―― Ess . Drahtanschrift; Aktienbrauerei Fernruf: Sammel-Nr. 2 55 51 Postscheckkonto: Essen 7509 Bankverbindungen: Rheinisch-Westfälische Bank, Essen; Rhein- Ruhr Bank, Essen; Bankverein, Essen; Westfalenbank, Bochum; Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen, Essen. Gründung: Die Gründung des Unternehmens erfolgte am 19. Fe- bruar 1872 (eingetragen 1. März 1872). Bis 12. Januar 1939 lau- tete, die Firma: „Aktien-Bierbrauerei' in Essen an der Ruhr. Zweck: Die Herstellung sowie der Vertrieb von Bier, Malz, Eis und der sich bei der Bierherstellung ergebenden Nebenerzeug- nisse sowie ferner die Herstellung und der Vertrieb alkohol- freier Getränke. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Er- scheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande. Die Gesellschaft ist ferner berechtigt, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen. Produktion: Untergärige Biere (Export und Stern-Pils) sowie obergäriges Malzkraftbier, ferner Malz, Eis, Trockentreber und Malzkeime. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf. Vorstand: August Klaar, Essen (zugleich auch Custodian für die Militärregierung); stellv. Vorstand: Eugen Krämer. Aufsichtsrat: Fritz Funke, Hamburg, Vorsitzer; Prof. Hermann Bauer, Gandersheim, stellv. Vors.; August Funke, Fairfield, Connecticut (USA); Paul Spengler, Bankdirektor, Essen; Fritz Tenbruck, Direktor, Essen; August von Waldthausen, Kommer- zienrat, Gilserhof, Bez. Kassel. Abschlußprüfer: Wirtschaftsprüfer Dr. Gasters — Dr. Magnus- sen, Mülheim (Ruhr). ――― Geschäftsjahr; 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: 9 e nom. RM 100.– Stammaktie = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließ- lich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Ge- winnvortrages auf neue Rechnung — ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre bis zu 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages; 2. von dem restlichen Reingewinn erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates einen Gewinnanteil von 15 % unter Beachtung der Bestimmungen des § 98 AG.; 3. der Rest wird an die Aktionäre H.-V. anderes bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rheinisch-Westfälische Bank, Essen; Bankverein Westdeutschland, Essen; Norrddeutsche Bank in Hamburg; Hansa-Bank in Hamburg. ―――― =―――― verteilt, wenn nicht die Aufbau und Entwicklung Diaias Unternehmen wurde 1872 unter der Firma „Aktienbier- brauerei in Essen an der Ruhr“ durch die Herren Friedrich Funke, Ludwig von Born, Gustav Hicking, Ewald Hilger und Wio.Wilhelm Schürenberg in Essen mit einer Einlage von „500 000 Tialer“ gegründet; sie legten damit das Fundament zur ersten Essener Großbrauerei und zu einer Essener Brau-Industrie über- haupt. 1878 wurde die erste Eismaschine (System Linde) mit einer Iageskapazität von 400 Ztr. aufgestellt. 16887 wurde die Anlage auf das Doppelte vergrößert und auf eine Tagesleistung von 800 Ztr. gebracht. 189891 erreichte die Tagesleistung bereits 2 400 Ztr. gebäude. 1890 ging die EAB durch Aufstellung eines Garbe-Lahmeyer- Dynamos vom Gas- und Kerzenlicht zur eigenen elektrischen Beleuchtung über. ener Aktien-Brauerei C ** Verwaltung: (22 a) Essen, Postfach 201, Hellinghauser Straße 13 reichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich er- 1889: Anbau einer zweiten Zweihordendarre an das Mälzerei- .. arl 1893 wurde das Kühlhaus einem vollständigen Um- und Neu- bau unterzogen. 1 1898 wurde das Mälzerei-Gebäude durch Großfeuer fast völlig zerstört. 1902 wurde ein neues Spezialbier, das später so beliebte „Bitter- = bier' eingeführt. 1904: Umstellung auf Dampfkochung durch Ausbau des Sud- hauses. Erwerb des Hauses Markt 14 nebst Bierausschank „Zum weißen Rößl'. . 1905: Einführung der ersten Schutzmarke: Bergarbeiterkopf mit Sinnspruch: „Erst mach Dein' Sach, dann trink und lachl'. 1908: Anschaffung des ersten Lastkraftwagens und weiterer im Jahre 1910. 1912: Aufstellung der ersten Aluminium-Gärtanks, der wei- tere 1913 und 1914 folgten. ―§ Nach dem Weltkrieg 1914/18 und mit Ende der Inflation nahm die EAB umfangreiche Um- und Neubauten in Angriff, u. a. auch ein neues Büro- und Laboratoriumsgebäude, einen neuen Abfüllkeller und eine modern eingerichtete Küferei. — Uber- nahme des Dauerkontingents der „Stern-Brauerei A.-G.“ in Essen-Kray und deren Kundschaft. = 1925: Erwerb des Dauerkontingents und des Kundenkreises der „Brauerei Friedrich Keller' in Linnich (Kr. Jülich). 1927: Erwerb eines Grundstückes in Ahrweiler zur Errichtung einer Bierniederlage und einer Eisfabrik. 1928: Errichtung eines Kellereihochhauses. Der eigene Malz- bedarf wird zum größten Teil selbst hergestellt. Der Bierabsatz war gegenüber dem letzten Inflationsjahr auf das Doppelte ge- stiegen. „ Angliederungen und Neubeteiligungen: 1931: Angliederung und Übernahme der Produktion der „Phö- nix-Brauerei G. m. b. H.“, Essen; 1932: Erwerb einer maßgeblichen Beteiligung an der „Kronen- Brauerei A.-G.“' in Essen-Borbeck; 1936: Erwerb der Aktienmajorität bei der „Dortmunder Stifts- Brauerei“ in Dortmund. ... 1937: Angliederung der bisherigen Beteiligungsgesellschaft,,Re- 3 staurant Alt-Essen G. m. b. H. auf Grund des Umwandlungs- gesetzes. 1939: Erwerb der Aktienmajorität bei der „Dom-Brauerei in Köln“' und bei der „Hitdorfer Brauerei A.-G.' in Köln-Hitdorf. – Im gleichen Jahre wurde die alte Firmenbezeichnung ge- ändert in die neue: „Essener Aktien-Brauerei Carl Funke A. Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges war die „Essener Aktien- Brauerei Carl Funke A.-G.“ eine der modernst eingerichteten Großbrauereien Westdeutschlands und wohl die größte Braueren im niederrheinischen Industriegebiet. Einschließlich des Ab. satzes ihrer Tochterbetriebe wurden von ihr rund 550 000 hl Jahresausstoß kontrolliert. 1942/43 stand im Zeichen härtesten Kriegsgeschehens, sowie des im Frühjahr 1943 einsetzenden verstärkten feindlichen Luft- krieges. Aus diesen Gründen konnte der Bierabsatz des Vor- jahres nicht gehalten werden. Die Brauerei wurde ab April 1942 zur Versandbrauerei erklärt 1943/44 und 1944/45: In den Berichtsjahren hat das Unterneh- men wiederholt Kriegsschäden erlitten. Besonders schwer wur- den die Brauerei-Anlagen am 11. März 1945 getroffen. An der Beseitigung dieser Schäden wird zur Zeit noch gearbeitet. Auc der sonstige Grundbésitz wurde in starke Mitleidenschaft g zogen. Mit Rücksicht auf die wesentliche Beteiligung des USA Staatsangehörigen August Funke wurde gemäß Gesetz Nr. der Militärregierung das Vermögen der Gesellschaft zum Schut. seiner Interessen unter Vermögensaufsicht gestellt. — Tro der kriegsbedingten Schwierigkeiten konnte der Bieraussto in annähernd gleicher Höhe des Vorjahres gehalten werden. Die Absatzentwicklung dagegen lief mit dem völligen Zusam- menbruch Deutschlands stark abwärts, zumal das linksrheini sche Gebiet zuletzt völlig abgeschnitten war. Gleich nach Lo kerung der verhängten Verkehrssperren konnte aber die Ve sorgung sämtlicher Absatzgebiete — die entlegeneren durch Abschluß von Lohnbrauverträgen –— wieder sichergestel werden. 3