Coldschmidt ypernruf: 27801. Postscheckkonto: Essen 2612. Bankverbindungen: Landeszentralbank Essen, Girokonto. Gründung: Die Gründung erfolgte am 7. Juni-1911 mit Wirkung vom 1. Januar 1911 unter Übernahme der seit 1847 bestehenden Firma Th. Goldschmidt in Essen mit einem Grundkapital von M 10 000 000.— Zweck: Herstellung und Verwertung von chemischen und metallurgischen Erzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen Erzeugnissen. Die Gesellschaft ist zu allen Ge- schäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, ins- besondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen, sowie zum Ab- schluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Erzeugnisse: 32h) Essener wWerk: Tego-Bleimennige, Tego-Bleiglätte, Tego-Blei- SsSilikate, Tego-Glasuren für die keramische Industrie; Tegin und Protegin (Grundstoffe für Hautcremes und Salben); Tego- muls (Wasserbindemittel für die Margarine-Herstellung und Emulgator für die Bereitung von Backemulsionen); Tego-Leim- Iilm für Sperrholz, Schichtholz und Möbelindustrie; Thermit- Schweißmasse Thermit-Metalle und -Legierungen (kohlefrei); Lagermetalle Thermit und Tego. b) Mannheimer Werk: Antichlor, Blanc fixe, Chlorbarium, . Chlorzink, Natriumsulfhydrat, Salzsäure, Schwefelnatrium, Schwefelsäure, Sulfat, Zinkammoniumchlorid, säurefeste Pro- dorit-Schutzstoffe, Prodorit-Lacke (Bitumenfarbem), Prodorit- Isolieremulsion, Prodoritkitte, Prodorit-Estreh, Prodorit-Mar- kierungsfarbe; Bitumenemulsion (Kaltasphalt), Fugenverguß- masse, Kaltteer; Kupfervitriol, Kupferkalk, Kupferkarbonat (zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen), Kupferoxyd (für die Emaille-, Glas- und Farbenindustrie). Vorstand: Dr. Dr. e. h. Theo Goldschmidt, Essen-Bredeney, Vor- sitzer; Dr. phil. Hans Dohse, Essen; Dr. rer. pol. Hans C. Rade- macher, Essen. Aufsichtsrat: Dr. Paul Marx, Hamburg, Vorsitzer; Fritz Winter- mantel, Mitglied des Vorstandes der Norddeutschen Bank, Ham- burg, stellv. Vorsitzer; Hermann Cordes, Essen-Bredeney; Dr. Karl Wendt, Ingenieur, Fahr bei Neuwied. Abschlußprüfer: Wes tdeutschland, Wirtschaftsprüfungs-A.-G., Essen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. „ Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Das Stimmrecht wird nach dem Nennbetrag der angemeldeten Aktien ausgeübt. Bei den Stammaktien gewähren je RM 200.—- Nennbetrag 1 Stimme und bei den Vorzugsaktien entfällt auf je RM 20.– 1 Stimme. Satzungsgemähe Verwendung des Reingewinns: Von dem Rein- gewinn erhalten die Inhaber der Vorzugsaktien vorweg einen Gewinnanteil bis zu 4½ % ihres Nennwerts nach Verhältnis der geleisteten Einzahlungen. Reicht der Überschuß nicht zur Zah- uiung von 4½ % aus, so ist das Fehlende aus dem Reingewinn BBpyhäterer Jahre nachzuzahlen. Die Nachzahlung ist auf den Ge- winnanteilschein desjenigen Geschäftsjahres zu leisten, in dem sie verdient worden ist. Sodann erhalten die Inhaber der nicht- bevorrechtigten Aktien einen Gewinnanteil. Die Mitglieder des QAufsichtsrats erhalten neben einer festen Vergütung eine ver- uünderliche Vergütung in Höhe von 6 00 des Betrages, der über 4 0% des Grundkapitals hinaus an die Aktionäre verteilt wird. 3 Gesellschaft bekannt gemacht. Aufbau und Entwicklung 1847: Gründung des Unternehmens in Berlin. 1890: Verlegung nach Essen, schnelle Vergrößerung nach Ausbau der schon vor der Verlegung entwickelten elektrolytischen Ent- zinnung von Weißblechabfällen und 1905 Eimführung der Chlor- 8 * * Aktiengesellschaft 3 Sitz der Verwaltung: (22 a) Essen Zahlstellen: Werden in den jeweiligen Veröffentlichungen der = 0 – entzinnung, die auch die Entzinnung gebrauchter Konserven- dosen gestattete. 1895: Patentierung der aluminothermischen Verfahren in An- wendung auf kohlefreie Stahlveredter (Chrom, Mangan, Vana- dium, Titan, Kobalt usw.), und Anwendung der bei der alu- minothermischen Reaktion entstehenden großen Wärme für Schweißungen von Schienen (Thermitverfahren). Gleichzeitig Inbetriebnahme einer Zinnhütte, die sich zur zweitgrößten euro- päischen Zinnhütte entwiskelte, infolge des ersten Weltkrieges jedoch zum Erliegen kam. 1911: Umwandlung der Firma Th. Goldschmidt in eine A.-G. mit einem Aktienkapital von M 10 000 000.—. 1912: Erwerb des Mannheimer Werkes. 1921: Erwerb der Aktienmehrheit der „Chemischen Fabrik Buk- kau“, einer 1841 gegründeten Chemischen Fabrik mit einem Aktienkapital von M 6 000 000.— (Werk Ammendorf, Saalkreis); 1937: Umwandlung dieser Gesellschaft auf die „Th. Goldschmidt A.-G., Das Werk Ammendorf wurde mit Wirkung vom 1. Ok- tober 1946 zugunsten der Industriewerke Sachsen-Anhalt ent- eignet. 1921: Beteiligung an der „Elektrotechnischen Fabrik Neufeldt & Kuhnke“, Kiel, die 1927 100 %ig in den Besitz der Th. Gold- schmidt A.-G. überging und 1936 mit einer Tochterfirma zur „Hagenuk Hanseatische Apparatebaugesellschaft Neufeldt & Kuhnke G.m. b. H.“ vereinigt wurde; Kapital RM 5 000 000.— Besitz- und Betriebsbeschreibung à) Werk Essen: Chemische Fabrik mit Gleisanschluß an Bahn- hof Essen-Nord; Länge der werkseigenen Gleise 3,2 km. b) Werk Mannheim: Chemische Fabrik am Rheinhafen mit eige- nem Industriehafen und Reichsbahnanschluß. Sonstiger Besitz: Grundstücke und Wohnhäuser in Essen, Mannheim und Berlin. Tochtergesellschaften und Beteiligungen: 1. Elektro-Thermit G. m. b. H., Berlin-Tempelhof. . Gegründet: 31. Januar 1919. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Ka- pital: RM 1,3 Mill. Zweck: Verwertung des elektrischen und des Thermit-Schienenschweißverfahrens der Th. Goldschmidt A.-G., Kreuzungs- und Weichenbau. 2. Hagenuk Hanscatische Apparatebau-Gesellschaft Neufeldt & Kuhnke G. m. b. H., Kiel. 3 Gegründet: Die Kieler Betriebe Neufeld & Kuhnke G. m. b. . (gegründet 1890, seit 1. Januar 1928 G. m. b. H.) und die Han:- seatische Apparatebau-Gesellschaft m. b. H. (gegründet 1905% die seit Jahren unter gleicher Geschäftsleitung eng zusammen- arbeiteten, wurden am 31. Dezember 1936 unter dieser Firma vereinigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Kapital: RM 5 Mill. Zweck: Apparatebau (elektrische Fernzeiger, Fernmeß-, Tele- fon- und Signalanlagen für Industrie, Bergbau, Wasserstraßemn, Schiffahrt), Rundfunkgeräte; Telefone, allgemeiner Maschinen- bau. Beteiligung: 100 0%. 3. Elektrochemische Fabrik Kempen-Rhein Dr. Brandenburg & Weyland G. m. b. H., Kempen-Rhein. Gegründet: 23. Dezember 1911. Kapital: RM 200 000.—. Zweck: Herstellung chemischer Erzeugnisse. Beteiligung: 42 0%. 4. Kasika Chemische Fabrik G. m. b. H., Berlin-Britz. Gegründet: 1926. Kapital: RM 200 000.—. Zweck: Herstellung von Lacken und anderen chemischen Erzeugnissen. Anlagen in Berlin-Britz. Beteiligung: 100 %. 5. chemische Fabrik Holten G. m. b. H., Oberhausen Holten- Gegründet: 23. Dezember 1929. Kapital: RM 2 Mill. Zweck: Herstellung und Vertrieb chemischer Erzeugnisse. Beteiligung gemeinsam mit I. G. Farbenindustrie A.-G. und Ruhrchemie A.-G., Oberhausen-Holten. 2 4 Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Wirtschafts verband Chemische Industrie Hannover; darin folgende Fach verbände: Lackindustrie, Pharmazeutische. Industrie, Mineral farben, Körperpflegemittel, Leime u. Klebstoffe; Wirtschaf verband Nichteisen-Metalle; Fachvereinigung Metallhütten u Umschmelzwerke.