nuberoidwerke Drahtanschrift: Ruberoid. Fernruf: Hamburg 321858. Postscheckkonto: Hamburg 79 20. Bankverbindungen: Landeszentralbank der Hansastadt Ham- burg, Hauptstelle Hamburg 2/8158; Hansabank, Hamburg; Norddeutsche Bank in Hamburg, Hamburg. Gründung: Das Ruberoidwerk ist im Jahre 1897 errichtet und wurde im Jahre 1906 in die Ruberoid-Gesellschaft m.b.H. um- gewandelt. Deren Nachfolgerin ist die „Ruberoidwerke Aktien- Gesellschaft', Hamburg, die am 19. Januar 1914 mit dem Sitz * Tätigkeitsgebiet: Die Gesellschaft stellt auch Isoliermassen für 3 2 jetzigen Namen. H.-olzwerke F. Dettmann', in Hamburg gegründet wurde. Das Anfangsgrundkapital der A.-G. betrug M 1 000 000.—–. Zweck: Herstellung, Vertrieb und Verarbeitung von Gegenstän- den jeder Art. Insbesondere befaßt sich die Gesellschaft mit Herstellung, Vertrieb und Verarbeitung von Ruberoid und ande- ren Bedachungs-, Bau- und Isoliermaterialien, mit Ausführung fertiger Dacheindeckungen und Bauwerksisolierungen sowie mit Export und Import. Die Herstellung von Glasfaser- und Glas- gewebeerzeugnissen erfolgt auf Grund eines Lizenzvertrages. Es können von der Gesellschaft im Inland wie im Ausland alle Geschäfte vorgenommen und alle Maßnahmen getroffen werden, die mittelbar oder unmittelbar mit dem Gesellschaftszweck in Zusammenhang stehen. bpautechnische und elektrotechnische Zwecke, ferner Wagen- decken für Bedachung von Güter- und Personenwagen her und betreibt den Vertrieb dieser Materialien. Vorstand: Hermann Steinwehe, Hamburg; Obering. Otto Herbst, Hamburg. Aufsichtsrat: Konsul Harry Kühne (Vorstand Hansa-Bank), Hamburg, Vorsitzer; Bürgermeister a. D. Rudolf Petersen, Ham- burg, stellv. Vorsitzer; Cornelius Freiherr v. Berenberg-Goßler, Bankier, Hamburg; Kaufmann Kurt Haensel, Hamburg; Rechts- anwalt Dr. Gerd Bucerius, Hamburg; Direktor Walter Henniger, Hamburg; Direktor Arnold Brandt, (Hansa-Bank), Hamburg. Abschlußprüfer: Treuhand Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft, Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungem, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschlieplich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre bis zu 4 % des Nennwertes ihrer Aktien; 2. von dem restlichen Reingewinn erhalten die Mitgheder des A.-R. einen Gewinnanteil von 10 %; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt oder als Gewinn vorgetragen, wenn nicht die H.-V. anders bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Hamburg; Hansabank, Ham- * burg. Aufbau und Entwicklung Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 19. Januar 1914 mit dem Sitz in Hamburg unter der Firma ,„Commercia A.- J.. Seit dem 30. April 1914 firmiert das Unternehmen unter seinem 1920/21 wurden die Beteiligungen an den Firmen „Deutsche Güstrow, in Höhe von M 377 624.— sowie „H. Böckmanm & Co.“, Güstrow, in Höhe von M 148 614.45 und an der „Teerag“ Akt.-Ges., Prag, in Höhe von Kc. 800 000.– zum Einstands- und Buchwert abgestoßen. 1929 sind die Werksanlagen weiter ausgebaut worden. 1933 wurden zu Sanierungszwecken der Reservefonds aufgelöst und eine Kapitalherabsetzung-durchgeführt (siehe Statistik). 1935 beteiligte sich die Gesellschaft an der „Ruberoid Be- dachungsgesellschaft m. b.H.', Hamburg. Aktien- Sitz der Verwaltung: (24a) Hamburg 8, Dovenhof 55 Gesellschaft 1936 erfolgte eine Erhöhung des Grundkapitals um RM 560 000.— (siehe Statistik) und die Beteillgung an der „Spremberger Pap- penfabrik vorm. Gust. Nitschke m. b.H.“', Spremberg. 1937 ist die Beteiligung an der „Niederrheinischen Papier- und Pappenfabrik A.-G.', Neuß a. Rh., in Höhe von RM 400 000.—– mit Nutzen (116 %) verkauft worden. Die Beteiligung bei der „Spremberger Pappenfabrik vorm. Gust. Nitschke m. b. H.“, Spremberg, wurde auf RM 290 000.—– ues gesamten Gesell- schaftskapitals von nom. RM 300 000.— erhöht. 1938 wurde eine vor einigen Jahren stillgelegte Dachpappen- fabrik in Wasungen (Thür.) zur Erweiterung der Erzeugungs- amlagen übernommen und ausgebaut. 1941 sind die restlichen nom. RM 10 000.—– Anteile der Sprem- berger Gesellschaft erworben worden. Das gesamte Ausfüh- rungsgeschäft ist in der „Ruberoid Baugesellschaft m. b.H.. Hamburg, zusammengefaßt worden. Der Krieg und dessen Ausgang brachten für die Gesellschaft wesentliche Veränderungen. Kriegssachschäden entstanden in Höhe von rund 1 Mill. RM. Es gingen die Betriebsstätten Königs. berg und Breslau, die Zweigniederlassung Danzig und das Werk.. Jarotschin der Töchtergesellschaft „Ruberoid G. m. b. H.“, Posen, verloren. Das in der Ostzone liegende Werk, die Dachpappen- fabrik in Wasungen (Thür.) wurde demontiert und enteignet; die Spremberger Pappenfabrik wurde völlig demontiert. 1947 wurde die Betriebsstelle der Tochtergesellschaft „Rube- roid Baugesellschaft m. b.H.' in Magdeburg zugunsten des Lan- des Sachsen-Anhalt enteignet. Ein erfolgter Einspruch war er- gebnislos. Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Fabrikationsanlagen Hamburg-Billbrook. Gesamtgröße der Bautennutzfläche: rund 15 000 qm. Das Grund- stück, das an der schiffbaren Bille liegt, hat Betonbollwerk mit elektrischen Kränen und zwei doppelgleisige, vollspurige An- schlußgleise. Gebäude: Verwaltungsgebäude mit Lager, Kraftzentrale, Ruben. roid-Fabrikationsgebäuden, Decken-Fabrikationsgebäude, Farr: benhaus, 2 Kochhäuser, Lagerhäuser, 1 Magazin- und Werkstät- tengebäude mit Werkwohnung für Maschinenmeister und Ga- ragen, je 1 Betriebs- und Versuchslaboratoriumsgebäude mit Lagerräumen, 2 Wohnhäuser mit Werkswohnungen für Werk- meister. Ferner sind werkseigene Anschlüsse an das städtische Elektrizitätswerk, an die Gasanstalt und an die Wasserwerke vorhanden. Eigene Wasserversorgung durch Brunnenanlage ist ebenfalls vorhanden. clektrische Kraft- und Fabrikationsanlagen: 3 Dampfkessel, 180 Motoren, Ruberoidz- Lichtanlage mit TFransformatorenstation, maschinen zur Herstellung von 1–4 m breiten Fertigfabrika- ten, geschlossene Rührwerke mit 40 000 Litern, offene Koch ã‟ tanks mit 150 000 kg, Reservoire mit 300 000 kg Rauminhalt und dergleichen. Zweigniederlassungen: Berlin, Frankfurt (Main), München. Die frühere Zweigniederlassung Danzig ging verloren. Die Betriebsstätten Königsberg, Stettin und Breslau sind eben- falls verloren. Die Gesellschaft unterhält weitere Betriebs- und Vertriebs- stellen in Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Essen, Hannover, Kassel, Kiel, Köln, Nürnberg, Stuttgart, Münster usw. Beteiligungen: 1. Spezialbaugesellschaft für Untergrundisolierungen m. b. H., Berlin. Kapital: RM 20 000.–; Beteiligung: 100 0. 2. Ruberoid Baugesellschaft m. b. H., Hamburg. Gegründet: 1935; Kapital: RM 20 000.—. Zweck: Ausführung von Isolierungen gegen Grund- und Sicker- wasser, gegen Feuchtigkeit, Wärme und Kälte sowie die Papp- dachdeckerei und die Ausführung von Bedachungen und all- gemeinen Dachdeckungsarbeiten jeder Art, ferner die Vor. nahme von allen mit den vorstehenden Arbeitsgebieten im Zu sammenhang stehenden Geschäften der Baubranche. ―――