Prahtanschrift: Heiko Leibzig vernruf: 41540 Piaostscheckkonto: Leipzig 11813 Bankverbindung: Sächsische Landeskreditbank, Leipzig. Gründung: Die Gründung erfolgte am 30. Mai 1911 unter Über- nahme der seit 1859 bestehenden offenen Handelsgesellschaft Heine & Co., Leipzig, mit einem Grundkapital von M 4000 000. Zweck: Fabrikation und Vertrieb ätherischer Ole und . chemischer Produkte, Fruchtextrakte, Farben, natürlicher und künstlicher Riechstoffe. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesell- schaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbeson- dere zum Erwerb oder zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteilfgung an anderen Unternehmungen gleicher oder ver- wandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschafts- verträgen. ―― *―― Erzeugnisse: Natürliche ätherische Öle für den Gebrauch in Apotheken, Drogengeschäften, Parfümerie- und Seifenfabriken. Natürliche und künstliche Riechstoffe und Blütenöle für Par- fümerien, Seifen, Kosmetika usw. Spirituöse Essenzen für Li- köre, Limonaden usw., Farben. Vorstand: Direktor Wilhelm Kummer, Geipel, Leipzig. ――――― 0 Leipzig; Direktor Max Aufsichtsrat: Hans Steche, Gaschwitz, Vorsitzer; Wolfgang von Asmuth, Gaschwitz, stellv. Vorsitzer; Dr. phil. Walther Treff, Riesa-Gröba; Werner Friedel, Leipzig. Abschlußprüfer: Roßberg, Leipzig. Geschäftsjahr: 1. März bis Ende Februar. Stimmrecht der Aktien in der H.-V. Je nom. RM 100.– Stammaktie = „ je nom. RM 100.— Vorzugsaktie = 41 Stimmen in an bekannten 3 Fällen, sonst ―――――――――― Wirtschaftsprüfer Dipl.-Bücherrevisor Curt 5 Stimmen. 1 Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertbe- richtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrags Zaauf neue Rechnung – ergibt, wird wie folgt verwendet: 1. zu- nächst wird die Dividende auf die Vorzugsaktien nachgezahlt, insofern und insoweit in früheren Geschäftsjahren auf die Vor- zugsaktien eine Dividende nicht oder nicht bis zur Höchst- grenze von 6 % verteilt worden ist; 2. bis zu 6 % Dividende an diie Vorzugsaktionäre; 3. 4 % Dividende an die Stammaktionäre; A4A. 8 % Tantieme an den Aufsichtsrat; 5. der Rest wird an die Stammaktionäre zusätzlich verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstelle: Sächsische Landeskreditbank, Leipzig. Aufbau und Entwicklung Als Spezialunternehmen der chemischen Industrie ist die Ge- sellschaft eine der bekanntesten deutschen Firmen auf dem Gebiete der natürlichen und künstlichen Riechstoffe sowie der natürlichen ätherischen Öle und spirituösen Essenzem. Bereits seit dem 1. Oktober 1859 als Privatfirma bestehend, hat sich die Gesellschaft zuerst in Leipzig und seit 1906/07 auch in Gröba bei Riesa zu ihrer jetzigen Bedeutung entwickelt. Be- sonders umfangreiche Neubauten fallen in die Jahre 1876, 1887 und 1895. 1907 wurde die große Zweigfabrik in Gröba in Be- trieb genommen und im Jahre 1911 die Firma in eine Aktien- gesellschaft umgewandelt. Seit 1920 sind verschiedentlich Ver- größerungen der Speicheranlagen und der sonstigen Betriebs- werkstätten vorgenommen worden. Nachdem zuerst nur die Destillation deutscher aromatischer Sämereien und Pflanzen betrieben wurde, die Fabrikation sich also auf ätherisches Öle beschränkte, hat die Gesellschaft später vorwiegend die Fabri- kation synthetischer Öle (Heiko-Fabrikate) entwickelt. Die Fa- brikationsmethoden sind teilweise durch Patente geschützt. Außer Deutschland und dem curopäischen Ausland sind auch die überseeischen E „ der Fabrikate. ―= ―§―――,§― ―――――――― ――― =* ― ―§――― A――――――― 0 * 3 „ der Verwaltung: Leipzig C1, Schreberstraße 6 halten; die in einzelnen Geschäftszw eigen aufgetretene Kon- depression. Verminderung des Umsatzes sowie rückläufige Preis- Eigene Blumenkulturen auf 75 000 am Ländereien der Rohstoffversorgung, ferner deutsche und französische Blüten- extrakte und deutsche Chemikalien; von Übersee werden äthe- rische Öle, Edelhölzer und Drogen bezogen. In den letzten Jahren vor 1927 waren für die Erzeugnisse gedrückte Preise zu beobachten, die hauptsächlich auf den W etfbewerb mit aus- ländischen, besonders französischen Firmen und dann auf den wenig aufnahmefähigen Weltmarkt zurückzuführen waren. 1927 hat dann eine freundlichere Stimmung das Jahr hindurch ange- junktur hat eine größere Kaufkraft ausgelöst, die auch der Ge- sellschaft zugute gekommen ist. Die mengenmäßige Produktion, die in den Jahren 1924/25 bis 1926/27 rund 75 0% des letzten Vorkriegsjahres betrug, wurde im Jahre 1927/28 auf rund 85 % gesteigert. 1928/29 hat sich der Umsatz nicht erheblich steigern lassen und 1929/30 ist der Ge- samtumsatz etwas zurückgeblieben, trotzdem die Ausfuhr etwas gesteigert werden konnte. Das Jahr 1930/31 stand völlig im Zeichen der Weltwirtschafts- bewegung führten einen Geschäftsverlust herbei. 1931/32: Infolge der Krise und der damit verbundenen erheb- lichen Verluste auf fremde W ährungen, die in voller Höhe beim Abschluß berücksichtigt wurden, legte die Gesellschaft zum ersten Male einen größeren Verlustabschluß vor; der Umsatz verminderte sich weiter, auch waren Warenverluste durch die rückläufige Preisbewegung unvermeidlich. 1933/34: Infolge unerwarteter Verluste in meist amerikanschen * Devisen und der Entwer tung des Warenlagers schloß das Unter- nehmen mit einem Verlust von RM 308 517.— ah, der aus dem Reservefond gedeckt wurde. 1934/35: Kräftige Erholung des Inlandsgeschäfts. Durch ver- mehrte Vertriebstätigkeit gelang es, den vorjährigen Auslands- umsatz wertmäßig fast auf der gleichen Höhe zu halten. „ Am 1. Oktober 1934 konnte die Gesellschaft auf ein 75jähriges Bestehen zurückblicken. 1935/36: Steigerung des Aus- und Inlandsumsatzes. Mengen- mäßig noch größere Steigerung, da die Preise namentlich im Export, unter dem Druck der Länder mit unterw ertigen Wäh- rungen sich immer noch nicht erholen konnten. 1936/37: Steigerung des Inlandsumsatzes, auch der Ausfuhr trotz aller Erschw erungen, insbesondere Abwertung der Gold- blockländer. 1939: Angliederung der Produktion der alten angesehenen Essenzenfabrik Paul Marckscheffel & Co., Merseburg; die Fabri-s- kation wurde nach Leipzig übergeführt. Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Werk Leipzig. Anlagen: 87 verschiedene Maschinen und Apparate für Par- fümerie- und Essenzherstellung. Brunnenanlage. Häuser: 1 Ver- waltungsgebäude, 3 Fabrikgebäude, 1 Kesselhaus, 5 Wohnhäuser und 45 Wohnungen. 2. Werk Riesa-Gröba. Maschinelle Anlagen: 320 verschiedene Maschinen und Appa- raturen zur Herstellung natürlicher ätherischer Oele und künst licher Riech- und Geschmacksstoffe. Sonstige Anlagen: 1 Feld- bahn von 1700 m Länge bewerkstelligt den Verkehr innerhalh des Werkes. Die Kraft wird durch Hochspannungsanschlu mit drei Umspannern von einem Elektrizitätswerk bezogen und durch Drehstrommotoren verteilt. Dieselmaschinen dienen al Ersatz. Häuser: 1 Verwaltungsgebäude, 5 Fabrikationsgebäude 1 Kessel- und Werkstattgebäude, 1 Eedtrallabers . mit Einzellaboratorien und Nebenräumen, 3 Speichergebäude natürliche, künstliche und feuergefährliche Rohstoffe, 1 Feu wehrgerätehaus, 11 Werkwohngebäude mit 40 Wohnungen. 3. Sonstige Grundstücke und Gebäude in Berlin, Ritterstr. 42/43 mit einer Größe von 1634 qm, mit einem Doppelwohnhaus un Hintergebäuden bebaut (1123 qm). * 4. Gärtnerei und Blumenkulturen. Eigener Grundbesitz: 30 000 qm. Gepachtete Ländereien: ca. 45 000 qm. Anlagen: 2 Gewächshäuser, 1 Frühbeetanlage fü