1945/46: Das am 1. September 1945 durch die Militärregierung erlassene Malzverarbeitungsverbot hat sich in jeder Beziehung ungünstig in der englischen Zone ausgewirkt. Die auch unter Verwendung von Molke hergestellten Bierersatzgetränke konn- ten den tatsächlichen Bedürfnissen des Volkes keinen Aus- gileich bieten. Wenn dennoch eine Absatzsteigerung gegen das Vorjahr zu verzeichnen war, so liegt dies teils an dem gün- stigen Konsumwetter, teils an dem zwangsläufigen Tiefstand des vorjährigen Absatzes. Am 30. April 1946 erhielt die Gesellschaft von der Militär- regierung die Erlaubnis, ihre bisherige Produktion fortzusetzen. Die Aussichten des Braugewerbes sind in Anbetracht der völ- ligen Desorganisation der gesamten Wirtschaft nach wie vor unübersichtlich. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Größe = 30 600 qm, davon bebaut = 20 400 qm. Anlagen: Sudwerk mit Dampfkochung (70 Zentner-Schüttung), Eismaschine mit 1 100 000 Kalorien, 2 Faßreinigungsmaschinen, 2 Flaschenreinigungs- und Füllmaschinen. Der Brauereibetrieb ist bis ins einzelne mit allen erprobten neuzeitlichen brautech- nischen Einrichtungen versehen. Außerdem: Mälzereibetrieb. Sonstiger Besitz: Verschiedene Wirtschaften. Bierniederlagen: Bierniederlage und Eisfabrik in Linnich, sowie Bierniederlage und Eisfabrik in Ahrweiler. Beteiligungen 1. „Phönix-Brauerei G. m. b. H.“ in Essen. 8 Gegründet: 1867. Grundkapital: RM 409 000.—. Beteiligung; Mehrheit und Lohnbrauvertrag. 2., Kronen-Brauerei A.-G.“, Essen-Borbeck. Gegründet: 18. Februar 1908. Grundkapital: RM 600 000.–. Be- teiligung: maßgeblich. „. 3. Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke A.-G., Dortmund- Hoerde. Gegründet: 1867. Grundkapital: RM 2 424 000.–. Beteiligung: Mehrheit. 4. „Hitdorfer-Brauerei A.-G.“, Köln. Gegründet: 1904. Grundkapital: RM 1 080 000.–. Beteiligung: Mehrheit. 5. „Dom-Brauerei Carl Funke A.-G.“, Köln. Gegründet: 1894. Grundkapital: RM 2 541 500.—–. Beteiligung: Mehrheit. Buchwert der Beteihgungen: RM 4 544 602.– Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Verband Rhei- nisch-Westfälischer Brauereien, Düsseldorf; Brauereivereini- gung im Niederrheinischen Industriegebiet in Essen; „Brau- u. Mineralwasserwirtschaft“ im- Verwaltungsrat für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Frankfurt (Main); Brauwirt- schaftsstelle des Landes Nordrhein-Westfalen. Statistik Kapitalentwicklung: Gründungskapital: M 900 000.– 18998 M 11 200 000.–; erhöht bis 1913 auf M 2 500 000.–; 1922: Weitere Erhöhung um M 2 500 000.– auf M 5 000 000.–. Am 17 Januar 1925: Umstellung auf Reichsmark im Verhältnis 5: 3, d. h. von RM 5 000 000.– auf RM 3 000 000.–. Laut A.-R.-Beschluß vom 26. Juni 1942: Kapitalberichtigung gem. DAV vom 12. Juni 1941 um RM 900 000.– auf RM 3 900 000.– mit Wirkung zum 30. September 1941. Der zur Berichtigung –— einschließlich RM 54 268,81 Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage — erforderliche Betrag wurde gewonnen: durch Zuschreibung zum Anlagever- moögen mit RM 540 834, 80, durch Zuschreibung zum Umlauf- vermögen mit RM 222 472,13, aus Wertberichtigungen zum Um- laufyermögen mit RM 75 000.– und durch Entnahme aus freier KRücklage und dem Gewinnvortrag mit RM 115 961,88. Heutiges Grundkapital: RM 3 900 000.– Art der Aktien: Stammaktien. Boörsenname: Essener Aktienbrauerei. Notiert in: Düsseldorf. Ordnungs-Nr.: 50 100. 292 Stückelung: 9000 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 4001–13 000), Aus-. gabedatum: 1942; 2400 Stücke zu je RM 200.– (Nr. 1–2400)% Ausgabedatum: 1930; 3500 Stücke zu je RM 600.– (Nr. 1–3500), Ausgabedatum: 1908/14 und 1922; 350 Stücke zu je RM 1 200.– (Nr. 2001/2005 bis Nr. 3746/3750 in Gruppen zu je 5 Nummern), Ausgabedatum: 1891/6 und 1897. Lieferbare Stücke: Sämtliche Aktien sind lieferbar. Großaktionäre: 1. Fritz Funke, Hamburg; 2. Prof. Hermann Bauer, Rittergut Hachenhausen; 3. August Funke, Fairfield Connect., USA. Grundbesitz: 1939 1945 1946 10947 a) gesamt: am 30 600 30 600 30 600 30 600 b) bebaut: qam 20 400 20 400 20 400 20 400 3 3 letzter Kurse: 1939 RM-Kurs juli 48 höchster: 185 227 45 niedrigster: 173 227½ 45 letzter: 185 227½ 45 Stopkurs: 227½ % Dividenden auf Stammaktien: 139 1945 = 1946 1947 in 0%: 0 0 0 1) = 1939: davon 4 % zum Anleihestock. 3 Verühhrung der Dividendenscheine: 4 Jahre von dem Ablauß des Fälligkeitsjahres an gerechnet. Tag der letzten H.-V.: 15. April 1948. Bilanzen Aktiva 30. 9. 45 30. 9. 46 30. 9. 47 Anlagevermögen (6 127 160) (6 297 639) (6 700 794% Bebaute Grundstücke mit Wirt- 0 schafts- u. Wohngebäuden 3 Grundstücke 360 950 360 950 360 950 Gebäude 194 900 185 601 176 401 Hauszinssteuerabgeltung 78 290 64 420 50 550 Bebaute Grundstücke mit Brauerei- u. anderen Werksgebäuden Grundstücke 367 350 367 350 367 350 3 Gebäude 431 560 399 000 366 500 Maschinen 1 1 1 Brauereigeräte u. Einrichtung. 85 000 90 000 170 000 Lagerfässer 50 000 40 000 30 000 Versandfässer 1 12. Flaschen u. Flaschenkasten 1 1* 1 Fuhrpark 3 Geschäftseinrichtungen 1 1 1 Wirtschaftseinrichtungen 1 1 1 ―― Kurzlebige Wirtschaftsgüter 3 Im Bau befindliche Anlagen 14 500 245 708 634.433 Beteiligungen 4 544 602 4 544 602 4 544 602 Umlaufvermögen 2 816 880) (2 405 157) (1 905 087) Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 18 421 17 8321 56 034 Fertige Erzeugnisse 4 884 –* 4 410 Hypotheken u. Darlehensford. 1 181 071 1 159 606 1 039 207 Geleistete Anzahlungen 105 757 Forderungen auf Grund v. Waren- lieferungen u. Leistungen 386 788 222 626 128 034 Forderungen an Konzernunter- nehmungen 149 677 241 768 175 448 Sonstige Forderungen 472 66 306 16 793 Kassenbestand, Reichsbank, „ Postscheck 48 830 43 754 168 531 Andere Bankguthaben 920 980 653 276 316 630 1 * Vermögenswerte mit ungewisser „ Bewertungsgrundlage: In das Ausland geleistete .... Anzahlung 16 245 16 246 16 2466