Bugsie Drahtanschrift: Bugsier Hamburg. Fernruf: Hamburg 351631/3. yernschreiber: Hamburg 02 12 28. Postscheckkonto: Hamburg 37187. Bankverbindungen: Hamburger Kreditbank A.-G., Hamburg; Joh. Berenberg, Goßler & Co., Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. April 1889. AZzZpweck: Betrieb der Reederei, der Schleppschiffahrt, Ausfün- rung von Bergungen. Tätigkeitsgebiet: Bis zum Kriegsausbruch im Jahre 1939 wur- den regelmäßige Frachtdampferlinien unterhalten von Ham- burg/Bremen nach Cork, Dublin, Belfast (Deutsche Irland- Linie), Liverpool und Manchester (Deutsche Mersey-Linic), Bri- stol, Cardiff, Swansea, Newport, Plymouth (Deutsche Bristol- Linie); ferner von Hamburg nach Kopenhagen, Odense, Bremen, Emden, Leer und den Häfen des Dortmund-Ems-Kanals. während des Krieges war der Linienverkehr Beschränkungen unterworfen und z. Z. besteht die Tätigkeit des Unternehmens in der Hauptsache in der Unterhaltung des Linienverkehrs nach der Weser und Ems mit einem Dampfer. Die Bergungs- flotte hat unter Kontrolle der zuständigen englischen Wirt- schaftsoffiziere vielseitige Aufgaben zu erfüllen. Vorstand: Behrend Schuchmann, Hamburg. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Herbert Fischer, Hamburg, Vor- sitzer; Hermann Krause, Direktor der Norddeutschen Kredit- bank A.-G., Bremen, stellv. Vorsitzer; Robert Alfred Hölling, Direktor der Rhein-Ruhr Bank, Düsseldorf; Hermann Schuch- mann, Reeder, Bremerhaven. Gesschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Jie nom. RM 1000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Über die Ver- wendung des Reingewinns beschließt die Hauptversammlung, wobei sie in ihren Beschließungen kemerlei Beschränkungen unterliegt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten außer dem Ersatz ihrer baren Auslagen einen nach § 98 AG zu berechnenden Gewinnanteil von 10 % und eine feste über Unkosten zu ver- buchende jährliche Vergütung. Die Verteilung der Gewinnbe- teiligung unter die einzelnen Mitghbeder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, einzelnen oder mehreren seiner Mitglieder für eine von ihnen in dieser Eigenschaft für die Ge- sellschaft ausgeübte besondere Tätigkeit eine Sondervergütung bis zum Höchstbetrage von RM 5000.– in einem Geschäftsjahr zu gewähren. Zahlstellen: Bremer Bank, Bremen; Hamburger Kreditbank, Hlamburg; Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen, Hamburg; Sparkasse in Bremen. ―――― 2 ――――――- ――――t=――=――――§―――――― ―§―=―=―――― Aufbau und Entwicklung Das unter dem Namen „Leichter-Gesellschaft 1889' gegründete Unternehmen vereinigte sich im Jahre 1898 mit der 1896 ge- gründeten „Vereinigte Bugsier-Dampfschiff-Gesellschaft' und nahm die Firma „Vereinigte Bugsier- und Frachtschiffahrt-Ge- sellschaft“' an. Am 1. Mai 1919 wurde die Firma in „Bugsier-, Reederei- und Bergungs-Aktiengesellschaft' umgeändert. Das Unternehmen wurde im Laufe der Jahre ständig weiter äus: gebaut, die Frachtdampferflotte wurde zeitgemäß erneuert und vergrößert, die Schleppdampfer-, insbesondere die Bergungs- dampferneubauten und Hebefahrzeuge 8o ausgestattet, daß sie den größten Anforderungen auf dem Gebiet der Schleppschiff- fahrt und des Bergungswesens zu entsprechen in der Lage sind. * gesamten Grundkapitals des „Nordischen Bergungs-Vereins, Hamburg', erheblich ausgedehnt. emerhaven, bestehend aus 9 Bergungsdampfem. Ankauf des rachtdampfers „Holstenau'. Verkauf des Hochseeschleppers ― ― 8 4 Sitz der Verwaltung: (24) Hamburg 11, JIohannisbollwerk 10, Bugsierhaus loren gingen der Hochseeschlepper „Gladiator sowie das Jahre 1923 wurde das Bergungsgeschäft durch Erwerb des 1927: Erwerb der Bergungsflotte der Firma W. Schuchmann, der Schiffe wurde nach England abgeliefert. Ende Oktober 1928: Verkauf der Schlepper „Olymp' und „Seeschwalbe sowie der Schleppschiffe „Fremdenblatt“, „Kladderadatsch“ und „Kunstwart“. Hinzugekauft wurden die Schlepper „Ajax- und „Athlet', das Spezialbergungsschiff „Berger T' und die Schlepp- * schiffe „Chronik“', „Daheim', „Kosmos', ,Nation', „Saale“ und „Mosel'. Die Frachtdampferflotte wurde durch den Erwerb der Dampfer „Krusau“, „Levensau' und „Weser. vergrößert. Ver- Schleppschiff „Mosel“'. Abgestoßen wurde ferner der Rest der Aktien ,Norderwerft A.-G., Hamburg“. 1929: Der Dampfer „Krückau', der Schleppdampfer „Achilles“ sowie die Schleppschiffe „Fortschritt', „Überall' und „Saale und das Hafenfahrzeug „Bugsier C-'― wurden verkauft; das Schleppschiff „Fulda“ ging verloren. Dagegen wurde durch Er- werb der Dampfer „Eilenau' „Birkenau' und „Krückau ex „Seemoos“ die Frachtdampferflotte vergrößert. ― 1930: Verkauf einiger Schlepper, Leichter und Hafenfahrzeuge. Die Frachtdampferflotte wurde durch den Erwerb der Dampfer „Finkenau', „Südsee“, „Wilhelm', „Sturmsee“ und „Tiefsee vergrößert. Ferner Erwerb eines Geschäftshauses. 1931: Durch günstige Verwertung einer ausländischen Beteili- gung war es der Gesellschaft möglich, eine außerordentliche Ab- schreibung auf dem im Laufe des Jahres 1931 bei der Flotte eingetretenen konjunkturellen Wertverluste vorzunehmen und diesen dadurch wesentlich auszugleichen. In Danzig gründete die Gesellschaft die „Bugsier-, Reederei- und Bergungs-Gesel- schaft m.b. H. mit einem Kapital von DG 25 000.—. 1932: Im Laufe des Jahres wurden 3 Dampfer und 5 Leichter abgewrackt. Der Leichter „Voßfelde“ ging durch Kollision ver- loren; der Schlepper „Wotan“' wurde verkauft. 1933: Erwerb des Motorschiffs „Birkenau' und Verkauf des Schleppers „Parnaß“. Die Gesellschaft beteilügte sich ferner an der Gründung der „Schiffahrt-Treuhand G.m. b. H., Hamburg“. (1938 liquidiert.) 1934: Verkauf der Schlepper „Heros“, „Pontos“, „Ajax- und „Seemöve“ sowie der Seeleichter „Ahrenfelde“ und „Neuen- felde“. 1935: Die Schlepper „Atlas“', „Jason', „Thor' sowie der Fracht- dampfer „Südsee“ und der Seeleichter „Hamfelde“, „Hohen- felde“, „Ölfenfelde“ und „Wulksfelde' wurden verkauft. 1937: Die Flotte vergrößerte sich wie folgt: Frachtdampfer „Friedenau' (8000 Tons), Bereisungsbot „Asgard'', Bergungs- und Hafenfahrzeug „Delphin“. Die Bergungsfahrzeuge „Ber- ger III' und „Berger IV' wurden umgebaut. Der Dampfer „Schwinge“ und der Donkey „Johann wurden zum Abwracken verkauft. 1939: Die Frachtdampfer „Holstenau und ,„Levensau wurden verkauft, während der Schlepper „Hermes“ umgebaut wurde. 1940: Das bei der „Deutschen Schiff- und Maschinenbau A.-G. Bremen in Auftrag gegebene See-, Schlepp: und Bergungsmotor- = schiff „Atlantic' wurde in Dienst gestellt. Ebenfalls der bei der „T. van Duijvendijk's Scheepswerf N. V., Lekkerkerk“, er- baute See-, Schlepp- und Bergungsdampfer „Heros“. 1941: Der in Auftrag gegebene Motorschlepper „Goliath“ wurde im November in Dienst gestellt. An Stelle des überalterten und zum Verschrotten verkauften Leichters „Rundschau' wurde im Mai ein Leichter, der nun den gleichen Namen trägt, erworben. 1942: Die Flotte vergrößerte sich um den nach Reparatur wieder in Fahrt gesetzten Dampfer „Levensau ex „Finkenau“. 1943: Von den bei verschiedenen Werften in Auftrag gegebenen Neubauten sind zwei Hebeschiffe, ein Motorfrachtschiff und ein Hafenschlepper zur Ablieferung gelangt. Desgleichen wurde ein Seeschlepperneubau übernommen. 1944: Indienstsetzung eines neuen Schleppers und Umbau eines Seeleichters in ein Bergungsschiff. 1945: Während die in der Linien- und wilden Fahrt eingesetzten Fahrzeuge sowie die gesamten Schlepper-, Bergungs- und Hebe- fahrzeuge in den Kriegsjahren voll beschäftigt waren, trat nach Eintritt der Kapitulation ein völlkger Stillstand ein. En Teil