Drahtanschrift: Glasfabrik Fernruf: Sammel-Nr. 2561 Piaostscheckkonto: Köln 637 3 Bankverbindung: Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen, Ratingen. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 17. November 1889 mit eeinem Grundkapital von M 2 500 000.– gegründet. 3 Zweck: Erzeugung und Veräußerung von Spiegelglas, Fenster- glas und einschlägigen Produkten, sowie allem, das mit dieser Fabrikation im Zusammenhang steht. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte einschl. von In- teressengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftsgang der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Gegossenes, geschliffenes und poliertes, belegtes und unbelegtes Spiegelglas. Vorstand: Dipl. Ing. Georg Brunion, Ratingen. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. jur. Claus Springsfeld, zur Zeit Noördlingen, Vorsitzer; Direktor Dipl. Ing. Theo Piedboeuf, Neuß (Rhein), stellv. Vorsitzer; Generaldirektor Adam Lambertz, Aachen; Lucien Boöl, Brüssel; Generaldirektor Dr. Jean-Louis Schrader, Aachen; Jean-Eugene-Léon Nicodèeme, Brüssel; Marcel Noisette, Paris. Abschlußprüfer: Dr. Wilhelm Emmerich, Düsseldorf. Geschäctsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 300.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschrei- . bungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschl. der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Be- träge und des Gewinnvortrages — ergibt, wird wie folgt ver- teilt: 1. Es entfallen auf die Aktien bis zu 4 % ihres Nenn- betrages; 2. aus dem dann noch verbleibenden Gewinn erhält der A.-R. unter Berücksichtigung der Bestimmung des 5 98 Abs. 3 des AG. eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 7,5 9%; 3. der übrige Reingewinn wird an die Aktionäre verteilt, wenn nicht die H.-V. etwas anderes bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; J. H. Stein, Köln; Rhein-Ruhr Bank, Düsseldorf und Aachen. Aufbau und Entwicklung (ab 1942): Das Werk wurde bereits im Jahre 1942 aus kriegswirtschaft- lichen Gründen stillgelegt. Die Wiederaufnahme der Produk- tion ist noch nicht erfolgt, da die Beschaffung der nötigen Roh- Stoffe und Betriebsmittel schwierig ist, und von übergeordneten Stellen die Notwendigkeit der Herstellung von Kristallspiegel- glas für Deutschland nicht befürwortet wird. Die Anlagen haben nur geringe Kriegsschäden erlitten, die in- zwischen beseitigt sind. Die Fabrikationsräume sind anderweitig vermietet, und die men beschäftigt. Diaiaas Werk ist also voll einsatzlähig und könnte gegebenenfalls -die Produktion sofort aufnehmen. Besitz- und Betriebsbeschreibung Die Fabrikationsanlagen befinden sich in Eckamp bei Ratingen. Betriebsanlagen: Schmelzhalle mit 4 Öfen; Generatoren, Kühl- öfen; Betriebsabteilung für feuerfeste Produkte zum Eigen- gebrauch; Gießhalle; Schleiferei; Magazine; Reparaturwerk- Stätten. . Masshinelle Einrichtung: Arbeitsmaschinen. Kraftanlagen: Bezug elektrischer Energie von dem Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerk. 8 Haäuser: 51 Arbeiterwohnhäuser mit 147 Wohnungen; Verwal- tungsgebäude; Direktions- und Beamtenwohnungen; Lager- chuppen. Stamm-Belegschaft wird zum Teil bei den eingemieteten Fir- che Spiegelglasfabrik Ratingen Sitz der Verwaltung: (22 a) Ratingen Wagenpark: 2 Lokomotiven. Sonstiger Besitz: Anschiußgleise Die Kriegsschäden an den Werksanlagen sind gering. Der Schaden an dem sonstigen Besitz betrifft drei zerstörte Arbeiter- wohnhäuser und zwei beschädigte Beamtenwohnhäuser. Beteiligungen: * 1. „Rheinische Ziehglas A.-G., Porz-Urbach.“ Gegründet: 22. Juli 1927. Kapital: RM 4 750 000.–. Zweck: Herstellung, Be- und Verarbeitung von Glas aller Art und von chemischen Produkten sowie Vertrieb dieser Erzeugnisse. Ausnutzung und Erwerb der belgischen Fourcault-Patente zur Herstellung von Ziehglas, ferner eventuelle Inbetriebnahme und Führung gleichartiger be- stehender Fensterglashütten. 2. Außerdem ist die Gesellschaft gemeinsam mit den übrigen im Verein Deutscher Spiegelglasfabriken, zusammengeschlosse- nen Hütten an anderen Unternehmen beteiligt. Die Beteiligungen im Gesamtbetrag von RM 1 643 740.13 (Buch- wert 31. 12. 47) bestehen aus RM 483 994.53 Besitzrechten an ausländischen Unternehmungen, vor allem an einer Spiegelglass- fabrik in Böhmen, an einer Spiegelglasfabrik in USaA und der Firma Marchéville, Daguin et Co., Paris. Die Summe von RM 1 159 745.60 stellt: Besitzrechte im Inland und zwar an Glas- fabriken, Glasverarbeitungswerken und Glasgroßfhandelsfirmen dar. Eine einwandfreie Bewertung erscheint z. Z. nicht möglich, weder bei den in- noch ausländischen Beteiligungen. Die in- ländischen Großhandelsbeteiligungen liegen zum Teil in den Ostgebieten bzw. in der russ. Zone. Die im englischen und amerikanischen Sektor befindlichen Handelsfirmen haben durch- weg Kriegsschäden erlitten. Nach Klärung der Verhältnisses müssen hier Abbuchungen vorgenommen werden. Gemäß Gesetz Nr. 53 wurden 1945 230 Aktien der Firma „Marchéville, Dagum et Co., Paris“, beschlagnahmt. 4= Vertrag: Mit den Bausteinfabriken unter der Firma „Höltgon & wolff, Ratingen', besteht ein Vertrag betreffend Betrieb einer Lehmziegelei. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Fachgruppe Flachglasindustrie der Wirtschaftsgruppe Glasindustrie; Verein Deutscher Spiegelglasfabriken G. m. b. H., Köln; Deutsche Spie- gelgläsausfuhrgesellschaft m. b. H.; Aachen. Statistik Kapitalentwicklung: Kapital vor 1914: M 4 000 000.–; 1922 erhöht um M 16 Mill. auf M 20 Mill. Umstellung 1924 im Ver- hältnis 10:3 von M 20 Mill. auf RM 6 000 000.—. = Heutiges Grundkapital: RM 6 000 000.— Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Rhein. Spiegelglasfabrik. Notiert in: Düsseldorf. ― Ordnungs-Nr.: 70 320. Stückelung: 20 000 Stücke zu je RM 300.— (Nr. 1–20 000). Lieferbare Stücke: Sämtliche Aktien sind lieferbar. Grundbesitz: 1939 1945 10946 1947 a) gesamt: am 604 000 604 000 604 000 604 000 b) bebaut: ca. qm 60 000 60 000 60 000 60 000 3 letzter Kurse: 1939 10946 1947 RM-Kurs höchster:- 121 120 niedrigster: 99,75 — 117,75 — letzter: 105 117/75 117 Stopkurs: 117,75 % Dividenden auf Stammaktien: 1939 1945 1946 1947 in 00o: 4 0 Tag der letzten H.-V.: 26. Mai 1948.