zu Preisen abzustoßen, mit denen vorher nicht gerechnet wer- den konnte. Es hatte daher die Verzögerung der endgültigen Aufstellung der Abschlüsse letzten Endes für Aktionäre und Gläubiger des Unternehmens, die sich an der Sanierung be- teiligt haben, zur Folge, daß ein wesentlich günstigeres Zu- Ssammenlegungsverhältnis vorgeschlagen und dementsprechend auch die Opfer in erträglichen Grenzen gehalten werden konnten. Im Jahre 1932 waren zunächst die Werke Amöneburg, Neu- wied, Lengerich I und Porta in Betrieb. Die Ereignisse dieses Jahres, insbesondere der gegenüber 1931 weiter rückläufige Absatz und das Bestreben, auf den fabrikationsgünstigst ge- legenen Werken zu fabrizieren, veranlaßten die Gesellschaft, im Jahre 1933 die Fabrikation lediglich auf die beiden Werke Amoöneburg und Lengerich I zu konzentrieren, während das Werk Neuwied von Amöneburg mit Klinker versorgt wurde, der im dortigen Werk zu den Spezialsorten – Trasszement und Eibi —– verarbeitet wurde. Durch diese Betriebseinteilung war es möglich, das oben bereits erwähnte Resultat zu erzielen, daß) das Jahr 1933 trotz einer nur geringen Zunahme des Ge- samtabsatzes (von 495 000 t auf 538 000 t) fast ohne Betriebs- verlust abschließen konnte. Die Absatzsteigerung des Jahres 1934, darüber hinaus die auch regierungsseitig unterstützte) Notstandsaktion für das Beckumer Gebiet veranlaßten die Ge- sellschaft, das Werk Mark in Neubeckum in der zweiten Hälfte des Jahres 1934 in Betrieb zu nehmen. Für das Jahr 1935 ist die zusätzliche Inbetriebnahme der Öfen des Werkes Neuwied veranlaßt worden, um den an der Rheinstraße auftretenden Bedarf des westlichen und südlichen Absatzgebietes befriedigen und gleichzeitig die nur von den Rheinwerken lieferbaren Ex- portmengen steigern zu können. Das Jahr 1934 brachte gegenüber dem Tiefstand der Vorjahre eine wesentliche Belebung des Absatzes. In weiterer Fort- setzung der Vereinfachung des Unternehmens wurden die Toch- tergesellschaften Niersteiner Kalkwerke G.m. b. H. und Kalk- werke OÖOppenheim G.m. b. H. der Liquidation zugeführt und ihre Werte und Verpflichtungen auf die Hauptgesellschaft über- nommen. Hes- Es wurde weiter, um die Übersichtlichkeit der Betriebsrech- nung zu erhöhen, das Kalkgeschäft von dem Zementgeschäfb getrennt, indem in Münster unter Zuhilfenahme des Mantels der Kalkwerke am Teutoburger Wald G. m. b. H., Münster (Westf.) – Kapital RM 20 000.— – und unter Umfirmierung dieser Gesellschaft die „Kalkwerke Dyckerhoff-Wicking G.m. b. H.“' gegründet wurde. Die Gesellschaft hat das bisherige Be- triebskapital der Kalkabteilung als Gesellschaftskapital in einem Betrage von RM 430 000.– eingebracht. Das Gesamt- Kapital beträgt z. Z. RM 500 000.–. Ferner wurden die Bilanzen einiger Tochtergesellschaften durch Zusammenlegung des Ka- pitals und teilweise Wiedererhöhung bereinigt. Auf ihren Aktienbesitz an der niederrheinischen Papier- und Pappenfabrik A.-G., Neuß, hat die Gesellschaft eine Option eingeräumt. Dasselbe gilt für die Anteile an der Westf. Zement- Sackzentrale G. m. b. H. 1935: Im Jahre 1935 befanden sich die Werke Amöneburg, Neu- wied, Lengerich I und Mark I in Betrieb. Auf den Werken wurden verschiedene Ergänzungs- und Erweiterungsbauten aus- Von den Beteiligungen wurden die Aktien der Portland- Zement-Fabrik Karlstadt am Main A.-G., Karlstadt (Main) mit Gewinn verkauft. Desgleichen die Anteile an der Norddeut- schen Portland-Zement und Kalkwerke G.m.b. H. Bad Rothen- felde, sowie der Aktienbesitz an der Portland-Zement-Fabrik „Germania“' A.-G., Hannover, veräußert. Die Niersteiner Kalk- werke G.m. b H., Nierstein (Rhein) und die Kalkwerke Oppen- heim G.m. b. H., Oppenheim, sind nach Beendigung der Liqui- dation erloschen. Neu übernommen wurden die Aktien der Portland-Zement- und Kalkwerke Wilh. Schlenkhoff A.-G., Herne (Westf.), aus dem Besitz einer Tochtergesellschaft. 1936: Die Generalversammlung vom 3. Juni 1936 beschloß die Aänderung der Firma in ,Dyckerhoff Portland-Zementwerke A.-G.“. Von den bisher stillgelegenen Werken ist das frühere Werk Friedrichshorst als Werk Mark II, das Werk Beckum (früher Illigens, Ruhr und Klasberg) und Lengerich II wieder in Be- trieb gesetzt worden, so daß Ende 1936 sämtliche Werke bis auf Porta arbeiteten. Die dem Werk Porta angegliederte Zie- gelei wurde verkauft. Die Beteiligungen an der Gewerkschaft Zwecke der Gesellschaft nicht unbedingt notwendig waren, Nachod, Diez (Lahn) und der Geseker Kalk- und Zement „Monopol' A.-G., Geseke ( Köln verkauft. Im Wege der Fusion übernahm die Gesellschaft die Portland- Zementwerke Höxter-Godelheim A.-G., Höxter (Westf.), und die K.-G. Illigens, Ruhr und Klasberg. Die Werksanlagen der Höxter-Godelheim A.-G. wurden abgebrochen. Das Werk Illi- gens, Ruhr und Klasberg, wird unter der Bezeichnung Werk Beckum I fortgeführt. 1937: Im Zuge der Vereinfachung des Konzernaufbaues wurde das Vermögen der Portland-Zement- und Kalkwerke Wilh. Schlenkhoff A.-G. übernommen; die Aktien dieser Gesellschaft waren nahezu vollständig im Besitz der Muttergesellschaft. Ferner wurde durch Übernahme der Aktiven und Passiven der N. V. Administratiekantoor voor Industrieele Waarden „Adiwa“', Den Haag, diese Gesellschaft zur Auflösung gebracht. Der Be- sitz an der Niederrheinischen Papier- und Pappenfabrik A.-G. Neuß (Rhein), der Westf. Zementsackzentrale Münster (Westf.), desgleichen die Beteiligung an der Portland-Zement- und Kalk- werke „Anna'' A.-G., Neubeckum (Westf.), wurden veräußert. 1938: Zu Beginn des Jahres Abstoßung der Geschäftsanteile der Duisburger Zementwarenfabrik Carstanjen & Cie., Duis- burg. – Die Delta Ltd., Dublin, wurde liquidiert. –— Fortsetzung des Ausbaues der Werke. 1939: Am 4. Juni 1939 75jähriges Bestehen des Unternehmens. – Weiterer Ausbau der Werke. 1940: Gründung der Dyckerhoff Gefolgschaftshilfe G. m. b.H. Besitz- und Betriebsbeschreibung A. Werk Amöneburg. Das Werk arbeitet mit zehn Drehöfen nach dem Naßverfahren. Außerdem besitzt es ein eigenes Kraftwerk und ein Betonwerk. Zum Besitze der Gesellschaft gehören Rohmaterialvorkommen in den Gemarkungen Flörsheim (Main), Hochheim (Main), Nier- stein (Rhein) und Oppenheim (Rhein) mit zugehörigem Schiff- fahrtsmaterial. B. Werk Neuwied. Die Fabrik Neuwied ist in den Jahren 1928 bis 1930 errichtet und mit modernsten Maschinen ausgestattet; sie arbeitet im Naßverfahren mit zwei Drehöfen. Es können sowohl Portland- Zement, Traß-Zement als auch Eibi produziert werden. C. Die Lengericher Gruppe 1. Werk Lengerich I arbeitet nach dem N aßverfahren mit drei Drehöfen. 2. Werk Lengerich II arbeitet mit 4 Ring- und 3 Schachtöfen. Verpachtet an die Kalkwerke Dyckerhoff-Wicking G. m. b.H., Münster. D. Die Beckumer Gruppe 1. Werk Mark 1 3 arbeitet nach dem Trockenverfahren mit 2 Drehöfen und 2 Schachtöfen. 2. Werk Mark II (früher Friedrichshorst) arbeitet nach dem Trockenverfahren mit 3 Drehöfen. Durch Abhitzeverwertung wird die elektrische Energie im Werk selbst hergestellt. 3. Werk Beckum I (früher IIligens, Ruhr und Klasberg). 4. Werk Beckum II (früher Portland-Zement- und Kalkwerke Wilh. Schlenkhoff A.-G.). E. Werk Höste. 3 Das Werk stellt Kalk und Düngemittel her. F. Die am Teutoburgerwald gelegenen Kalkwerke stellen Kalk und Düngemittel her. Im Herbst 1944 wurde das Werk Amöneburg mit schweren Fliegerbombenteppichen belegt. Eine Reihe wichtiger Anlagen wurde dabei zerstört; die Produktionsanlagen wurden an vielen Stellen zerstört und unterbrochen, aber in ihrer Gesamtheit nicht vernichtet. Auch das Werk Mark II ist durch Flieger- angriff beschädigt worden, wobei Kohlenmühle, Kohlensilo und Werkswohnungen erhebliche Schäden erlitten. In Lengerich wurden im Jahre 1945 durch Explosion eines Munitionszuges vor der Fabrik eine Reihe von Gebäulichkeiten zerstört. In den westfälischen Werken ist wie in Amöneburg trotz mancher- lei Beschädigungen der wesentlichste Teil der Produktions- anlagen intakt geblieben. „ * ―― Westf,) wurden abgestoßen, sowie ein großes Geschäftsgebäude in Münster und ein Gebäude in