derer-Werte Akülengesel schalt früher Siegmar-Schönau Sitr der Verwaltung: (13b) München 27, Newtonstraße 4 Fernruf: München 48 02 02. Bankverbindung: Bayerische Bank für Handel und Industrie, München. Gründung: Die Gründung erfolgte am 15. Mai 1896 mit Wir- kung ab 1. November 1895 unter Übernahme der seit 1885 be- stehenden Firma „Maschinen- und Fahrräder-Fabrik Winkl- hofer & Jaenicke in Schönau mit einem Grundkapital von M 1 100 000.– als ,„Wandererfahrradwerke vorm Winklhofer Q, Jaenicke A.-G.*. Laut H.-V.-Beschluß vom 24. Juni 1938 Anderung der Firma in die jetzige. Die ao. H.-V. vom 16. April 1948 in München beschloß die Sitzverlegung der Gesellschaft von Siegmar-Schönau nach München, leingetr. im Handels- register München, Abt. B 1780, Band 26 am 21. Mai 1948). Zpweck: Herstellung und Vertrieb von Fahrrädern und Motor- fahrrädern, Schreib-, Addier- und Buchungsmaschinen, Werk- zeugmaschinen und Werkzeugen sowie anderen Maschinen und verwandten Artikeln. Die Gesellschaft darf sich auch an industriellen und kaufmännischen Unternehmungen aller Art in jeder Form beteiligen. Verkaufsniederlassungen: Continental Büromaschinen Gesell- schaft m. b. H., Berlin. (Bis zum Jahre 1945 bestand in Wien die „Wanderer-Werke Verkaufsgesellschaft m. b. H., Wien.) Erzeugnisse: Continental-Schreib-, Addier- und Buchungs- maschinen, Wanderer-Fahrräder und-Motorräder, Wanderer- Werkzeugmaschinen (Fräsmaschinen) und Werkzeuge. Vorstand: Hermann Gröschler, München 27. Aufsichtsrat: Geheimrat Dr. Walther Frisch, Lindau-Asch- bach, Vorsitzender; Rechtsanwalt Dr. Werner Friedrich, Mün- cC0hen, stellv. Vorsitzender; Fabrikdirektor Dr. August Menzel, Langen (Hessen); Fabrikbesitzer Otto Winklhofer, München; Bankdirektor Joseph Riva, München. Abschlußprüfer: Dr. Walram Schiffmann, München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100.— Vorzugsaktien 1 bezw. 40 Stimmen in den bekannten drei Fällen. SGiatzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Niach Vornahme sämtlicher Abschreibungen, tiigungen, Rückstellungen und Rücklagen: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Grundkapitals); 2,. zur Nachzahlung von Gewinnanteilsresten aus früheren Wertberich- Jahren bis zur Höhe von 3 % für die Vorzugsaktien; % 3. zur Zahlung einer Dividende von 3 % an die Vorzugsaktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 0% an die Stammaktien: 5. zur Gewährung einer Tantieme von 8 % an den A.-R. vom noch verbleibenden Reingewinn; 6. der verbleibende Restbetrag wird soweit die H.-V. nichts ahndceres beschließt, an Stamm- und Vorzugsaktien derart ver- *= teilt, daß zunächst die Inhaber der Stammaktien bis zu ins- gesamt 6 % (einschl. Gewinnanteil unter 4) und sodann die Vorzugsaktionäre je ¼ % für jedes halbe Prozent erhalten, das auf die Stammaktien über 6 % verteilt wird. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, München 27, Newtonstraße 4. * ――― 2 Autbau und Entwicklung Die Werke sind hervorgegangen aus der im Jahre 1885 ge- gründeten Chemnitzer Velocipedfabrik Winklhofer & Jae- nicke, Chemnitz, welche am 15. Mai 1896 in eine Aktien- gesellschaft umgewandelt wurde, die sich unter dem Namen „Wanderer-Fahrradwerke vorm. Winklhofer & Jaenicke“ mit inem Aktienkapital von M 1 100 000.– und dem Sitz in Schö- au konstituierte. In den ersten Jahren ihres Bestehens be- faßte sich die Firma ausschließlich mit der Herstellung von Fahrrädern. Im Jahre 1890 wurde der erst für die Deckung es eigenen Bedarfs aufgenommene Werkzeugmaschinenbau I1s Fabrikationszweig für sich, mit der Spezialität Fräs- aschinen und Fräser, ausgebildet und als weiterer 1902 der Bau von Motorrädern dem Fabrikationsprogramm angeglie- dert. Etwa zwei Jahre später nahm die Firma die Fabrikation später in allen Kulturländern verbreiteten „Continental''- areibmaschine auf. Die nach und nach zu stattlicher Aus- dbuch II dehnung gewachsenen Werksanlagen mit ihren Einrichtungen ermöglichten es im Jahre 1912, eine Abteilung für Motor- wWagenbau zu errichten. Als weiterer Fabrikationszweig wurde im Jahre 1916 der Bau der Addier- und Subtrahier- sowie Buchungsmaschinen „Continental' aufgenommen. Entstehung des 6/30-PS-Kraft- wagens. 1925 und 1926 wurde ein Zweigwerk in Siegmar errichtet. 1927/28: Fertigstellung der Hochbauten in Siegmar. Errich- tung von Verkaufsniederlassungen für Motorwagen in Berlin und München. 1929/30: Wiedereinführung des 6/30-PS-Kraftwagens nach vorübergehender Fertigung größerer Wagen und Neueinfüh- rung der kleinen Continental-Schreibmaschine und der Con- tinental-Pult-Addier- und Saldier-Maschine sowie der Con- tinental-Buchungs-Maschine. Errichtung der Continental m,. b. H., Berlin. 1930/31: Trotz der Krise war es der Gesellschaft durch weite- ren Ausbau ihrer Verkaufsorganisation möglich, eine Steige- rung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahre zu erzielen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1932 übertrug die Gesellschaft ihre Automobilinteressen an die neu gegründete „Auto-Union A.-G.*', die durch die Vereinigung der Firmen „Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen A.-G.“, „Audi-Werke A.-G.“, und „Horch-Werke A.-G.“ entstanden war. Gleichzeitig wurde ein Pachtvertrag über die dem Automobilbau dienen- nenden Werkstätten in Siegmar-Schönau abgeschlossen. Die „Wanderer-Werke A.-G.“ und die „Auto-Union A.-G.“ in Chemnitz sind also zwei rechtlich und wirtschaftlich ge- trennte und voneinander völlig unabhängige Unternehmen gewesen. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion wurde das Grundkapital der Gesellschaft von RM 15,734 Mill. auf RM 7,86 Mill. herabgesetzt (siehe Statistik). Die Gesellschaft widmete sich in verstärktem Maße der Herstellung von Werkzeugmaschinen (Fräsmaschinen) und Werkzeugen (Frä- sern), Continental-Schreib-, Addier- und Buchungsmaschinen, Wanderer-Fahr- und -Motorfahrrädern. Sie hat die damals einzige deutsche geräuschlose Schreibmaschine „Continental- Silenta' im April des Jahres 1934 herausgebracht. 1937: Erwerb des Geschäftshauses in Berlin, Kochstraße 60/61, in dem die Vertriebsgesellschaft „Continental-Büromaschinen Gesellschaft m. b. H.“ und die Berliner Verkaufsvertretung des Werkzeugmaschinenwerkes schon seit Jahren ansässig waren. Nach dem erfolgten Umbau ist auch das Berliner Fahrrad-Verteilungslager dort untergebracht worden. Damit waren im Berliner „Wanderer-Haus“ alle Verkaufsstellen für den Bezirk Groß-Berlin zusammengefaßt. Büromaschinen Gesellschaft 1938: Die o. H.-V. vom 24. Juni 1938 erteilte die Ermächtigung zur Kapitalerhöhung bis auf 10,0 Mill. und beschloß, den Fir- mennamen durch Streichung des Zusatzes „vorm. Winklhofer & Jaenicke“ zu vereinfachen. 1939: In Wien wurde die „Wanderer-Werke Verkaufsgesell- schaft m. b. H.“ gegründet. 162 Gefolgschaftswohnungen wurden in Schönau geschaffen. 1940: Erwerb zweier Geschäftsgrundstücke in Berlin-Mitte. Kauf von rd. 35 000 am Land zur Erweiterung der Siedlung in Siegmar. 1942: Kapitalberichtigung gemäß DAV (siehe Statistik). 1943: Schaffung von RM 4 280 000.– genehmigtem Kapital. Nach dem Zusammenbruch des Reichs wurden die Werks- anlagen zu 95 % demontiert. Die Gesellschaft und ihre Anlagen in Sachsen wurden unter Sequester gestellt und nach Freigabe im Juni 1948 entschä- digungslos ins Sächsische Staatseigentum übergeführt. Die außerordentliche Hauptversammlung vom 16. April 1948 in München, beschloß die Sitzverlegung der Gesellschaft von Siegmar-Schönau nach München. Besitz- und Betriebsbeschreibung Werk Schönau: Werkstätten für den Bau von Fahrrädern, Büromaschinen und Motorfahrrädern. Verwaltungsräume. Werk Siegmar: wWerkstätten für den Bau von Werkzeugmaschinen und Werk- zeugen. Verwaltungsräume. Die Anlagen in Schönau und Siegmar wurden demontiert und enteignet. 609 ―=