* * Postfach: 624 Drahtanschrift: Schwefelzink Köln Fernruf: 78684/85 postscheckkonto: Köln 25531 Bankverbindungen: Delbrück von der Heydt, Köln; Delbrück Schickler & Co., Hamburg; Rhein-Ruhr Bank, Köln; Rheinisch- Westfälische Bank, Köln; Landeszentralbank, Köln. Gründung: Die „Sachtleben“' Aktiengesellschaft für Bergbau und chemische Industrie wurde nach dem in den Gewerks schaftsversammlungen der Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia vom 15. Juni 1926 beschlossenen Zusammenschluß beider Gewerkschaften in eine neu zu gründende Aktiengesellschaft am 21. Oktober 1926 mit der Maßgabe gegründet, daß die Be- triebe der Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia und der „Schwarzwälder. Barytwerke Schulte & Co., Kommanditgesell- schaft, Wolfach“', bereits vom 1. Januar 1926 ab als für Rech- nung der Aktiengesellschaft geführt anzusehen sind. Die Firma ist am 12. November 1926 in das Handelsregister zu Köln ein- getragen worden. QNuweck: Der Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken unnd Metall- und Eisenhütten, ferner der Vertrieb von Berg- werksprodukten, chemischen Erzeugnissen und Metallen. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweignieder- lassungen zu errichten, sich bei anderen Gesellschaften oder Unternehmungen zu beteiligen und alle sonstigen Geschäfte zu betreiben, die geeignet sind, den Geschäftszweck zu fördern. 7 76 Arbeitsgebiet: à) Bergwerksbetriebe; in diesen fördert die Gesellschaft von allem Schwefelkies und Schwerspat. b) Chemische Fabriken; in diesen wird vor allem Lithopone (Schwefelzink) und Blanc-fixe (Baryt-Weiß) hergestellt. c) Metallurgische Amhagen zur Verarbeitung von Kiesabbränden auf Zinkoxyd und Eisenerz. vorstand: Dr. Hans Simon, Köln; Dr. Bruno Schaefer, Köln. Aufsichtsrat: Direktor Rudolf Euler, Frankfurt (Main), Stellv. Vorsitzer des Aufsichtsrats der Metallgesellschaft Akt.-Ges., Frankfurt (Main), Vorsitzer; Direktor Dr. Alfred Petersen, Frankfurt (Main), stellv. Vorsitzer; Dr. Friedrich Ernst, Berlin; Dr. Arnotd Frese, Köln; Dr. Christof Ratjen, München; Dr. Rudolf, Reinecke, Braunschweig. Abschlußprüfer: Allgemeine Revisions- u. Verwaltungs-Aheen- gesellschaft, Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. 3 Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme der Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, ein- Sscohließlich der gesetzlichen Rücklage, die jährlizh 5 % vom end- gauültigen Reingewinn beträgt, bis der zehnte Teil des Grund- kapitals erreicht ist, wird wie folgt verteilt: I. Zunächst erhalten die Aktionäre einen ersten Gewinnanteil bis zu 4 0% des Nennwertes der Aktien. Alsdann erhalten die Mitgieder des Aufsichtsrats eine Ver- gütung von 6 % des Reingewinns. Der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. 2. neben dem Ersatz seiner baren Auslagen eine feste, nech Ablauf des Geschäftsjahres zu zahlende Vergütung von RM 25 000.–. Über eine weitere dem Aufsichtsraf zu zahlende Vergütung beschließt die H.-V. Über die Verteilung dieser Vergütung auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats be. * schließit der Aufsichtsrat. JZahlstellen: Gesellschaftskasse in Köln; Bankhaus Delbrück Schickler & Co., Hamburg; Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt Main); Bankhaus Delbrück von der Heydt & Co., Köln; Merkur- zank, Braunschweig; Rheinisch-Westfälische Bank, Essen und keine andere Verwendung bestimmt. Der Aufsichfsrat bezieht eben“ Aktiengesellschaft für Bergbau und chemische Industric „ Sitz der Verwaltung: (22 c) Kköln, Woörthstraße 34 87 ――― Barytwerke Schulte & Co. in Wolfach“ mit Wirkung ab 1. Januar Barzahlung bzw. Sacheihlagen mitgedeckte Gesamtagio von schaft, Gotha“, und gleichzeitig die werke und chemische Fabriken A.-G. wolnden. Italjana del Litopone in Brescia-“ wurde auf die-, N. V. Haagsche Köln; Rhein-Ruhr Bank. Köln. ―― = 7 * Aufbau und Entwicklung 1926: Am 21. Oktober Zusammenschluß) der Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia unter Einschluß der „Schwarzwälder 1926; das Grundkapital betrug bei der Gründung RM 12 000 000.–. Von diesen Aktien entfielen gegen Einbringung ihrer sämt- lichen Aktiven und Passiven als Einlage auf die Gewerkschaft Sachtleben RM 7 000 000.– Aktien, auf die Gewerkschaft Sicihia RM 4 438 000.– Aktien. Die restlichen nom. RM 562 000.–— Aktien wurden zum Kurse von 110 % bar gezeichnet. Das durch RM 384 710,26 ist dem Reservefonds zugeführt worden. Die Gewerkschaft Sachtleben und Sieilia gewährten ihren Gewerken unter- Einziehung ihrer Kuxe gegen jeden derselben nom. RM 7000.– Aktien der „Sachtleben A.-G. Die in bar gezahltem Aktien nahmen erst am 1. Januar 1927 am Gewinn teil. Der Erlös aus der im Geschäftsjahr 1927 erfolgten Verwertung von nom. RM 597 250.– Vorratsaktien ist in Höhe von RM 1199 144,54 dem Reservefonds zugeflossen. 1927: Abschluß eines Gemeinschaftsvertrages auf 50 Jahre mit der „A.-G. für chemische Industrie. Gelsenkirchen-Schalke“, Die a. H.-V. vom 15. November 1927 beschloß die Fusion mit der Harkortsche Bergwerke und chemische Fabriken Aktiengesell- Erhöhung des Grundkapital- um bis zu RM 3 000 000.–. Auf Grund dieser Beschlüsse und zum Zweck der Durchführung vorgenannter Fusion wurden von diesem Betrag nom. RM 500 000.– Stammaktien —— Dividende ab 1. Jan. 1928 ausgegeben. Hiervon wurden nom. RM 479 500.– Aktien zum Umtausch in Harkort-Aktien benötigt, während di; restlichen nom. RM 20 500.– Aktien zu 100 90 bar gezeichnet wurden und zur Verfügung der Gesellschaft stehen. Auf nom. RM 3500.– Stamm- oder Vorzugsaktien der Harkort A.-G. ent- fallen RM 500.– neue Sachtleben-Aktien. der „Harkortsche Berg- sind sämtlich stillgelegt und zu angemessenen Preisen veräußert worden. Der Har- kortsche Bergwerksbesitz in Meggen, auf welchem Schwerspat- gewonnen wird. ist den Bergwerken der Gesellschaft einverleibt Produktionsstätten *― Die chemischen Die Verwaltung war ermächtigt, bis zum Ablauf des Jahres 1930 die restlichen nom. RM 2 500 000.– Aktien auf Grund des Be- schlusses der H.-V. vom 15. November 1927 zu einem Kurse von mindestens 12590 zu begeben. Hiervon ist kein Gebrauch ge- macht worden. 1933: Zwecks Erweiterung der Schwerspat-Interessen erwarb die Gesellschaft 79 Kuxe der hundertteiligen Gewerkschaft Bergkrone in Uersfeld. Die Beteiligung an der „Soc. An. Societa Mij. voor Bank-Beleggings-eun Credietzaken. Den Haag“, über- tragen. 1934: Zum Zwecke der Verhüttung und Verwertung von deutschen Erzen, insbesondere von Abbränden, zur Gewinnung von Zinkverbindungen, Spezialeisen und Nebenprodukten nach einem besonderen Verfahren wurde das Stürzefberger Werk in eine besondere Gesellschaft, die „Stürzelberger Hütte G.m. b. H., Köln“, eingebracht, deren Gesellschaftskapital im Laufe der Jahre auf RM 850 000.– erhöht wurde. 1936: Gründung der ,„Meggener Flotationsgeselschaft m. b. H., Meggen“, mit einem Kapital von RM 75 000.–. Die Mittel zur Errichtung der ersten Einheit der Flotationsanlagen werden im wesentlichen auf dem Kreditweg zur Verfügung gestellt. 1937: Die „Marienhütte G.m. b. H., Langelsheim'; erwarb das Lithoponewerk A. Wreschner, Fürstenwalde (Spree). Zzu diesem Zwecke wurde das Kapital auf RM 1 900 000. erhöht. 1938: Fortsetzung des Ausbaues der Fabrik- und Grubenanlage unter Aufwendung erheblicher Mittel. Erwerb von RM 575 000.– Aktien der .Westfälische Zellstoff Aktiengesellschaft, Windshausen“. 1939: Abschluß des Ausbaues der Fabrikanlagen und Fort- setzung des Ausbaues der Bergwer Ksanlagen.