―= DPrahtanschrift: Deckenfabrik Calw fernruf: 341 und 342 Postscheckkonto: Stuttgart 67 Bankverbindungen: Landeszentralbank, Stuttgart; Landeszen- ftralbank, Reutlingen; Bankverein f. Württemberg-Baden, Stutt- . gart; Südwestbank, Stuttgart. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 4. Juli 1905 mit Wirkung ab 1. Januar 1905 gegründet, eingetragen 24. Juli 1905. QZpweck: Fabrikation von Wollwaren aller Art, insbesondere von Wolldecken, Fortführung der Firma „Vereinigte Deckenfabriken Calw, Zoeppritz, Wagner & Cie.“ in Calw, sowie Beteiligungen an Unternehmungen ähnlicher Art. Erzeugnisse: Wolldecken, Kamelhaardecken (Schlafdecken, Reisedecken, Woilache, Säureloden, Schuhstoffe). Vorstand: Dipl.-Ing. Hermann Georgii, Kurt Sannwald. Rolf Sannwald, alle in Calw. 3 3 Aufsichtsrat: Direktor Paul A. Zilling, Stuttgart, Vorsitzer9 Dr. Hanns Waldhör, Brannenburg a. Inm, stellv. Vorsitzer; Eber- hard Haug, Karlsruhe i. B.; Adolf Hopf, Amsterdam; Fabrikant Richard Hermann Sannwald, Bregenz; Willy Staelin, Stuttgart; Prof. Dr. med. Bernhard Zoeppritz, Törwang (Obb.). Abschlußprüfer: Dr. Max Bansbach, Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 300.– Stammaktie = 1 Stimme, je nom. RM 100.— Vorzugsaktie = 1 Stimme. = Zahlstellen: Geseilschaftskasse, Calw; Südwestbank, Stuttgart; Bankverein für Württemberg-Baden, Stuttgart. SGatzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 6 % Dividende an Vorzugsaktien, 4 % an die Stammaktien, 10 % Tantiéeme an A.-R. (neben einem Fixum von RM 1500.—– je Mitglied, Vorsitzer das Doppelte), Rest nach H.-V.-Beschluß. 3 Aufbau und Entwicklung (EEntwicklung seit 1945): Schon in den ersten Monaten des Jahres 1945 war infolge der Kriegsentwicklung eine geregelte Fabrikation nicht mehr möglich. Mit der Besetzung im April 1945 kam der gesamte Betrieb zum Stillstand. Da die gesamten Vorräte an Rohmaterial und Fertigwaren beschlagnahmt und abtransportiert wurden, gelang erst Ende August 1945 die Wie- deraufnahme der Fabrikation in Calw in beschränktem Maße. Dias Werk Nagold litt stark unter Plünderungen. Die Beschaf- fung der dort abhanden gekommenen Maschinenteile usw. waren sehr schwierig, so daß diese Anlage erst Ende 1945 mit weni- gegn Stühlen die Fabrikation aufnehmen konnte. Im Jahre 1946 Kkonnte trotz der allgemeinen Schwierigkeiten bezüglich der Be- schaffung von Material und Arbeitskräften eine leichte Steige- rung der Produktion erzielt werden. Durch Aufträge der Be- satzungsmacht, für die auch die erforderlichen Rohstoffe zuge- wiesen wurden, erfolgte die Ausnutzung der Betriebsanlage. Die Gesellschaft mußte im Juni 1946 die neuesten Maschinen der wppinnerei nach Frankreich abliefern. Der entstehende Produk- tionsausfall wurde weitmöglichst durch Schichtarbeit ausge- glichen. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Insgesamt etwa 286 000 qm, hiervon entfallen auf Werk Calw 143 200 qam (davon 14 000 qm überbaut), auf Werk Nagold-Iselshausen 95 000 am (davon 9500 qm überbaut), Werk Nagold-Ölmühle 47 800 qm (davon 2350 am überbaut). Unter den Gebäuden sind 17 Wohnhäuser für Angestellte und Arbeiter mit insgesamt 39 Wohnungen enthalten. Die Fäbrikeinrichtung besteht aus vollkommen ausgebauter Kunstwollreißerei, Wollwäscherei, Färberei, Spinnerei, Weberei, *3 wwoeorreinigte Deckenfabriken Cal Sitz der Verwaltung: (14b) Calw (württ.) Walke und Appretur. Die Kunstwollreißerei befindet sich aus- — w. Aktiengesellschaft schließlich im Werk Nagold-Ölmühle. Die in den Werken Cal und Nagold-Iselshausen untergebrachte Spinnerei und Weberei weist 7800 Spindeln und 246 Webstühle auf. Die Spinnmaschinen und Webstühle sind zum Teil älteren Datums, jedoch mit modernstem Zubehör ausgerüstet. – In Calw sind zwei Was serkraftanlagen mit insgesamt 150 ausgebauten Pferdestärke vorhanden. Darüber hinaus wird bei Bedarf noch Fremdstro bezogen. Die in Calw vorhandene Dampfmaschinenanfage von 300 PS dient besonders als Reserve. Die Wasserkraft in Nagoldzé Iselshausen hat 17 PS, und die in Nagold-Oelmühle 40 PsS. Die Betriebsanlagen blieben, mit geringfügigen Ausnahmen, von Kriegsschäden verschont. Lediglich das Werk in Nagold litt in der Betriebsausrüstung stark durch Plünderungen. Durch die Demontage der neuesten Maschinen ist die Kapazität stark ge- schmälert. Beteiligungen: Die Beteiligungen stehen mit RM 384 000.— Buche. Zu * Die Gesellschaft gehört folgendem Verband an: Fachverband Textil- und Bekleidungsindustrie, Reutlingen. 3 Statistik Kapitalentwicklung: Ursprünglich M 1.2 Mlll., erhöht 1910 um M 300 000.–; erhöht 1920 um M 1.5 Mill., 1921 Erhöhung um M 3,5 Mill., davon M 500 000.— Vorzugsaktien. 1922 erhöht um M 6.0 Mill. in 6000 Aktien zu M 1000.–. Im Noyember 1924 Umstellung von 12,5 Mill. Mark, nach Einziehung von M 2 Mill, also von 10,5 Mill. auf RM 3 005 000.– (Stammaktien 10:3, Vor- zugsaktien 100:1), Im Juni 1929 Erhöhung um RM 600 000.– auf RM 3 605 000.– durch Ausgabe von 2000 Stammaktien zu RTM 300.–, RM 300 000.– im Verhältnis 10:1 zu 110 90 zum Bezuge angeboten. 1932: Herabsetzung des Grundkapitals um RM 360 000.– durch Einziehung eigener Stammaktien. 1933 noch- mals Herabsetzung um RM 90 000.– auf RM 3 155 000.– durch Einziehung eigener Stammaktien. 2 Heutiges Grundkapital: RM 3 155 0000.— Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Vereinigte Deckenfabriken. Notiert in: Stuttgart. Ordnungs-Nr.: 76 110. * Stückelung: 10 500 Stücke Stammaktien zu je RM 300.– (Nr. zw. 1–12 000) und 50 Stücke Vorzugsaktien zu je RM 100.—. Lieferbare Stücke: Sämtliche Stammaktien sind lieferbar. Kurse: 1939 1946 1947 Iuni 48 höchster: 117 166 167 167 niedrigster: 95 166 166 167 letzter: 9855 166 167 167 Stopkurs: 167 % * Dividenden auf Stammaktien: 1939 10945 1946 1947 in %: 6 0 „ * Nr. d. Div.-Sch.: 8 — 9) Der Vorschlag des Vorstandes und des Aufsichtsrates lautete auf 3 % Dividende für die Stammaktien und 6 % Dividenden fü die Vorzugsaktien. Die H.-V. vom 24. Juni 1948 hat jedoch be- schlossen, die beantragte Gewinnverteilung zunächst nicht vor- zunehmen, da die finanzielle Auswirkung der erst verkündeten Währungsreform noch nicht übersehen werden kann. Vorstand und Aufsichtsrat wurden jedoch ermächtigt, nach Klärung der Verhältnisse, unter Berücksichtigung der fina ziellen Lage der Firma, die Gewinnverteilung zu beschließen. Tag der letzten H.-V.: 24. Juni 1948.