Drahtanschrift: Lametta Nürnberg Fernruf: 67062, 670 21, 67020, 60964 vostscheckkonto: Nürnberg 7400 Bankverbindungen: Bayerische Creditbank, Nürnberg; Landes- zentralbank, Nürnberg; Bayerische Vereinsbank. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. April 1917 mit einem Grundkapital von M 3 500 000.– unter der Firma Leonische werke Roth-Nürnberg Aktiengesellschaft. Am 6. Oktober 1931 X. Andecung der Firma in die jetzige. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Waren aus Metall allein bzw. in Verbindung mit anderen Stoffen oder nur aus solchen. Die Gesellschaft kann sich auch an anderen Unternehmungen beteiligen oder solche erwerben. Erzeugnisse: Leonische Waren, wie echte, vergoldete und ver- silberte Drähte, Plätte, Gespinste und Fitter; blanke Drähte aus Kupfer, Aluminium, Zink; plattierte und flexible Kupferlitzen unnd bänder, isolierte Leitungen und Drähte wie Lack- und Diuynamodrähte; HF.-Litzen; Gummiaderleitungen; Autoleitungen; Kunststoffleitungen. Vorstand: Direktor Dipl.-Ing. Georg Thoma, Nürnberg; Stell- vertreter: Direktor Otto Zernau, Nürnberg. Aufsichtsrat: Fabrikdirektor Ernst Thoma, Nürnberg, Vor- sitzer; Bankdirektor Carl Thierbach, stelbv. Vorsitzer; Mit- glieder: Frau Geh. Kommerzienrat Freifrau Minna von Stieber, Roth; Fabrikdirektor August Zink, Roth (Vorst. Alex. Zink, Filzfabrik A.-G., Roth). Abschlußprüfer: Schwäbische Treuhand-Aktiengesellschaft, Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. * Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— = 1 Stimme. Satungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1, Zur Abführung von mindestens 5 % an die gesetzliche Rück- lage, solange diese den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überschreitet; 2. zu etwaigen besonderen Rücklagen in den Grenzen der An- träge des Aufsichtsrates; 3. zur Zahlung eines Gewinnanteils bis zur Höhe von 4 % des eingezahlten Grundkapitals an die Stammaktionäre; 4. zur Zahlung eines Gewinnanteils von 10 0% an den Aufsichtsrat. Der Rest wird, soweit er nicht zu Gewinnanteilen an Vorstands- mitglieder oder Angestellte erforderlich ist, an die Stamm- aktionäre als weiterer Gewinnanteil ausbezahlt. Die H.-V. kann aaber statt dieser Auszahlung ganz oder teilweise eine andere Verwendung beschließen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nürnberg; Bayerische Hypo- theken- und Wechselbank, Nürnberg; Bayerische Staatsbank, Nürnberg; Bayerische Vereinsbank, Nürnberg; Bayerische Cre- ditbank, Nürnberg. * Aufbau und Entwicklung Die Gründung erfolgte am 23. April 1917 mit Wirkung ab 1. April 1917 unter Übernahme der seit über einem Jahrhundert be. stehenden Firmen: „Joh. Phil. Stieber“', Roth; „Joh. Bath. Stieber Schn G.m. b.H.“, Nürnberg; „Vereinigte Leonische Fabriken, Nürnberg; letztere hervorgegangen aus den Firmen: „Georg Adam Beckh', Nürnberg; „. Kuhn's Drahtfabrik“, Nürnberg, mit einem Grundkapital von M 3 500 000.—. 1926: Rationalisierung der Fabrikation durch Zusammenlegung des Betriebs Schweinau mit den Betrieben Roth und Mühlhof. Es wurde hierdurch eine Steigerung der Leistungsfähigkeit er- reicht, welche sich um so nötiger erwies, als die Schwierig- keiten für den Export der Erzeugnisse infolge Zoll-Abwehr- maßnahmen der in Betracht kommenden Länder immer mehr gunahmen. 1929: Erwerb der Fabrikationseinrichtungen der „Ama“' Draht- tiengesellschaft, Berlin-Spandau. Im gleichen Jahre erfolgte Aufnahme der Fabrikation von Gummiaderleitungen für * ―= 0 .. Leonische Drahtwerke A.-G. 3 Sit der Verwaltung: (13a) Nürnberg-Mühlhof tark- und Schwachstrom. 1930/31: Infolge Rückgang des Absatzes der Fabrikate der Ge- sellschaft und stark verminderten Umsatzes schlug die Gesell- schaft eine Ermäßigung des Aktienkapitals von RM 6 Mill. auf RM 3 Mill. vor, die auch in der Generalversammlung vom 6. Oktober 1931 beschlossen wurde. Der freiwerdende Betrag wurde zur Deckung der Unterbilanz, Vornahme von Abschrei- bungen und Bildung von Reserven verwandt. Die gleiche Gene- ralversammlung beschloß ferner die Verlegung des Geschäfts- jahres auf das Kalenderjahr und Anderung der Firma in „Leonische Drahtwerke Aktiengesellschaft' mit dem Sitz in Nürnberg. 1932: Die Generalversammlung vom 21. Juni 1932 beschloß im Zusammenhang mit der am 6. Oktober 1931 beschlossenen Kapi- talherabsetzung eine andere Verteilung des daraus entstandenen Buchgewinnes durch Vornahme von Abschreibungen auf Ma- schinen und Diamantenkonto und entsprechende Anderung der Bilanzen per 31. März 1928, 1929, 1930 und 1931. 1936: Die Erneuerung und der Ausbau der Fabrikationseinrich- tungen, besonders für elektrische Leitungen, und der Gebäude hat weiterhin Fortschritte gemacht. 1941: Durchführung der Kapitalberichtigung (8. Statistik). 1942/43: Verkauf von nom. RM 1800.– eigene Aktien zu 158 00 und Schaffung von RM 800 000.— genehmigtes Kapital zum Ausbau der Werke. Im Laufe des Jahres 1943 wurde auf Grund dieses genehmigten Kapitals eine Kapitalerhöhung um RM 400 000.– durchgeführt. Die Werksanlagen der Gesellschaft haben keine wesentlichen Kriegsschäden erlitten. Nach der Kapitulation ruhte die Fabrikation längere Zeit voll- kommen. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte in einzelnen Werkstätten in äußerst eingeschränktem Umfange, da der Roh- stoffnachschub in erheblichem Umfange unmöglich war. Bedingt durch die Ereignisse und die wirtschaftliche Lage mußten außergewöhnliche Rückstellungen und Wertberichti- gungen geschaffen werden. Die seit etwa 250 Jahren betriebene Herstellung sogenannter leonischer Waren liegt ganz darnieder. Die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Gesellschaft in elekk trischem Leitungsmaterial, Drähten und Kabeln ist groß unegtd kann z. Z. nicht voll befriedigt werden. — Das Exportgeschäft läuft in bescheidenem Umfang an. Besitz- und Betriebsbeschreibung Betrieb 1. Betriebsanlagen: Metallschmelze, wWalzwerk, Drahtzieherei, Verseilerei, Versilberei, Kabelwerk, Umspinnerei, Lackdraht- abteilung usw. Erzeugnisse: Lackdrähte, Dynamodrähte, Hochfrequenzlitzen, Antennenlitzen, isolierte Leitungen, Flitter. Häuser: 2 Beamten- und 12 Arbeiterwohnhäuser. Betrieb II. 35 Betriebsanlagen: Stangenzug, Feinzug, Vergolderei, Spinnerei, Plätterei, Kabeldreherei usw. Erzeugnisse: Echte und unechte Gold- und Silberdrähte, Kupfer-, Aluminium-, Tombak-, Messing-, Zink- und kupferplattierte Aluminiumdrähte, Leonische Waren, Gespinste, Plätte, Bouillon, hochflexible Kupferlitzen und schläuche. Häuser: 22 Arbeiterwohnhäuser. Beteiligung: „Vauelfa'', Vereinigte Leitungsdraht-Fabriken G.m. b.H., Berlin. Grundkapital: RM 100 000.—. ――,―§― Beteiligung: RM 3000.– (nom.). Buchwert: 31. Dezember 1946 RM 2900.—–: (Als „schwer bewertbar“ in der Bilanz ausgewiesen.) Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Arbeitsgemein- schaft Elektroindustrie, Frankfurt (Main); Fachgemeinschaft Kabel und isolierte Leitungen, Köln; Bayerische Landesvereini-