――――――― ――― * 1932 aus der Firma Wayß & Freytag A.-G., Frankfurt a. M. als ――― Wayß Drahtanschrift: Waybßfreytag. Fernruf: 702 01. Postscheckkonto: Frankfurt a. M. 7699. Bankverbindungen: Landeszentralbank, Frankfurt a. M.; Hessi- sche Bank, Frankfurt a. M.; Rhein-Main-Bank, Frankfurt a. M. Gründung: Mit Gründungsvertrag vom 29. Juli und 4. Oktober Neue Baugesellschaft Wayß & Freytag AG. ausgegründet. Seit Juli 1942 lautet die Firma wieder Wayß & Freytag A.G. Zweck: Ausführung von Hoch- und Tiefbauten jeder Art und Herstellung von Betonwaren und Baustoffen, Herstellung und Verkauf von allen in den Betrieb einer mechanischen Werk- stätte fallenden Gegenständen, Handel mit allen genannten und ähnlichen Erzeugnissen. Vorstand: Reg.-Baumeister a. D. Max Lütze, Frankfurt a. M.; Fr. Moeltzner, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Dr., jur. Carl Jahr, Mannheim, Vorsitzer; Dr. Ing. Alfred Petersen, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Frankfurt a. M., stellv. Vorsitzer; Dr. jur. Karl Freytag, Pullach bei München; Prof. Dr.-Ing. e. h. Emil Mörsch, Stuttgart-Weil im Dorf; Alexander Petergsen, Frank- furt a. M.; Dr. jur. Walter Schmidt, Frankfurt a. M. Abschlußprüfer: Treuhand-Vereinigung A.-G., Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschl. der Ein- stellung in die gesetzl. Rücklage und eines etwaigen Gewinn- vortrags ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Die Aktionäre erhal- ten bis zu 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages; 2, dann erhält der A.-R. einen Anteil am Jahresgewinn von zu- sammen 4 0% (siehe unten); 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Bei der Erhöhung des A.-K. kann die Gewinnbeteiligung für die neuen Aktien abweichend von § 53 Abs. 1 und 2 Aktien- gesetz festgesetzt werden. Die Mitglieder des A.-R. erhalten außer dem Ersatz ihrer baren Auslagen eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung, die für das einzelne Mitglied RM 2000.—, für den Vorsitzer RM 4000.– und für einen Stellvertreter RM 3000.—– beträgt. Außerdem bezieht der A.-R. unter Beachtung der Vorschriften des § 98 Akt. Ges. den obengenannten Anteil am Jahresgewinn, auf den die feste Vergütung angerechnet wird. Zahlstellen: Hessische Bank, Frankfurt a. M.; Bank, Frankfurt a. M. Aufbau und Entwicklung Die Geschichte des Unternehmens reicht bis zum Jahre 1875 zurück. Am 15. Juni 1875 gründete Conrad Freytag mit Carl Heidschuch in Neustadt a. d. H. die offene Handelsgesellschaft „Freytag & Heidschuch', die zunächst den Handel mit Bau- stoffen und Betonwaren zum Gegenstand hatte, sich aber bald auch der Ausführung von Bauarbeiten zuwandte. Im Jahre 1884 erwarb Conrad Freytag das für die Entwicklung des Eisen- betonbaues grundlegende Monier-Patent für das süddeutsche Gebiet und errichtete im Jahre 1893 mit dem Ingenieur Gustav Adolf Wayß, dem er das Vorkaufsrecht an dem Monier-Patent für das übrige Reichsgebiet überlassen hatte, die offene/ Han- delsgesellschaft „Wayß & Freytag“ in Neustadt a. d. H. Im Jahre 1900 war die o. H. G. in die „Wayß & Freytag Aktien- gesellschaft' mit einem Grundkapital von M 1 200 000.– um- gewandelt worden, das in den folgenden Jahren gleichlaufend mit dem Ausbau des Unternehmens mehrfach erhöht wurde und im Jahre 1912 schließlich den Betrag von M 8 000 000.– er- reichte. Zahlreiche Niederlassungen und Tochtergesellschaften Rhein-Main- in Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien, Rußland und Ar- gentinien wurden in dieser Zeit gegründet. Infolge der Gebiets- ayß & Freytag. Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (16) Frankfurt (Main), Neue Mainzer Straße 50 veränderungen nach dem Weltkrieg 1914/18 verlor die Gesell- schaft einen Teil ihrer Arbeitsgebiete an das Ausland. Im Jahre 1922 wurde die Niederlassung in Buenos Aires in eine argentinische Aktiengesellschaft umgewandelt und im Jahre 1924 in Rio de Janeiro für Brasilien ebenfalls eine selbständige A. G. gegründet. Der Stammsitz der Firma in Deutschland wurde 1924 nach Frankfurt a. M. verlegt. 1932 wurde, durch konjunkturelle ― Schwierigkeiten bedingt, eine finanzielle Umstellung des Unter- nehmens notwendig. Der Betrieb ging unter hauptsächlicher Beibehaltung des Per- sonals, des Geräts und des ganzen Erfahrungsschatzes auf die „Neue Baugesellschaft Wayß & Freytag A.-G.) über. Das Grund- kapital betrug RM 2 000 000.–. Der Firmensitz blieb in Frank- furt a. M. Niederlassungen waren in vielen Städten. Die 1927 in Istambul gegründete Niederlassung und die Beteiligung an den südamerikanischen Gesellschaften, sowie an der Franz Wi- ganhkow G. m. b. H. in Beflin und der Gewerkschaft Walter in Essen wurden aufrechterhalten. Nach Überwindung der Konjunkturkrise konnte das Unter- nehmen erfolgreich seine Tätigkeit fortsetzen. Der Maschinen- und Gerätepark wurde fortlaufend erneuert und vermehrt, die Belegschaft vergrößert und die Leistungsfähigkeit gesteigert. In den folgenden Jahren und während des Krieges wurden weitere Niederlassungen in Saarbrücken, Linz a. D., Wien Danzig, Kattowitz und Straßburg gegründet. Neuartige Bau- weisen und Spezialausführungen auf dem Gebiete des Indu- striebaues wurden im Laufe der Kriegsjahre weiter entwickelt und durchgebildet. Auf dem Gebiete des Tiefbaues hat die Ge- sellschaft nach den von ihr selbst ausgebildeten Verfahren schwierige Druckluftgründungen durchgeführt. Mit der Dauer des Krieges entstanden laufend empfindliche Störungen. Von Anfang 1945 bis zum Tage der Kapitulation kamen die Arbeiten fortschreitend völlig zum Erliegen. Die Niederlassungen Königsberg, Danzig, Stettin, Kattowitz, Bres- lau, Straßburg, sowie die in den damals besetzten Gebieten unterhaltenen Geschäftsstellten wurden noch während der Kampfhandlungen aufgegeben. Eine Wiederaufnahme der Ar- beit bei den übrigen Niederlassungen erfolgte nach der Kapi- tulation nur sehr zögernd. Die Beteiligungen in Buemos Aires und Rio de Janeiro wurden mit dem Eintritt dieser Länder in den Krieg als nationales Eigentum erklärt. Die Niederlassung Istambul hatte schon Ende 1943 ihre Tätigkeit eingestellt, während die Niederlassung Linz a. d. Donau und wWien mit ihrem Vermögen unter die Beschlagnahme als deüt- sches Eigentum in OÖsterreich fiel. Die Niederlassungen Chem- nitz, Dresden, Halle a. d. Saale, Leipzig und die im russischen Sektor gelegenen Baustellen der Niederlassung Berlin verfielen mit ihrem Vermögen auf Grund der durchgeführten Volksab- stimmungen der Enteignung. Das Ausmaß der Beschäftigung ist in der weiteren Nachkriegs- entwicklung bestimmt von der Zahl der zur Verfügung stehen- den Arbeitskräfte und der Rohstofflage. Das UÜbergewicht haben,„, der Zeit entsprechend, Aufräumungs-und Wiederinstandsetzungs- arbeiten. Die Gesellschaft erwähnt einige wegen ihrer konstruk- tiven Besonderheiten durchgeführten Brückenbauten in Stahl- beton- und Spannbetonbauweise. Die Zweigniederlassung in Saarbrücken wurde im September 1946 in eine selbständige Firma, die „Saarländische Wayß & Freytag G. m. b.H.“, umgewandelt. Besitz- und Betriebsbeschreibung Der gesamte Grundbesitz der Gesellschaft beträgt 97 683 qm. Niederlassungen bestehen in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Esse Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Mannheim, München, Neustad an der Haardt, Nürnberg und Stuttgart. In Büros, auf Lagerplätzen und in Werkstätten der betrieb- lichen Organisation entstanden schon während des Krieges e. hebliche Schäden. Durch Räumung von Baustellen, Beschla nahmungen und Abgänge während des Transportes verlor di Gesellschaft einen wesentlichen Teil ihrer Maschinen, Gera Werkzeuge und Geschäftseinrichtungen. Insbesondere auf den Lagerplätzen einiger größerer Niederlassungen entstanden er hebliche Kriegsschäden materieller Art.