Drahtanschrift: Germaniacement Hannover. Fernruf: Hannover 56857/59, Ennigerloh 9. Ppostscheckkonto: Hannover 23388. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Niedersachsen, (27/824) Hannover; Nordwestbank von Niedersachsen, Harmover; Niederdeutsche Bankgesellschaft, Hannover. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. Februar 1899 mit einem Grundkapital von M 1 200 000.–. Zweck: Fabrikation sowie Veräußberung von Portland-Zement, nhydraulischem Kalk, Düngemergel sowie Betrieb von Ge- schäften und Unternehmungen, die den Interessen der Gesell- schaft dienen. Beteiligung an anderen industriellen Unterneh- mungen der genannten Art oder ähnlichen Unternehmungen so- wie der Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen. An- und Verkauf von Fabrikationsgeschäften der erwähnten Art, vor allem von Zementfabriken. Erzeugnisse: Portland-Zemente, hydraulischer Kalk, Gesteins- staub. Vorstand: Direktor Paul Schrader, Hannover; Direktor Dipl.-Ing. Wilhelm Surmann, Misburg; hard Beese, Ennigerloh. Aufsichtsrat: Präsident Dr. Wilhelm Kiesselbach, Aumühle, Vorsitzer; Bankdirektor Dr. jur. Emil Teckener, Wuppertal- Elberfeld, stev. Vorsitzer; Kaufmann Georg Brandes, Hannover. Abschlußprüfer: Dipl.-Kfm. Dr. Hans Kalender, Wirtschafts- prüfer, Hannover. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. — Steltvertreter: Direktor Ger- .. ... ――――――――= 0 Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- * berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinn- vortrages auf neue Rechnung — ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 400 als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aulsichtsrat den ihm satzungsgemäß zu- stehenden Anteil am Jahresgewinn; 3, der Rest wird an die Aktionäre verteifft, soweit die H.-V. keine andere Verwendung pestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Misburg; Nordwestbank von Niedersachsen, Hannover; Niederdeutsche Bankgesellschaft, Hannover; Rheinisch-Westfälische Bank, Wuppertal-Elberfeld; Rhein-Ruhr Bank, Wuppertal-Elberfeld. 0 * = ――――§‚ ――――――――― MAulbau und Entwicklung Die Portland-Cementfabrik „Germania', H. Manske & Co. in Lehrte, wurde im Jahre 1882 von dem späteren Kommerzienrat, Herrn H. Manske in Lehrte, mit Beihilfe einiger Kommandit'sten gegründet und als Kommanditgesellschaft geführt. In den Jahren 1886/88 wurde von der Kommanditgesellschaft das Werk Misburg-Anderten errichtet, Im Jahre 1899 wurde die Portland-Cementfabrik ,Germania- A.-G. mit dem Sitz in Lehrte gegründet, welche zunächst eine Zementfabrik am Bahnhof Ahnderten errichtete und dann die Werke der Kommanditgesell- cchaft in Lehrte und Misburg- Anderten übernahm. Im Jahre 1902 erwarb die Aktiengesellschaft Germania“ durch einen Fusionsvertrag das Portland-Cementwerk „Rhenania A.-G. zu Pnnigerloh i. Westf. Der Sitz der Gesellschaft, welcher ursprünglich in Lehrte war, wurde im Jahre 1910 nach Hannover verlegt, gleichzeitig die Verwaltung. „. IIm Jahre 1916 wurde unter Beibehaltung des Sitzes der Ger- mania'' in Hannover die Geschäftsführung nach Misburg verlegt. 1919 ist das Werk Lehrte, das bereits seit 1911 stillgelegt war, verkauft worden. 1924 erfolgte der Verkauf der Zeche „Titan“. uengesellschack Ennigerloh ausgebaut. 1925/28: Aufnahme der Fabrikation von Sack-Kalk in Enniger- loh. Stetige Verbesserung der Betriebe. In Ennigerloh erwarb die 3 Gesellschaft ein ihrem Steinbruchgelände in vorteilhafter Weise arrondierendes Grundstück von ca. 35 ha für ca. RM 135 000.—–. Im Jahre 1929 konnte das auf längere Frist vorgesehene Bau- programm in der Hauptsache zum Abschluß gebracht werden. Auf Grund des im Jahre 1934 erzielten besseren Geschäfts- ergebnisses hat die Gesellschaft Modernisierungsarbeiten in Angrifft genommen. In Misburg wurden im Jahre 1935 Elektri- fizierungsanlagen erweitert. 1937: Erwerb eines Grundstückes in Misburg und Verkauf einer Parzelle in Ennigerroh. Bau einer Lepol-ÖOfen-Anlage mit Kohlem- mühle und sonstigem Zubehör. Des weiteren wurden die Elektri- fizierungsanlagen, Entstaubungs- und Luftschutzanlagen aufß Werk Misburg sowie die Elektrifizierungsanlagen des Werkes 1939: Erwerb von Grundstücken in Misburg. Mit dem Bau einer Mahltrocknungsanlage in Misburg, eines Lepol-Ofens, Brecher- und Förderanlagen sowie Ausbau der elektrischen Anlagen in Ennigerloh wurde begonnen. 1941: Inbetriebnahme Ennigerloh. einer Brecher- und Förderanlage in 1942: Inbetriebnahme einer neuen Mahltrocknungsanlage in Mis- burg und eines Lepol-ÖOfens in Ennigerloh. 1943: Kauf eines Elektrobaggers. — 1944: Durchführung der Elektrifizierung der Schachtofen- Anlagen in Ennigerloh. Das Werk in Misburg wurde bei einem Fli-gerangriff im No- vember 1944 in einzelnen Betriebsabteilungen beschädigt und nnßte teilweise außer Betrieb gesetzt werden. 1945: Im März wurde das Misburger Werk erneut durch Flieger- angrift stark beschädigt und mußte vollkommen stillgelegt werden. Das Werk Ennigerloh blieb ohne jeglichen Schaden erhalten, und hat im November 1945 mit Erlaubnis der Militärregierung die Produktion in beschränktem Umfange wieder aufgenommen. 1946: Während in Ennigerloh die Produktion das ganze Jahr hindurch aufrechterhalten werden konnte, lag das Werk Mis- burg weiterhin still. Hier werden Aufräumungs- und Wieder- aufbauarbeiten durchgeführt. Der Zeitpunkt der Wieder- inbetriebnahme dieses Werkes ist noch ungewiß. Besitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Misburg-Anderten. Anlagen: Fabrikgebäude in Beton und Eisen. Elektrische Licht- und Kraftanlagen: Fremdstrombezug. (Schwere Kriegsschäden, das Werk liegt zur Zeit noch still.) a) Zementwerk Misburg. Anlagen: Drehrostöfen, Lepol-Drehöfen, Mahltrocknungsanlage für Rohmehl; Verbundmühlenanlagen für Zement. Evktrische Licht- und Kraftanlagen: für den gesamten Werkskomplex. Häuser: 10 Beamtenwohnhäuser. b) Zementkalk-Werk. Anlagen: Schneideröfen, mit Gebläsen schickung ab Steinbruch versehen, reichliche Kalk-Silo-Anlage. und automatischer Be- Mühleneinrichtung und 2. Werk Ennigerloh. Anlagen: Fabrikgebäude in Stein und Fachwerk. Maschinelle Anlagen: Großber Rotierofen, Lepol-Drehofen, automatische Schachtöfen. Kraftanlagen: Fremdstrombezug, elektrische Lich und Kraftanlagen. Häuser: 21 Vierfamilien-Wohnhäuser, 1 Acht- familien-Wohnhaus, 3 Beamten-Wohngebäude. (Keine Kriegs- schäden.) 33 Steinbrüche. Die Steinbrüche liefern das gesamte Rohmaterial für die Werk.