Sitz der Verwaltun DPrahtanschrift; Ulmer Brauerei-Gesellschaft „ Fernruf: 2665/2666 3 Peostscheckkonto: Stuttgart 7018 Bankverbindungen: Allgemeine Bankgesellschaft, Ulm; Bayer. Huypotheken- und Wechselbank, Neu-Ulm; Ulmer Volksbank e. G.m. b. H., Ulm; Landeszentralbank, Ulm; Württembergische Bank, Ulm; Kreissparkasse, Ulm; Stadtsparkasse, Ulm. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 12. März 1884 gegründet. * Zweck: Betrieb einer Bierbrauerei und Mälzerei. Die Gesell- schaft kann für ihre Zwecke Brauereien, Mälzereien, Wirtschaf- ten, sonstige Betriebe der Getränke-Industrie und andere Immo- bilien erwerben, betreiben, veräußern, pachten und verpachten. Sie kann Zweigniederlassungen errichten und betreiben, auch sich an anderen Gesellschaften gleicher oder ähnlicher Branchen in irgendwelcher Form beteiligen. Sie kann auch andere Ge- schäfte betreiben, welche geeignet sind, die Erreichung des Ge- Gellschaftszweckes zu fördern. =――――――――― ――――――――――――― ――― Produktion: Untergärige Biere: Münster-Lagerbier hell und dunkel; Münster-Spezialbier hell und dunkel; obergäriges Bier: Münster-Weizenbier. * Vorstand: Karl Bauer, Ulm; Werner Staubwasser, Ulm. Aufsichtsrat: Dr. Max Grasmann, Präsident der Landeszentrab bank von Bayern, München, Vorsitzer; Max Geiger, Vorstands- maitglied der Bayer. Hypotheken- und Wechselbank, München, Stellv. Vorsitzer; Rudolf Eberhardt, Fabrikant, Ulm (Donau); Fritz Kutter, Optiker, Kaufbeuren; Dr. Carl Ziegler, Jettingen. Abschlußprüfer: Deutsche Allgem. Treuhand-A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Jae nom. RM 100.– = 1 Stimme. 3 9 * * Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Gesetzliche Rücklagen, 4 % Dividende, vom Rest 10 % Tantieme an A.-R.; Rest weitere Dividende, bzw. zur Verfügung der Hauptver- sammlung. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Allgemeine Bankgesellschaft, Ulm; Ulmer Volksbank e. G. m. b.H., Ulm; Bankverein für Würt- temberg-Baden, Stuttgart; Bayer. Hypotheken- und Wechsel- bank, München und Neu-Ulm. Aufbau und Entwicklung Bei der Gründung wurden übernommen die Brauerei „Zum Roten Ochsen', ehemals den Preßmarschen Erben gehörig (1911 wieder verkauft), und die frühere H. Zieglersche Brauerei „Zum Heerrenkeller“, hinzu erworben. 1890 die Brauerei „Zu den drei KGBoönigen' (1894 wieder verkauft). 1903 ist von den Rau'schen Erben die Brauerei „Zum Engel'“ in Ulm und die Löwenbrauerei Gebr. Schnitzer in Ulm, 1909 die Brauerei „Zum Schwarzen Ochsen'' von Karl Buck in Ulm, 1918 die Brauerei Gebr. Fezer, Laaichingen, übernommen worden. 1928: Übernahme der Brauerei „Zum Goldnen Hecht“ von den Louis Nathanschen Erben, der Kronenbrauerei der Christschen Erben und der Adlerbrauerei von Herrn Karl Boeckh, beide in * .. Alle übernommenen Betriebe sind Sstillgelegt worden. Der Betrieb befindet sich in der im Jahre 1908 neu erstellten Brauerei Magirusstraße 44–48 in Ulm. Die Ubernahme der Bierbrauerei „Zum Goldenen Hecht“' und der beiden Ochsen- hausener Brauereien erfolgte durch Vertrag, nach welchem Kundschaft und Kontingent und gewisse Aktiva und Passiva Gder drei Brauereien übernommen wurden. Der Kaufpreis wurde in beiden Fällen teilweise bar bezahlt; darüber hinaus waren bis 1939 laufende Vergütungen zu zah- len. Der Braurechtsfuß der Bierbrauerei „Zum Goldenen Hecht- derjenige der Brauerei Boeckh 7000 hl. Ende 1928 wurde eine Vereinbarung mit der Brauereien Benedikt Christ zur Krone und Karl Boeckh zum Adler in Ochsenhausen getroffen, wonach e Ulmer Brauerei-Ges. die Belieferung der Kundschaft der iden Brauereien übernahmm. auereigesellschaft A.-G. g: (14a) Ulm (Donau), Magirusstraße 46 aus einem Verwaltungsgebäude mit Wohnungen, einem Wirt- betrug ca. 67 000 hl, derjenige der Brauerei Christ 12 000 hl, * Veränderungen verschiedener Art. Der Krieg und dessen Ausgang brachten bei der Gesellschaf Im September 1944 erlitt die Brauerei durch Luftangriffe emp findliche Schäden. Nach kurzer Unterbrechung konnte jedoch der Betrieb weitergeführt werden. Bis zum Kriegsende ent- standen noch Weitere erhebliche Schäden an Brauereianlagen, eigenen Wirtschaften und sonstigen Absatzstätten der Gesell- schaft. Infolge der Luftkriegsschäden, der politischen Ereignisse, des Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffmangels ist der Bierabsatz er- heblich zurückgegangen. Durch die Zonengrenzen ist die Ge- sellschaft von 3 Niederlassungen abgeschnitten worden. Besitz -und Betriebsbeschreibung ―――― 1. Brauerei in Ulm, Magirusstraße 44–48 (1908 neu erstellt): Das Brauereianwesen umfaßt ca. 33 000 qm Grundbesitz, wo- von ca. 8200 qm bebaut sind. Die Gebäulichkeiten, bestehend schaftsgebäude mit Wohnungen, dem Sud-, Maschinen- und Malzlagerhaus, ferner Kellergebäude, Abfüllkeller und Faß)- keller, außerdem Stall- und Futtergebäude, wurden 1908 neu erbaut. Im Jahre 1928/29 wurde eine große Garage mit einer Reparatur- werkstätte neu erstellt. Mit Ausnahme des Stall- und Futter- gebäudes, das ein Fachwerkbau ist, sind alle anderen Ge- bäude massiv und ohne die Keller 3–éstöckig. Das Sudhaus ist für 64 Zentner Schüttung eingerichtet und enthält Dampf- kochung. Die Gärkeller sind teilweise mit Holzbottichen, teil- weise mit Krupp-Stahl-Tanks ausgerüstet. Die Lagerkeller ent- halten erstklassige Holzlagerfäßer mit zusammen 21 000 hl Fas- sungsvermögen. Sämtliche im Betrieb befindlichen Mälzereien sind modern eingerichtete Tennenmälzereien mit einer Gesamt- jahresleistung von 24 000 Zentner Gerste. Die Kunsteiserzeu- gungsanlage gewährt eine Tagesproduktion von bis zu 900 Ztr. Kunsteis. Daneben sind Natureiskeller mit modernsten Förder- anlagen für 60.000 Ztr. Natureiseinlagerung vorhanden. Die Brauerei ist durch Gleisanschluß mit der Reichsbahn verbun- den. Bei Aufhören der Kontingentsgesetzgebung betrug das Gesamtkontingent der Brauerei ca. 164 000 hl. 2. Die Malzfabrik befindet sich im Anwesen „Zum Storcehen“ in der Schwilmengasse in Ulm. Sie ist nach einem Brand 1890 zum Teil neu erstellt. Brauerei und Malzfabrik sind mit neu- zeitlichen Maschinen ausgestattet, sie arbeiten mit einer Dampfkraft von 250 P§ und einem Elektro-Motor von 150 PS. 3. Bierniederlagen: Fünf, davon eine im eigenen und vier in erpachteten Grundstücken. 4. Gastwirtschaften: 22 eigene Gastwirtschaften in Ulm und Umgebung, von denen 10 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurden. Leistungsfähigkeit: Rund 150 000 hl Bier und rund 18 000 Zent- ner Malz. 3 1 Die Kriegsschäden an Gebäuden und brauereieigenen Wirtschaf- ten haben eine Gesamthöhe von rd. RM 1 488 000.—– erreicht. Eine Schätzung des Wiederbeschaffungswertes der zerstörten oder beschädigten Masehinen und maschinellen Anlagen liegt nicht vor. Ein Teil der zerstörten Gebäude wurde inzwischen wieder erstellt. Beteiligungen Der Buchwert der Beteiligungen beträgt RM 366 550.—. bei der „FRUTTIK A' Schwäb. Ge- tränke-Ind. G. m. b. H., Ulm, einer Tochtergesellschaft der Brau rei, in Höhe von 198 000.– RM in erster Linie zu erwähnen. Diese Beteiligung ist in der Hauptsache Ende 1943 durch Über: nahme weiterer Anteile in Höhe von RM 180 000.—– entstande Die Entwicklung der Tochtergesellschaft FRUTTIK A' Schwa Getränke-Ind. G.m. b.H., Ulm, hat sich günstig gestaltet. 1. April 1947 wurde mit derselben ein Gewinnausschließu vertrag abgeschlossen. Die Gesellschaft gehört folgendem Verband an: Württemb gisch-Badischer Brauerbund, Stuttgart.