Prahtanschrift: Zentralino. Fernruf: Amt Stuttgart 91558, Amt Bietigheim 2 45–2 47 Postscheckkonten: Stuttgart, Hannover Bankverbindungen: Südwestbank Stuttgart, Karlsruhe; Dis- kontobank Bremen; Allgemeine Bankgesellschaft Stuttgart, Heilbronn; Bremer Bank, Bremen; Handels- und Gewerbebank Heilbronn A.-G., Filiale Bietigheim; Norddeutsche Kreditbank A.-G., Filiale Delmenhorst; Württ. Bank, Stuttgart. Gründung: Die Gründung erfolgte am 25. April 1899 unter der Firma „Linoleum-Werke Nairn A.-G.“' mit einem Grundkapital von M 1 200 000.–. Am 11. Oktober 1900 Anderung der Firma in „Germania Linoleum-Werke Aktiengesellschaft' und am 22. Oktober 1926 in die jetzige. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Linoleum und ähnlichen Artikeln sowie allen mit dem genannten Geschäftszweig mittel- bar und unmittelbar in Zusammenhang stehenden Erzeugnissen und der Handel mit denselben. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten oder gleichartige Geschäfte ――――――――― zu übernehmen und fortzuführen oder sich bei solchen Geschäf- ten in beliebiger Form zu beteiligen, ferner Interessengemein- schaften und ähnliche Verträge abzuschließen, fremde Betriebe zu pachten und den eigenen Betrieb zu verpachten. Erzeugnisse: Linoleum aller Art, Korklinoleum, Korkment- und Jaspé-Linoleum, Spezialitäten für Schiffe und stark benutzte Neubauten, Inlaid (durchunddurchgehend) und ein wohlfeiler Fußbodenbelag „Stragula“ sowie Kunststoff-Schuhsohlen und Kunststoff-Folien für sanitäre Zwecke. Vorstand: Ludwig Kaufmann, Delmenhorst; Dr. Bruno Klee- mann, Dötlingen (Oldenburg); Otto Schaechterle, Bietigheim; Hans Stangenberger, Bietigheim. Stellv. Vorstandsmitglieder: Dr. Carl Aug. Maerz, Bietigheim; Karl Eichstädt, Bietigheim. Aufsichtsrat: Dr. Joachim Keßler, Bankdirektor, Hamburg, Vor- sitzer; Erwin Bohner, Bankdirektor, Heilbronn, stellv. Vor- sitzer; Dr.-Ing. e. h. Albert Eber, Stuttgart; Richard Spohn, Fabrikant, Heilbronn. Abschlußprüfer: Schwäbische Treuhand-A.-G., Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.; Je nom. RM 100.— =— 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertbe- richtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird unter Berücksichtigung der Bestimmungen eines etwa bestehenden Interessengemeinschaftsvertrages wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zu- stehenden Anteil am Jahresgewinn; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Bei Ausgabe neuer Aktien kann eine von § 53 AG abweichende Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Zahlstellen: Diskontobank Bremen; Hessische Bank, Frankfurt a. M.; Oberrheinische Bank, Freiburg i. Br.; Norddeutsche Bank, Hamburg; Südwestbank Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Stutt- gart; Bayerische Creditbank, München; Bremer Bank, Bremen; Rhein-Main-Bank, Frankfurt a. M., Bankanstalt für Württem- berg-Hohenzollern, Freiburg i. Br.; Hamburger Kreditbank, Hamburg; Allgemeine Bankgesellschaft, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart; Bayerische Bank für Handel und Indu- strie, München; Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen, Ham- burg; Handels- und Gewerbebank Heilbronn A.-G., Heilbronn. Aufbau und Entwicklung Am 11. Oktober 1926 hat die Germania-Linoleum-Werke A.-G. unter Anderung ihres Namens in „Deutsche Linoleum- Werke A.-G., Berlin' mit folgenden Gesellschaften Fusions- verträge abgeschlossen: Deutsche Linoleum-Werke Aktiengesellschaft iis der Verwaltung: (14 a) Bietigheim (Württ.) 1. Delmhorster Linoleumfabrik (Ankermarke) Käpital RM 4 800 000.– 2. Deutsche Linoleum-Werke Hansa „ „ 49049% 3. Linoleum-Fabrik Maximiliansau „ 4 200 000.— RM 13 900 000.—– Nach diesen Fusionsverträgen übertrugen die übernommenen Gesellschaften ihr Vermögen als Ganzes auf Grund der Bilanz per 31. Dezember 1925 mit Wirkung vom 1. Januar 1926 ab auf die Germania Linoleum-Werke A.-G. unter Ausschluß der Liqui- dation. Ferner brachten die Bremer Linoleum-Werke Delmenhorst (Schlüsselmarke) ihre Werksanlagen und Betriebe in Delmen- horst und Köpenick sowie Beteiligungen gegen Hergabe von Aktien der Deutsche Linoleum-Werke A.-G. von nom. RM 5 000 000.– in die Gesellschaft ein. 1927:; Erhebliche Steigerung des Umsatzes und entsprechende Erhöhung des Rohgewinns. Im Jahre 1928 ging die Entwicklung des allergrößten Teils der Linoleum-Industrie auf dem europäischen Kontingent dahin, über die Landesgrenzen hinweg Ratjonalisierungsmaßnahmen einzuleiten und sich zu diesem Zwecke unter Ausschaltung jeglichen Interessengegensatzes eng zusammenzuschließen. Zur Durchführung dieses Gedankens haben sich die Deutsche Linoleum-Werke A.-G., Berlin, Linoleum-Aktiengesellschaft Giubiasco (Schweiz) und Linoleum-Aktiebolaget Forshaga (schweden) und im Jahre 1929 die N. V. Nederlandsche Lino- leumfabriek, Krommenie (Holland) in der Weise zusammenge- schlossen, daß sie ein Holding-Unternehmen in der Form einer schweizerischen Aktiengesellschaft unter der Firma „Continen- tale Linoleum-Union“ mit dem Sitz in Zürich errichteten. Auf diese Holding-Gesellschaft ging jeweils die Hälfte der Aktien- kapitalien der Betriebsgesellschaften über. Die Betriebsgesell- schaften wie oben haben sich durch Aktienübernahme an der Holding-Gesellschaft beteiligt, so daß durch diesen Aktien- Austausch eine besonders enge Substanzverbindung herbeige- führt worden war. Die Betriebsgesellschaften und die Holding- Gesellschaft schlossen einen Interessengemeinschaftsvertrag für die Dauer von 50 Jahren, bei dem die rechtliche und verwal- tungsmäßige Selbständigkeit der Gesellschaften gewahrt blieb. An dem Gesamtergebnis der Einzel-Gesellschaften waren sie im Verhältnis ihrer dividendenberechtigten Nominal-Kapitalien beteiligt. Soweit eine der Gesellschaften Aktien einer anderen besaß, ruhte das Recht auf Bezug der Dividende. 1931 wurden die Werke in Maximiliansau und Velten stillge- legt und die Fabrikation in den größten Werken der Gesell- schaft, in Bietigheim und Delmenhorst, konzentrieort. 1932: Von den Tochtergesellschaften wurde im Laufe des Jah- res die Baugesellschaft „Schlüssel' Gmbfl., Delmenhorst, liqui- diert. Die Gesellschaft übernahm aus dem Besitz der G.m.b. H. die Wohnhäuser der früheren Bremer Linoleum-Werke „Schlüs- selmarke“ Delmenhorst. 1933 erwarb die Gesellschaft fast sämtliche noch ausstehen- den Aktien der „Rohpappen-Fabrik Worms A.-G.“'. – Die Li- quidation der „Triolin A.-G.“, Frankfurt/Main, wurde beendet. Zur Deckung von Verlusten und zum Ausgleich von Wert- minderungen beschloß die ao. Generalversammlung vom 2. 12. 1933, das RM 40,0 Mill. betragende Grundkapital in erleich- terter Form von RM 40 000 000.– auf RM 20 000 000.— der- gestalt herabzusetzen, daß der Nennbetrag der auf RM 1000.—– lautenden Aktien auf RM 500.– herabgesetzt wurde und die auf RM 100.– Nennbetrag lautenden Aktien im Verhältnis 2:1 in der Weise zusammengelegt wurden, daß auf 2 Aktien über je RM 100.– 1 Aktie über RM 100.—– entfiel. 1934: Liquidierung der „Anker-Lincrusta- Werke G. m. b. H. Stammanteile im Besitz der Ge- sellschaft waren, unter Übernahme des gesamten Vermögens. Delmenhorst, deren sämtliche Wiederinbetriebnahme des Werkes Maximiliansau. 1936: Verkauf des Werkes Velten in der Mark. — 1937: Verkauf des Werkes Köpenick bei Berlin, das mit mäßi- dem Buchwert abgestoßen werden gem Nutzen gegenüber konnte. Übernahme der „Linoleum-Wirtschaftsstelle G. m. b. H.“, 0