Dortmunder 4 g: (21 b) Dortmund, Sitz der Verwaltun Prahtanschrift: Actienbrauerei. Fernruf: Dortmund 82928 u. 82051. Postscheckkonto: Dortmund 3697. Bankverbindungen: Landeszentralbank, Dortmund; Rhein-Ruhr- Bank, Dortmund; Rhein.-W estfäl. Bank, Dortmund; Bankverein Westdeutschland, Dortmund; Stadtsparkasse zu Dortmund, Dortmund; Vereinsbank in Hamburg, Hamburg; Bankhaus Del- brück v. d. Heydt & Co., Köln. 3 Gründung: Die Gründung erfolgte am 27, Februar 1868 unter der Firma „Bierbrauerei Herberz $ Co. als Kommanditgesellschaft. Am 16, September 1871 wurde die Brauerei in eine Aktiengesell- schaft mit dem gegenwärtigen Namen umgewandelt. Mälzereibetrieb; die kaufmännische Ver- Zweck: Brauerei- und Abschluß von damit zusammenhän- wertung der Erzeugnisse; genden Rechtsgeschäften. Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier; DAB-Export (Dort- munder Actienbier); DAB-Pils; DAB-Dunkel; DAB-Kraftperle (Süßbier); alkoholfreie Getränke: Wequelle (Fruchtlimonade); Mineralwässer, Malz, Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eige- nen Betrieb und durch Verkauf. Vorstand: Carl Stade, Dortmund; Otto Bönning, Stellv. Vorstandsmitglied. Aufsichtsrat: Otto Mauritz, Minden i. Westf., Vorsitzer; Ernst Friederichs, Rheydt, stellv. Vorsitzer; Heinrich Stade, Dort- mund; Dr. jur. Helmut Mauritz, Düsseldorf; Dr.-Ing. Kurt Mau- rvitz, Honnef a. Rhein; Dr. jur. Ewald Meininghaus, Dortmund; Woolf Delius, Bielefeld. Abschlußprüfer: Dr. R. Bethmann, Wirtschaftsprüfer, Dort- mund. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Dortmund, Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je- nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Abführung von mindestens 5 %0 an die gesetzliche Kücklage (bis 10 0 des Aktienkapitals); 2. aus dem hiernach verbleibenden Reingewinn erhält der Auf- sichtsrat eine Gewinnbeteiligung von 18 90; 3, der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstelle: Gesellschaftskasse in Dortmund. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft wurde durch Vertrag vom 27. Februar 1868 unter der Firma „Dortmunder Bierbrauerei Herberz & Co.“ in Dort- mund als Kommanditgesellschaft von den rheinischen Familien Mauritz, Fischer und Herberz errichtet. Artm 16. September 1871: Umwandlung in eine Aktiengesellschaft: „Dortmunder Actien-Brauerei vorm. Herberz & Co.“ 15885 wurde in der Nacht vom 27. zum 28. September die in bester Hntwicklung stehende Brauerei und Mälzerei von einem ge- waltigen Brande heimgesucht. Das sudhaus wurde sofort wieder aufgebaut und um mehrere Stockwerke erhöht. 1886 wurden die noch vorhandenen Tennen in einen Neubau eeiner Mälzerei mit einer Erzeugungsfähigkeit von 6000 Zentnern Manlz einbezogen. Gleichzeitig wurden ein Wohn- und Menage- haus sowie Schlaf-, Wasch-, Bade- und Speisesäle errichtet. 1887/88 konnte die neue Mälzerei in Betrieb genommen werden. 1889: Umbau von Gär- und Eiskellern in Lagerkeller und Neu- bau von zwei weiteren Gärkellern. OYDer steigende Umsatz verlangte fortlaufende Erweiterungen der Fabrikanlagen. Die folgende Aufstellung vermerkt die wich- tigsten: ―――――§――― — 3 6 Einrichtung eines chemisch-bakteriologischen Labo- atoriums. ctien-Brauerei verlegten Verwaltungsgebäudes. * Rheinische Straße 73, Schließfach 205 1895: Ausbau der Brunnenanlagen durch Herstellung weit- gehender Querschläge. 1897: Anlage von drei neuen Dampfkesseln, Aufstellung einer 300-PS-Dampfmaschine mit zwei 16er Kompressoren in einem erheblich erweiterten und verschönten Maschinenhause. An dem Standort der alten Dampfkessel wurde das neue Sudhaus er- richtet mit einer Leistungsfähigkeit von 80 Zentnern je Sud. 1899: Erweiterung der Schwankhalle mit den vielen Neben- anlagen. 1901: Erweiterung des in der Mitte der 1880er Jahre in die Vvilla Hatte im Jahre 1886/87 die Absatzziffer zum ersten Male das erste Hunderttausend überschritten, so war im Jahre 1900/01 der Ausstoß auf über 160 000 hl gestiegen, so daß die vorerwähnten Neubauten gut ausgenutzt wurden. 1911/12 stieg. der Absatz auf 200 000 hl und machte sehr erheb- liche Neuanlagen notwendig. 1912/13 wurde auf der Nordwestseite des Geländes ein gewal- tiger Neubau in Eisenbeton über den darunterliegenden Lager-P6 kellern errichtet; das Versandhaus wurde erweitert. Das Ge- lände an der Nordseite der Brauerei wurde zwecks Errichtung eines Eisenbahnanschlusses hinzugekauft. „... 1913/14 stieg der Ausstoß auf nahezu 250 000 hl. 1915: Ankauf einer größeren Anzahl Häuser östlich der Brauerei. 1925–1934: Zukauf der nach Westen gelegenen Nachbargelände, Bau eines Gärkellers, Errichtung drei neuer Hochdruckdampf- kessel, Aufstellung neuer Hochdruckdampfmaschinen von 1000 Ps, Kompressoren, elektrischer Motoren und Generatoren und dem erweiterten Maschinenhaus. Bau eines großen oberirdischen Lagerkellers auf Betonpfeilern über der Schwankhalle und dem Versandhaus (1000 qm Grundfläche, 45 m Höhe). Weiterern Ausbau der Mälzereianlagen und Bau neuer Lagerräume für Gerste. 1934/35: Übernahme der Dortmunder Tremonia-Braueref'; Er- werb von Anteilen der „Dortmunder Konzertsaal- und Theater- betriebsgesellschaft m. b. H.“ in Dortmund. 1937/38: Die Erzeugnisse der Gesellschaft wurden auf der Welt- ausstellung in Paris mit dem „Grand Prix“ ausgezeichnet. 1938/39/40: Verschiedene ―――――――‚‚‚‚‚‚‚‚= ―― ―― Grundstücke in Essen, Elberfeld, Dort- mund, Duisburg-Meiderich, Emden und Dissen-Rothenfelde. Ver- äußerung mehrerer Grundstücke in Herne, Essen u. Dortmund. 1940/41: Ankauf eines Grundstücks in Recklinghausen. Berichtigung des Grundkapitals gemäß DaAV vom 12. Juni 1944 (s. Kapitalentwicklung). 1942/43: 75jähriges Bestehen des Unternehmens. Die Brauerei hat sich zu einem führenden Unternehmen der deutschen Brau- industrie entwickelt. Die hervorragende Qualität des „Dort- munder“ genießt Weltruf. — Die Einschränkungen im Trans- portwesen und sonstigen kriegsbedingten Maßnahmen erschwer- ten in hohem Maße die Befriedigung der Kundschaft. 1943/44: Die durch den totalen Kriegseinsatz bedingten Schwie- rigkeiten bewirkten, daß der Bierausstoß nicht ganz die Höhe des Vorjahres erreichte. Die Versorgung. der Kundschaft im wei- teren Deutschland mit DAB-Austauschbieren wurde durch ver- tragliche Abmachungen mit anderen Brauereien, soweit wie möglich, sichergestellt. Das Verfahren hat sich gut eingespielt und bewährt. 3 1944/45: Die Kampfhandlungen brachten in gesteigertem Maße Verkehrsstörungen, so daß es schwierig war, die Verbindung mit der Kundschaft aufrechtzuerhalten. Der Bierabsatz gin stark zurück. Durch Kriegseinwirkung gingen die sonst noc weitreichenden Malzbestände verloren; mangels Ergänzung waren die noch vorhandenen Biervorräte daher bald ausver- kauft. An sich hatten die der Gesellschaft entstandenen, Ge- bäudeschäden auf die Produktionsfähigkeit keinen nennens werten Einfluß. Soweit es die Materialbeschaffung zuließ, wurde die Beseitigung der baulichen Schäden sofort in Angriff ge- 1894: Erweiterung des Expeditionsbaues und Beschaffung eines neuen Eisgenerators. * nommen und in erster Linie die Mälzerei instandgesetzt. Nach