= 2 Drahtanschrift: Hasenbrauerei Fernruf: Sammel-Xr. 3 postscheckkonto: München 1251 Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bayern; Giro-Konto 68/811; Bayerische Vereinsbank, Augsburg; Bayerische Hypo- theken- und Wechselbank, Augsburg; Bayerische Staatsbank, Augsburg; Bayerische Kreditbank, Augsburg; Bayerische Bank für Handel und Industrie, Augsburg. §‚‚―‚‚‚‚‚‚ ... Gründung: Die Gründung erfolgte am 20. November 1890 unter Übernahme der seit 1589 bestehenden „Brauerei zum Hasen als „Aktienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch' mit einem Grundkapital von M 700 000.–. Anderungen der Firma: 22. März 1920 in „Aktienbrauerei zum Hasen und Lorenz Stötter; 8. Sep: tember 1921 in „Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu'; 10. März 1924 in die gegenwärtige Firmenbe- zeichnung. ――― = ――――――= Zweck: Betrieb der Brauerei, Mälzerei und verwandter Fabri- kationszweige sowie Handel in ihren Erzeugnissen. Die Gesell- schaft kann sich an ähnlichen Unternehmungen beteiligen, Zweigniederlassungen errichten und alle sonstigen Geschäfte betreiben, die geeignet sind, ihren Geschäftszweig zu fördern. ―――― Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier, Kristall-Pilsner-Bier, Fastenbier, Märzenbier, Klosterbier, Weizenbier; Malz für eige- nen Bedarf; Eis, Hefe, Limonaden, Mineralwässer. Vorstand: Dir. Hanns Schmid, Augsburg; stellv. Vorstandsmit- glied: Dipl.-Ing. Emil Kastner, Augsburg. Aufsichtsrat: Edgar Huth, Bankdirektor, Augsburg, Vorsitzer; Franz Gerhaher, Kommerzienrat, Augsburg, stellv. Vorsitzer; OttoMüller, Augsburg; Generalkonsul Hermann Aumer, München. Abschlußiprüfer: Diplom-Kaufmann Hans Koch, Wirtschafts- prüfer. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberich- tigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschl. der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge und des Gewinn- vortrages auf neue Rechnung — ergibt, wird, unbeschadet der vertraglich zugesicherten Gewinnanteile der Vorstandsmitglie- der, wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre 4 0% Aktien; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm zustehenden am Jahresgewinn; 3. der Rest wird an die Aktionäre anders beschließt. Anteil verteilt, wenn nicht die H.-V. Zahlstellen: Bayerische Vereinsbank, Augsburg, München; BgBaherische Staatsbank, Augsburg, München; Bayerische Hypo- theken- und Wechselbank, Augsburg, München; Bayerische OYreditbank, Augsburg, München; Bayerische Bank für Handel und Industrie, Augsburg, München. ― Aufbau und Entwicklung Die „Brauerei zum Hasen“ besteht seit dem Jahre 1589 und wurde im Jahre 1890 unter dem Namen „Aktienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch' in eine Aktiengesellschaft umge- wandelt. 1920 übernahm die Gesellschaft auf Grund eines Fusionsver- trages das gesamte Vermögen der „Brauerei Lorenz Stötter A.-G. in Augsburg“. 1921 wurde der Fusionsvertrag mit der „Aktiengesellschaft Kronenbräu vorm. M. Wahl, Augsburg“, abgeschlossen, deren Vermögen ebenfalls als Ganzes übernommen wurde. ― 0 —— ̃̃ ᷑ . ‚‚‚ͥͥ ͥ ͥ ‚‚‚ͥͥ‚‚’ Sitz der Verwaltung: (13 b) Augsburg 2, Bhf., Schließfach 11 des Nennwertes ihrer 1924 ist auf Grund eines Fusionsvertrages die „Aktienbrauerei Augsburg vorm. J. M. Vogtherr in Augsburg“ mit sämtlichen Aktiven und Passiven übernommen worden. 1926: Errichtung eines Sudhauses auf dem Gelände der Brauereind zum Hasen. Aufnahme einer Sooigen Obligations-Anleihe von RM 1 800 000.—–. 1930/31: Ergänzung der Betriebsanlagen durch Aufstellung einer Hefereinzucht-Einrichtung und- die Beschaffung einer zweiten Unterwasserpumpe für die Brunnenanlage der Kronenbrauerei. 1935/36: Lösung des Pachtvertrages mit der „Augsburger Eis- werk A.-G., die gleichzeitig in eine Privatgesellschaft umge-- wandelt und mit der ein Lieferungsvertrag eingegangen wurde. 1938/39: 350jähriges Bestehen der Gesellschaft. 1940/41: Kündigung der ursprünglich mit 8 %, seit dem 1.Januar 1932 mit 6 % verzinslichen Anleihe von 1926 zum 1. Okt. 1941. Seit März 1942 ist für Kriegsdauer aus Rationalisierungsgründen die gesamte Bierherstellung in der Betriebsstätte Hasenbräu vereinigt. 3 1942/43: Der warme Sommer brachte einen starken Bierabsatz, so daß der Rückgang des 1. Halbjahres fast aufgeholt wurde. 1943/44: Das Geschäftsjahr ist durch die unvermeidlichen Folge- erscheinungen eines harten 5. Kriegsjahres gekennzeichnet. 1944/45: Die aus dem Zusammenbruch resultierenden Schwierig- keiten brachten eine wesentliche Minderung des Bierausstoßes mit sich. Augsburg wird durch die alliierten Truppen besetzt, die Braustätte Hasenbräu mit der Herstellung von Bier für die alliierten Streitkräfte beauftragt und als L. S.-Brauerei in An- spruch genommen. 1945/46: Wesentliche Steigerung des Bierabsatzes: 258 000 hl. Die Versorgung der zivilen Kundschaft erfolgte aus der seit Oktober 1945 wieder in Betrieb genommenen Abteilung Kronen- bräu. Trotz der bekannten Schwierigkeiten (Mangel an Material und Fachkräften) wurden die sehr erheblichen Kriegsschäden in den drei Betriebsstätten so weit beseitigt, daß jede Produktions- störung, auch bei erhöhten Ansprüchen, vermieden blieb. Bei zahlreichen, total zerstörten Sonstigen Anwesen der Gesellschaft wurden die Trümmerstätten von Schutt befreit, bei verschie- denen teilbeschädigten Objekten die notwendigsten Instand- setzungen durchgeführt. Entsprechend der guten Ausnutzung aller Betriebsstätten weist das Geschäftsjahr ein günstiges Er- gebnis auf. Für Kriegsschädenforderungen sind, wie im Vorjahr, RM 1 450 000.—– bilanziert. = Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 363 900 qm, wovon rund 42 100 qm auf Betriebsanwesen, rund 88 600 qm auf Wirtschaftsanwesen und rund 233 200 qm auf sonstige Grundstücke entfallen. 1. Brauerei zum Hasen, Augsburg. Anlagen: Brauerei, Sudhaus, Mälzerei im Tennensystem (jähr- lich 25 000 dz Gersteverarbeitung), Lagerkellerei, Kühlanlage; maschinelle Einrichtungen: Eiserzeugungsmaschinen, Flaschen- füllmaschinen, Motoren, mechanische Maffei'sche Tennenwender. 2. Abt. Kronenbrauerei, Augsburg. Anlagen: Brauerei mit Sudhaus, Kühlanlagen, Eiserzeugungs- anlagen, Brunnenanlage (Tiefe 160 m) mit Unterwasserpumpe. 3. Mälzerei Augsburg am Lauterlech. Betriebsanlagen: 1 Trommelmälzerei am Lauterlech. Leistungs- fähigkeit: ca. 35 000 dz Gerste jährlich. Gesamtkraftanlagen: Die Brauereien und Mälzereien arbeiten mit elektrischer Kraft; außerdem sind Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von ca. 500 Ps vorhanden. * Die Brauereianlagen der auf genommenen Brauerei Lorenz Stöt- ter A.-G., Augsburg“, sowie die Brauerei- und Mälzereianlagen der gleichfalls aufgenommenen „Aktienbrauerei Augsburg vorm. J. M. Vogtherr“ (Brauereigebäude niedergelegt) und der Ziegler brauerei in Friedberg' sind stillgelegt.