Drahtanschrift: Heye, Düsseldorf-Gerresheim. Fernruf: 69 18 51. Püostscheckkonto: Köln Nr. 38 16,. * Bankverbindungen; Rheinisch-Westfälische Bank, Düsseldorf. Gründung: Die Gründung erfolgte am 21. Dezember 1888 unter Ubernahme der seit 1864 bestehenden Glashüttenwerke von Ferd. Heye in Gerresheim. ZZweck: Übernahme und Betrieb der Herrn Kommerzienrat Ferd. Heeye gehörigen Glashüttenwerke in Gerresheim. 3 Anfertigung und Verkauf von Glaswaren aller Art und-von den dazugehörigen Nebenprodukten. Erwerb, Pachtung und Errichtung, sowie- Veräußerung von An- lagen aller Art, welche zur Erreichung des vorgedachten Zwek- kes dienen. Einrichtung von Zweigniederlassungen; Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu dem Zwecke der Gesellschaft in Beziehung steht. Bau und Betrieb von Ziegeleien; Erwerb und Verkauf von Grundstücken; Bau, Verkauf oder Vermietung von Gebäuden auf dem Terrain der Gesellschaft. 8 Erzeugnisse: Flaschen, Glasfalzziegel, Glasbausteine, Glaspris- men, Drahtglas, Rohglas und Ornamentglas, Klarglas, Garten- glas, Flaschenverschlüsse, Strohhülsen, Säureballons, Demijohns, Syphons, Kugelflaschen, Glaskugeln, Konservengläser, Verpak- kungsgläser aller Art, Milchflaschen, Glaswolle für Isolierungen und andere technische Zwecke, Glasseide. Vorstand: Dipl.-Ing. Leo Breuer, Düsseldorf; N. v. Bülow, Düs- seldorf; Franz Schoeller, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Hans von Cossel, Düsseldorf, Vorsitzer; Dr. h. c. Graf Douglas Langenstein, Schloß Langenstein bei Eigeltingen in Baden; Dr. H. Wirtz, Düsseldorf; Walter Kaecke, Düsseldorf; Wilhelm Gößling, Bremen; Dr. Otto Heye, Eppinghofen bei Neuß; Kommerzienrat Fritz Leonhardi, Minden i. W.; General- direktor Dr. Hans Niclassen, Wirges i. Westerw. Abschlußprüfer: Georg Stützel, Düsseldorf. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 400.– Stammaktie = 1 Stimme; je Vorzugsaktie = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. 5 % zur Bildung des gesetzlichen Reservefonds so lange, bis derselbe 10 % des jeweiligen Grundkapitals beträgt; 2. die zur Bildung und Verstärkung etwaiger außerordentlicher RMücklagen bewilligten Summen; Z3. bis zu 4 % des Kapitals an die Stammaktien und die Vor- zugsaktien; 4. von dem verbleibenden Rest erhält der Aufsichtsrat 5 % als Tantiemen, wobei die Tantiemensteuer zu Lasten der Gesell- schaft geht; „ 5. von dem hiernach verbleibenden Rest wiederum 0,8 % an die Stamm- und Vorzugsaktien; 6. der Restbetrag des Reingewinns wird nach Beschlußfassung der H.-V. mit der Maßgabe verwendet, daß, solange eine Divi- dende bis zur Gesamthöhe von 11,2 % beschlossen wird, die Vorzugsaktien keine weitere Dividende erhalten. Falls jedoch eeine höhere Dividende als 11,2 % zur Ausschüttung kommen- sgollte, so sind die Vorzugsaktien in gleicher Weise wie die tammaktien im Verhältnis ihres Kapitals hieran zu beteiligen. Zahkttellen: Gesellschaftskasse in Düsseldorf; Rheinisch-West- flälische Bank in Bielefeld, Düsseldorf, Wuppertal-Elberfeld; Bnhein-Rufßr Bank in Bielefeld; C. G. Tinkaus, Düsseldorf. ......... ―――― ―――――=――――― ― =―――――― nom. RM 200.– .... ―‚――― Aufbau und Entwicklung ie Actiengesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. gerd. Heye in Düsseldorf, wurde am 21. Dezember 1888 in Gerres- leim gegründet. Sie übernahm bei der Gründung die seit 1864 r Gerresheimer ( Sit: der Verwaltung: (22 a) D 1898 1909 ― *― ―― I Idorf-Cerresheim as enwerke vorm. Ferd. Heye üsse „... ; Erwerb der Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mi Berghütte vorm. A. Kuhlmann. 1899: Pachtung der Kreuznacher Glashütte. 1901: Erwerb der Glashütte Teutoburg W. Gößling & Söhne Brackwede. 1902: Erwerb der Glasfabrik Gernheim. 1904: Ankauf der Glasfabrik Wittekind in Minden. Erwerb der Glasfabrik Büdingen. Erwerb der Glasfabriken Lippstadt und Loitz. 1921: Verkauf der Beteiligung an Spiegelglasfabrik Reisholz. 1922: Ankauf der Kreuznacher Glashütte. 1923 befand sich das Hauptwerk in Gerresheim infolge der Ruhr- besetzung vom Oktober bis Anfang 1924 außer Betrieb. 1924: Verkauf der Beteiligung an der „Glasfabrik Capellen AG. Düsseldorf. 1926: Beteiligung an einer ausländischen Flaschenfabrik. Erwerb eines Steinbruches nebst Seilbahnanlagen. Aufstellung großer Owensmaschinen und einer 2000 PS Dampfturbinenanlage. 1928: Verkauf des Grundbesitzes der stillgelegten Werke in Kreuznach und Loitz i. P. 1930: Beteiligung an der Gründung der „Deutsche Flaschen- verkaufsgesellschaft mbfI.“ und der „Internationale Flaschen- Verkaufs-Kontor GmblI.“ Stillegung der Zweigwerke Porta West- falica;'Beendigung der Liquidation der Hannoverschen Glas- hütte in Hannover-Hainholz, an der die Gesellschaft beteiligt war. 1931: Stillegung des Zweigwerkes Hörstel (Westf.); Verkauf von Grundstücken des Zweigwerkes Brackwede. 1936: Aufnahme der Herstellung von Glaswolle für Isolierun- gen und andere technische Zwecke. Zum Vertrieb der Glaswolle wurde gemeinsam mit der „Glaswatte Gmbf.“ in Bergisch-Glad- bach mit einem Kapital von RM 30 000.—– die „Glasfaser GmbfI.“ in Düsseldorf gegründet. Aus dem Besitz der „Schultheiß-Patzen- hofer Brauerei AG.“, Berlin, erwarb die Gesellschaft rund nom. RM 900 000.– Aktien der „AG. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens, Dresden. 1937/1942: In diesen Jahren wurden verschiedene Grundstücks- käufe in Gerresheim, Düsseldorf und Minden und Grundstücks- verkäufe in Gerresheim, Porta und Lippstadt vorgenommen. 1945: Die Gesellschaft ist von unmittelbaren Kriegssachschäden als Folge von Luftangriffen zwar nicht verschont worden, doch blieben die wesentlichsten Produktionsanlagen intakt. Durch das Herannahen der Front in den Monaten Januar und Februar wurde die Produktionsmöglichkeit bereits in hohem Maße beein- trächtigt und kam in der ersten Märzhälfte ganz zum Erliegen. In der zweiten Hälfte des Jahres konnte aber bereits wieder die Flachglas- und alsdann, wenn auch in bescheidenem Um- fang, die Hohlglasproduktion, aufgenommen werden. Die Fabrikation von Isolierglaswolle auf dem Hauptwerk Gerres- heim konnte erst im Oktober 1946 mit einem Teil seiner Kapazi- ährend die Produktion an Stapelfaser und Glasseide, die in dem Betrieb in Ettlingen hergestellt werden, nur bezw. ¼ des Umfanges früherer Jahre erreichte. 1911: * — ― Besitz- und Betriebsbeschreibung: Arbeitende Werke: 1. Werk Gerresheim. Anlagen: Flaschenfabrik, Verschlußfabrik, Chamdttefabrik, Maschinenschlosserei. Einrichtung: 2 Wannen zur Herstellung von Drahtglas, R glas, Ornamentglas, Klarglas und Gartenglas; 9 Wannen nm 13 Owensmaschinen für Maschinen-Flaschenfabrikation: 2 Wan nen zur Herstellung von Weißhohlglas mit 6 Lynch- und 0* Neill-Maschinen, 1 schwere und 2 leichte Pressen, Glasw anlagen, Flaschenbeschriftungsanlage, Dampfturbinenanlage. Sonstiger Besitz: Eigene elektrische Zentrale. Strohhülsenfabr stehenden Glashüttenwerke der Firma Ferd. Heye in Gerres- Häuser: 1020 Arbeiter- und Beamtenwohnungen. =