* einigte f Fernruf: 293131 Drahtanschrift: Vereinigtejute Postschließfach: Hamburg 1, Nr. 752 und 753. 3 7 . ―― .―――――――――――――――― ―――― ―― ―――――― Postscheckkonto: Hamburg 30440 Bankverbindungen: Landeszentralbank, Hamburg; Hamburger Kreditbank, Hamburg; Hansa-Bank, Hamburg; Norddeutsche Bank in Hamburg; Brinckmann, Wirtz & Co., Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte im Februar 1883 mit einem Grundkapital von M 1 000 000.–. Firma bis September 1922 „Norddeutsche Jute-Spinnerei und Weberei. Zweck: Herstellung von Garnen und Geweben aus Jute, Hanf, Flachs, Papier oder anderen Stoffen; Beteiligung an anderen Unternehmungen dieser Art; Errichtung, Ankauf und Weiter— führung solcher Unternehmungen; Handel mit Rohstoffen, halb- und ganzfertigen Waren dieses Geschäftszweiges; Betrieb von Unternehmungen und allen sonstigen Geschäften, die mit den vorgenannten Zwecken in Verbindung stehen oder diese zu fördern geeignet sind. Erzeugnisse: Garne, Gewebe und Säcke aus Jute, Zelljute und Papier, Seilerwaren. Vorstand: Zentrale Hamburg: Carl Trapp, Vorsitzer; Dr. Wilhelm Gruber, stellv. Vorsitzer; Dipl.-Ing. Karl Müller. Werk Hamburg-Billstedt: Dr.-Ing. Emil Nonnenmacher. Werk Hersfeld: Walter Korst; Dr.-Ing. Werner Körtje, stellv. Vorsitzer. Werk Beuel: Carl Arntzen, stellv. Vorsitzer. * Aufsichtsrat: Bankdirektor Dr. Ernst Lincke, Hamburg, Vor- sitzer; Bankdirektor Hugo Scharnaberg, Hamburg, stellv. Vor: sitzer; Bankier Dr. Rudolf Brinkmann, Hamburg; Generalkonsul August Dubbers, Bremen; Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Heymann, Bremen; Fabrikant Richard Spohn, Neckarsulm; Dr. August Weber, London. Abschlußprüfer: Deutsche Waren-Treuhand-Aktiengesellschaft. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertbe- richtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschl. der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge und des Gewinn- vortrages ergibt, wird, unbeschadet von Ansprüchen der Vor- standsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. Zu- nächst erhalten die Aktionäre 4 % des auf ihre Aktien ein- gezahlten Betrages; 2. aus dem übrigbleibenden Betrag erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung des § 98 Absatz 3 des Aktiengesetzes einen Gewinnanteil von 10 0%; 3. der Rest. wird an die Aktionäre verteilt, wenn die H.-V. nicht anders be- stimmt. Aufbau und Entwicklung Die „Vereinigte Jute-Spinnereien und Webereien Aktiengesell- schaft“' in Hamburg ging hervor aus der im Jahre 1883 ge- gründeten „Norddeutschen Jute-Spinnerei und Weberei“' zu Hamburg mit den Werken in Schiffbek und Ostritz, der sich im September 1922 im Wege der Fusion die Firmen: „Süddeutsche Juteindustrie' zu Mannheim-Waldhof, gegründet im Jahre 1897; „Jute-Spinnerei und Weberei Hamburg-Harburg' zu Harburg / Elbe, gegründet im Jahre 1883; ute-Spinnerei und Weberei Berlin-Bautzen, Aktiengesell- schaft“ zu Berlin-Bautzen, gegründet im Jahre 18833 „Westdeutsche Jute-Spinnerei und Weberei' zu Beuel (Rhein), gegründet im Jahre 1887, 3 anschlossen und aus diesem Anlaß vorstehende Firmenbezeich- nung annahmen. lte-Spinnereien und Sitz der Verwaltung: (24a) Hamburg, Schopenstehl 15, Haus „Miramar“, z. Z. Hamburg-ZBillstedt, Altmannstr. 73 — A.-G., Leipzig-Lindenau, und der Firma Knauff & Co., GmbH., sen hatten, um die maschinelle Kapazität und die Produktion Mieitte Juli 1933 wurden die in den Werken Billstedt ―― ― web ereien Aktiengesellschaft Zur Dmrchführung der Fusion erhöhte die „Norddeutsche Jute- Spinnerei und Weberei“ ihr Grundkapital im Jahre 1922. Der Rest der neuen Stammaktien wurde verwandt zum Erwerb der- „Deutschen Textilvereinigung Akt.-Ges.“, Berlin, zum Er- werb der „Oberschlesischen Jute-Industrie A.-G.“', Oppeln, u. zum Erwerb der „Internationalen-Papiersack-Industrie G.m. b. H.', Berlin. M 4 000 000.– dienten zum Erwerb der Fabrik- anlagen für Juteverarbeitung der Tränkner & würker Nachf Walthernienburg. Die Firma Tränkner & Würker Nachf. A.-G., welche sich auch mit der Verarbeitung anderer Artikel befaßt, blieb im übrigen unabhängig bestehen. Im Frühjahr 1924 er- warb die „Vereinigte Jute' im Wege der Fusion die „August Gottlieb A.-G., Spinnerei, Weberei und Seilerwarenfabrik“ Hers- feld. Eine Kapitalerhöhung fand aus diesem Anlaß nicht statt. Im Laufe des Sommers des gleichen Jahres wurden die Anlagen der „Komm.-Ges. G. Heinrich“', Ostritz, und der „Egelsdorfer Textilwerke Hermann Deutscher“ in Egelsdorf angekauft. 1926 wurden die Werke Bautzen und Oppeln stillgeledgt. 1927 Anfang September wufrde der Betrieb des Werkes Bautzen wieder teilweise aufgenommen, die Textilmaschinen des Wer- kes Oppeln wurden nach anderen Werken transferiert. Die Beteiligungen an Handelsgesellschaften, die sich im Jahre 1926 als verlustbringend erwiesen hatten, wurden abgestoßen. 1928: Verkauf der seit 1926 stilliegenden Fabrikanlage in Op- peln. ――― 1930: Die Hauptversammlung vom 16. Dezember 1930 beschloß zwecks Beseitigung der Unterbilanz die Herabsetzung des Grundkapitals von RM 15 100 000.– auf RM 5 000 000.—–. Die- selbe Hauptversammlung beschloß die Erhöhung des Grund- kapitals um RM 3 000 000.– durch Ausgabe von 6prozentigen Vorzugsaktien auft RM 8 000 000.–. Die neuen Aktfen wurden von der Firma Ralli Brothers Ltd., London, als Gegenwert für ihre Forderungen an die Gesellschaft übernommen. 1931: Infolge ungenügender Ausnutzung der Anlagen gestaltete sich die Produktion sehr ungünstig. Die Gesellschaft war ge- zwungen, zunächst das Werk Bautzen und den Jutebetrieb in Hersfeld stillzulegen, später auch die Werke Billstedt und Harburg durch Stillegung der Spinnerei in einem, der Weberes im anderen zu einem einzigen Betrieb zusammenzufassen. Die vertraglichen Bindungen, mit welchen sich im Jahre 19286 rund Dreiviertel der Jute-Industrie an der „Interessengemein- schaft deutscher Jute-Industrieller GmbfH.“ zusammengeschlos- mit dem Bedarf in Einklang zu bringen, liefen mit dem Ende des Jahres 1931 ab. Um die Fortsetzung dieses Vertrages sicher- zustellen, hat die Gesellschaft zusammen mit drei anderen Firmen der Jute-Industrie die Aktienmajorität der Braun- schweigischen Aktiengesellschaft für Jute- und Flachs-Indu- strie und für diese die Aktienmajorität der Deutschen Jute- Spinnerei und Weberei Meißen erworben. Nach dieser engeren Verknüpfung wurde im Juni 1932 die Interessengemeinschaft Deutscher Jute-Industrieller Gmbfl. mit nur wenig- verändertem Mitgliederbestand auf fünf Jahre er- neuert. Eine Erweiterung erfuhren die Beteiligungen ferner durch die Übernahme von Aktien an der N. V. Goirle'sche Jute- spinnerei, Goirle (Holland). und Har- burg bisher stilliegenden Teile wieder in Gang gesetzt; im Ok- tober wurde das Werk in Leipzig und im Februar 1934 das wWerk Hersfeld wieder eröffnet. Die Verbindlichkeiten aus alten Rohjuteschulden gelangten im Laufe des Jahres 1936 auf Grun des deutsch-englischen Abkommens über die Abtragung alt Warenschulden zur Abdeckung. Zur teilweisen Aufbringun der hierfür benötigten Geldmittel nahm die Gesellschaft mit 4 % verzinsliches Darlehen von RM 5 000 000.—– mit zeh jähriger Laufzeit auf, das vom 6. Jahre ab mit je einem Fünft zurückzuzahlen ist. Das Darlehen ist durch eine Grundschu auf die Anlagen gesichert. 1937: Ergänzung des Maschinenparks infolge, Verwendung an- derer Spinnstoffe als Jute.