vorübergehend auf. Auch jedoch ohne großem Erfolg. Eisenwerk Weserhütte Aktiengesells Sitz der Verwaltung: (21 a) Bad Oeynhausen ()Weser) unter der Firma „Eisenwerk Weserhütte Kuntze & Besitz- und Betriebsbeschreibung Herde, Kesseh Töpfe, Fenster, wie überhaupt Guß für landwirt- Mit dem Entstehen von Ölwerken im Peiner Gebiet nahm die wurden zeitweise Eisenkonstruktionen und Brücken angefer- * % 1895 wurde der Betrieb in Rehme stillgelegt. Seit 1. Janus 1896 ist Julius Krutmeyer alleiniger Inhaber der Firma. Kru meyer nahm das vernachlässigte Geschäft für Eisenkonstruk- tionen energisch auf und baute die ersten im Zuge der Elektri- fizierung benötigten Gittermasten. Allen Schwierigkeiten, vor allen Dingen in der Beschaffung der notwendigen Arbeitskräfte zum Trotz entwickelte sich das Unternehmen gut, erlitt ab im Jahre 1900 infolge der Verlangsamung der Elektrifizierun einen Rückschlag. Nach einigen Jahren aber war das Geschäft in Gittermasten sowie in sonstigen Esenkonstruktionsarbeiten wieder recht gut. Der weitere Ausbau des Werkes erfolgte. Die Herstellung von Ziegelei- und Zerkleinerungsmaschinen wurde nunmehr in stärkerem Umfange betrieben. Durch An- kauf der zum Erliegen gekommenen, dem Werksgelände be- nachbarten Verblendsteinwerke vorm. Buckendahl & Co. Kkonnte das Werk bedeutend erweitert werden. Mit dem Neu- und Erweiterungsbau wurde 1908 begonnen. Im Jahre 1912 wurde der Bau einer Kraftzentrale, einer Niethalle und eines Arbelter- wWohlfahrtsgebäudes sowie die Erweiterung des Verwaltungs- gebäudes vollendet. Zwischenzeitlich wurde im Jahre 1909 die Herstellung von Eimerketten- und Schwimmbaggern und später Löffelbaggern sowie Transportanlagen aufgenommen. Im Jahre 1912 konnte im Zuge des viergleisigen Ausbaues * der Strecke Hamm-Hannover der Eisenbahnanschluß herges- stellt werden. Am 1. Juli 1913 wurde im Zusammenhang mit einer aber- maligen Vergrößerung der vorhandenen Anlagem die Firma .. die „Eisenwerk Weserhütte Aktiengesellschaft“' umgewandelt. 2 Bis zum 1. Weltkrieg war die Herstellung eiserner Gitter- masten, Zerkleinerungs- und Ziegeleimaschinen, Fördermittel für Kies, Sand usw. Hauptbetätigungsgebiet. Der Krieg legte das Mastengeschäft fast vollkommen lahm. Es wurden Grana- ten, später Hufeisen hergestellt. Für letztere wurde sogar eine besondere Halle errichtet. Auch wurden erstmalig Grabenbag- ger gebaut. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das alte Fertigungsprogramm wieder aufgenommen. Es wurde im Jahre 1920 durch Aufnahme des Feldbahnbaues erweitert. Einige kleinere Spezialfabren wurden zu diesem Zwecke angekauft. Die Angliederung brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. Das Geschäft ließ auf allen Gebieten nach, wie überhaupt als Folge der Inflation ein allgemeiner Rückgang zu verzeichnen war. 1932 war der Tiet? stand erreicht. In der zweiten Hälfte des Jahres 1933 besserts sich das Geschäft in allen Erwerbszweigen. Die große Nach- frage nach Baumaschinen, insbesondere Baggern und Ziegelei- maschinen, hatte einen schnellen weiteren Ausbau des Wer- kes-zur Folge. Der Stahlbau erreichte durch Übernahme größter Aufträge eine beachtliche Höhe. Der Ausbau der Werkstätten sowie des gesamten Unternehmens erfolgte sprunghaft. Die Entwicklung war bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges noch nicht abgeschlossen. Trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten wurde das Ausbauprogramm durchgeführt. Durch Bombenan- griff am 30. März 1945 entstanden an Gebäuden und Maschmen erhebliche Schäden. Das Verwaltungsgebäude wurde teilweise zerstört. Anlagen in Bad Oeynhausen: Mechanische Werkstätten, Mon- tagehallen, Graugießerei. Im Jahre 1946 standen von der früheren Gesamtbaufläche von 71 000 qm nur rund 35 000 qm für die Produktion zur Ver fügung. Der Rest ist zerstört oder stark instandsetzungsbe dürftig. Die Instandsetzung der beschädigten Werkstätten konnte infolge Fehlens von Baumaterialien nicht in dem ge- wünschten Umfang durchgeführt werden. Beteiligung Leobersdorfer Maschinenfabrik A.-G., Leobersdorf bei Wie Gegründet 30. Juni 1906. Grundkapital: RM 600 000.–. F tigungsprogramm ähnlich der Weserhütte. Großaktionär: W. serhütte. Zwischen beiden Unternehmungen Organvertrag. Die zwischenzeitliche Beschlagnahme dieser Organgesellsch bedingte die Abbuchung dieses Anlagepostens auf einen innerungswert.