Fernruf: Sammel-Nr. 4977 Postscheckkonten: Frankfurt (Main) 4413 Ludwigshafen (Rhein) 6617 Bankverbindungen: Landeszentralbank, Mainz; Mainzer Volks- bank e. G. m. b. H., Mainz; Industrie- und Handelsbank in Mainz; Rheinische Kreditbank, Filiale Mainz; Mittelrheinische Bank, Mainz. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 1. Oktober 1872 gegründet durch Übernahme der Firma Chr. Adt. Kupferberg (gegründet 1850), Dauer ursprünglich bis 1902; 1922 Verlängerung auf 20 Jahre; 1933 weiter um 20 Jahre verlängert bis 31. Dezember 1962. Zweck: Die Gesellschaft befaßt sich mit der Herstellung und dem Verkauf von ... dem An- und Verkauf von Weinen und allen damit zusammenhängenden Geschäften. Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen im In- und Auslande errichten, ebenda einschlägige Unternehmen gründen, erwerben older pachten, sich an solchen beteiligen, Interessengemein- schaftsverträge schließen und alle Geschäfte eingehen, die miitelbar oder unmittelbar den Gegenstand des Unternehmens zu fördern geeignet sind. Persönlich haftende Gesellschafter: Christian Adt. Kupferberg, Wiesbaden: Emil Kupferberg, Mainz. Aufsichtsrat: Dr. Albert Kirnberger, Mainz, Vorsitzer; D. Dr. jur. Cornelius Freiherr Heyl zu Herrnsheim, Schloß Herrnsheim bei Worms, stellv. Vorsitzer; Dr. Ferd. Rothe, Tegernsee; Dr. A. C. Kupferberg, Mainz-Gonsenheim. 3 Abschlußprüfer: Dipl.-Kfm. Kühl, Wirtschaftsprüfer, Eltville. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 300.– = 1 Stimme. Stimmberechtigt sind alle Kommanditaktionäre, die seit mindestens zwei Wochen vor dem Tage der H.-V. im Aktienbuch der Gesellschaft eingetragen sind. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge; gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschl. der AZuweisung an die gesetzliche Rücklage –— ergibt, wird, unbe- schadet der über Unkosten zu verbuchenden Gewinnanteile der persönlich häftenden Gesellschafter, wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Kommanditaktionäre bis zu 4 % des Nennwerts ihrer Aktien; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat einen Gewinnanteil von ins- gesamt 5 % des Reingewinns nach Maßgabe des AG; 3. der Rest wird an die Kommanditaktionäre verteilt, soweit nionht die H.-V. in Übereinstimmung mit den persönlich haf- tenden Gesellschaftern anders darüber verfügt. Zahklstellen: Gesellschaftskasse, Mainz; Mittelrheinische Bank, Mainz; Rheinische Kreditbank, Mainz; Industrie- und Handels- bank, Mainz; Mainzer Volksbank e. G. m. b.H., Mainz. — — ――― Saze e== Besitz- und Betriebsbeschreibung Diie Betriebsanlagen umfassen alles, was zu einer neuzeitlich eeingerichteten Schaumweinkellerei gehört: ausgedehnte- Keller- räume, -Füllhalle, Enthefungshalle, Lagerhalle, Versandhalle, Kraftwagenhalle und Wagenhaus, Flaschenreinigungsanlage, Kesselhäuser für Niederdruck- und Hochdruckdampf, Licht- und Kraftanlage, Nebenbetriebe wie z. B. Korbmacherei, Schreinerei, Kistenzeichnerei, Korkbrennerei, Küferwerkstatt und Schlos- serei, ferner Verwaltungsgebäude mit Büros, Empfangs-, Ver? sammlungs- und Festräumen, Aufenthaltsräume für Beleg- schaftsmitglieder, Werkswohnungen u. a. m. 3 Die Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden, zum Teil bis z sieben Stockwerken unter der Erdoberfläche liegenden Keller- räume beträgt 60, die größtenteils aus Hausteinen massiv erbaut sind. Die Kellerräume sind fast sämtlich durch Verkehrswege (Gleisbahnen. Förderketten und Förderbänder mit elektrischem Antrieb sowie elektrisch betriebene Aufzüge) miteinander ver- bunden. Kreisförderanlagen verbinden den Füllplatz, an dem die bfüllung der Rohweine in die Flaschen erfolgt, mit dem Gär- „Kommanditgesellschaft auf Aktien (22 b) Mainz, Kupferberg-Terrasse 15 von einander möglichst gleichbleibenden Schaumweinen, eine * a schaumwein-Lagerkellern führt ein besonderer Kreisförderer zu der Ausstattungsanlage in der Packhalle, von wo aus die fertig in Kisten verpackten versandbereiten Schaumweine mit Hilfe einer Rollbahn zur Verladungsstelle im Kellereihof befördert werden. Die wichtigsten Lagerkeller für Rohweine liegen auf beiden Seiten einer Straße und sind durch eine 70 m lange, im Jahre 1940 erbaute Rohrleitung aus nichtrostendem Stahl, gegen welche der Wein unempfindlich ist, miteinander verbunden; die Rohrleitung ermöglicht die Förderung von 5000 1 Wein in der Stunde. Die Lagerkeller sind mit Holzfässern der verschie- densten Größen mit einem bedeutenden Fassungsvermögen be legt. Außerdem verfügt die Gesellschaft über eine erheblich Lagermöglichkeit für Wein in Emaillebehältern, die sich zur kellertechnischen Pflege und Verarbeitung der Weine besonders eignen, weil sie die gleichzeitige Behandlung größerer Wein- mengen von jeweils mindestens 20 000 Flaschen gestatten. Zur Mischung der für die Schaumweinbereitung bestimmten Weine dient ein 100 000-Liter-Holzfaß, das mit einem elek- trischen Rührwerk ausgerüstet ist. Dieses Mischfaß gestatteb die Herstellung größerer Verstiche und damit die Erzeugung wesentliche Voraussetzung für einen Markenschaumwein mit großen Absatzmöglichkeiten. Die für die Abfüllung der Rohweine erforderlichen Schaumwein- flaschen bezieht die Gesellschaft zum größten Teil von einer Glashütte, an der sie kapitalmäßig beteiligt ist, und mit der sie einen langfristigen Liefervertrag abgeschlossen hat. Die Flaschen werden in einer selbsttätigen Reinigungsanlage mit einer Stun- denleistung von fast 4000 Flaschen gereinigt und danach auf einem Förderband zum Füllplatz gebracht, wo die zur Flaschen- gärung bestimmten Weine in einem mit elektrischem Rührwerk ausgestatteten Füllfaß von rund 28 000 Elaschen Inhalt (infolge Kriegseinwirkung auf 14 500 Flaschen Inhalt verkleinert) zur Füllung vorbereitet werden. Hier werden die Flaschen am lau- fenden Band zu zwei Rundfüllern befördert und gefüllt, maschi- nell verkorkt und mit Hilfe eines Kreisförderers in den Gär- keller gebracht. Die Enthefung der in den Lagerkellern hell- gerüttelten Schaumweine erfolgt in der Enthefungshalle nach einem neuzeitlichen Gefrierverfahren, das einen sehr schnellen Arbeitsablauf gestattet. Zum Einfrieren der Hefe stehen eine Anzahl Kältewannen mit Autofrigoren zur Verfügung. Von den Wannen arbeiten mehrere auf eine Astimm- und Beifüllanlage mit einer Stundenleistung von rund 1500 Flaschen, während eine von der Gesellschaft selbst entwickelte Drehwanne eine Stun- denleistung von 300–400 Flaschen hat und nicht nur auf die obenerwähnte Großanlage arbeitet, sondern jederzeit entweder allein oder zusätzlich zu den übrigen Enthefungsreihen in Be- trieb genommen werden kann. Sämtliche Wannen können je nach Bedarf auf verschiedene Leistung eingestellt werden. Die Kälteanlagen arbeiten vollkommen selbsttätig. Zum Ausstatten der versandfertigen Schaumweinflaschen wird neben der Handausstattung eine Sektflaschenausstattungs anlage mit einer Stundenleistung von rund 1500 Flaschen be nutzt. Der Versand der Schaumweine erfolgt unmittelbar aus der Halle, in der die Ausstattung und Verpackung der versand- fertigen Schaumweine vorgenommen werden. Die Beförderung der in Kisten verpackten Schaumweine zu der vor der Halle befindlichen Laderampe erfolgt durch ein Rollband. Der Kraftwagenpark der Gesellschaft besteht aus Lastkraft- wagen, Anhängern, Personenkraftwagen und Elektrokarren. Für die Licht- und Kraftanlage mit Umformer und Gleichrichter sowie ortsfesten Stromsammlern wird Fremdstrom bezogen. Durch den letzten und schwersten Luftangriff auf Mainz 27. Februar 1945 wurde der Betrieb der Gesellschaft stark Mitleidenschaft gezogen, insbesondere entstanden an Gebäud. Maschinen und Einrichtungen erhebliche Schäden.“ * Beteiligungen: Glashütte Budenheim. Beteiligung: 25 0%. C. A. Kupferberg & Co., o. H. G., Wiesbaden. Beteiligung: 100 %. r und diesen wieder mit den Lagerkellern. Aus den Fertig- Buchwert der Beteiligungen: RM 2451.—–. *