Postanschrift: München 37, Postschließfach 3. Drahtanschrift: Amperwerke München. Fernruf: München 708 73, 708 74, 3603 81. Postscheck-Konto: München 1051. Bankverbindungen: Bayerische Hypotheken- und Wechsel- Bank, Fil. Miesbach; Bayerische Creditbank, München; Merck, Finck & Co., München. Gründung: Die Gründung erfolgte am 2. Juli 1908 unter UÜbernahme der Firma „Industrielle Unternehmungen G.m. 1. Zweck: Gewerbsmäßige Erzeugung, Ausnützung und Ver- äußerung elektrischen Stromes in jeder Art sowie die Füh- rung aller zur Erfüllung des Zweckes der Gesellschaft die- nenden und damit verknüpften Geschäfte. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich bei anderen Unternehmungen zu beteili- gen und der Erfüllung ihres Gesellschaftszweckes dienende Unternehmungen zu erwerben und zu errichten sowie alle damit zusammenhängenden Geschäfte einzugehen. vorstand: Gustav v. Ammon, München; Josef Reiner, Mün- chen. Aufsichtsrat: Dr. jur. Hans Wendel, Pfaffenhofen/Ilm, Vor- sitzer; Dr. Benno Schülein, Rechtsanwalt, München, stellv. Vorsitzer; Stefan Bierner, Hofrat, Freising; Dr. Fritz Kär- cher, Vorstandsmitglied der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Richard Pilz, Direktor i. R., Mün- chen; Leonhard Wolf, Vorstandsmitglied der Bayernwerk A.-G., München. Abschlußprüfer: Süddeutsche Treuhand-Gesellschaft A.-G., Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie nach Bildung von Rücklagen und Rückstellungen ergibt, wird an die Aktionäre ausgeschüttet, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München, Augsburg, Nürnberg; Bayerische Creditbank, München, Augsburg, Nürnberg; Merck, Finck & Co., München. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft, die im Jahre 1908 errichtet wurde, über- nahm die Konzessionen zum Betrieb von Wasserkraftwerken bei ihrer Gründung von der „Industrielle Unternehmungen Ö.m.b.H.“ und der „Süddeutsche Wasserwerke A.-G.“. 1921 erfolgte gemeinsam mit der „Gesellschaft für elektrische Unternehmungen“ die Gründung der „Neue Amperkraft- werke A.-G.“, die ihren Betrieb nach Fertigstellung an die Muttergesellschaft verpachtete. 1925: Anschluß des Leitungsnetzes an das Bayernwerk, und zwar durch eigene 60-KV-Speiseleitungen. 1932 nahm die Gesellschaft aus Stillhaltegeldern der Schwei- zerischen Kreditanstalt Zürich ein mittelfristiges Darlehen in Höhe von sfrs. 5 Mill. auf. 1932/33: Fusionsverträge mit der „Oberbayerischen Überland- Zentrale A.-G., München, und der „Neue Amperkraftwerke A.-G., München. Nach diesen Verträgen ging das Vermögen der Gesellschaften als Ganzes unter Ausschluß der Licqui- dation auf die Gesellschaft über. Gleichzeitig erfolgte Er- höhung des Stammkapitals unter Ausschluß des Bezugs- rechts der Aktionäre um RM 11 Mill. auf RM 25 Mill. (s. auch Kapitalentwicklung). 1933/34: Zwecks Konsolidierung schwebender Schulden, die durch den weiteren Ausbau des Unternehmens entstanden waren, wurde eine weitere Kapitalerhöhung um RM 3 Mill. durchgeführt (s. auch Kapitalentwicklung). 1934/35: Am 1. 7. 34 ging das Versorgungsgebiet Berg am Laim vertragsgemäß auf die Stadt München über. Die Aus- führung des Bauprogramms sowie die zunehmende Inan- spruchnahme elektrischer Energie hatten umfangreiche Neu- investierungen zur Folge. 1935/36: Am 12. 10. 35 ging das Versorgungsgebiet Ober- föhring vertragsgemäß auf die Stadt München über. 18943/44: Die nutzbare Stromabgabe stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr trotz der durchge- Sitz der Verwaltung: (13b) München, Sendlinger-Tor-platz führten Sparmaßnahmen. Den erhöhten Leistungsanforde- rungen konnte voll entsprochen werden. Weder in den Krafts werken noch im Leitungsnetz sind während des vierten Kriegsjahres größere Störungen zu verzeichnen gewesen. 1944/45: In dieses Geschäftsjahr fielen mehr als 10 Monate Krieg sowie der völlige militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch des Reiches. – Am 7. 1. 45 wurden die Ver- waltungsgebäude der Gesellschaft in München einschließlich aller Nebengebäude durch Bombenwurf fast völlig zerstört. Die größeren und zahlreichen Schäden am Leitungsnetz sind überwiegend auf die Kampfhandlungen vor der Besetzung zurückzuführen, konnten jedoch in notwendigstem Maße bis Mitte Mai behoben werden. – Die Energieerzeugung in den eigenen Kraftwerken stieg durch besonders günstige Wasser- darbietung um rd. 32 % gegenüber dem Vorjahr, ging aber in der folgenden Trockenperiode wieder erheblich zurück. – Es wurden verschiedene Bauten errichtet, u. a. Behelfsheime für Werksangehörige, Wohn- und Behelfsbaracken, ein Haus für die Drucklufterzeugungsanlage, Umbau des Schalthauses, Schaffung von Ausweichbüros. Ferner wurden mehrere Schaltanlagen und Transformatorenanlagen teils neu er- richtet, teils erweitert. Fernleitungen, Kabel, Verteilungsnetz, Straßenbeleuchtungsanlagen und Telefonanlagen wurden er- setzt, verlegt oder erweitert. 1945/46: Im Geschäftsjahr 1945/46 ist der Stromabsatz infolge verminderten Bedarfs durch Großabnehmer um rud. 10 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Durch die anhal- tende Trockenheit ging außerdem die Wasserdarbietung und damit die Energieerzeugung in den eigenen Kraftwerken um rd. 20 % gegenüber 1944/45 zurück. Der durch die ungünstigen Wasserverhältnisse verursachte Energiemehrbedarf wurde durch Fremdstrombezug gedeckt. Im Rahmen der gegebenen Verhältnisse wurde dem Ausbau von Schaltanlagen, der Erweiterung und Verstärkung des Leitungsnetzes und der Instandhaltung der Übertragungs- anlagen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Durch weiteren Ausbau der bestehenden freiwilligen sozialen Einrichtungen wurde den erschwerten Lebensbedingungen der Werksangehörigen nach Möglichkeit Rechnung getragen. Besitz- und Betriebsbeschreibung Versorgungsgebiet: Die Gesellschaft versorgt ein Gebiet von rund 8 500 qkm. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich im Norden über Neuburg/Donau und Ingolstadt hinaus bis nach Eitensheim und Pförring; im Westen bis nach Mering bei Augsburg, links der Isar bis Fürstenfeldbruck, rechts der Isar bis Sauerlach und Bad Tölz; im Süden über Lenggries, Gmund am Tegernsee, Schliersee, Bayrischzell, Brannen- burg, Marquartstein; im Osten östlich des Chiemsees übber Obing, Mühldorf am Inn, Neumarkt a. Rott, von dort in südwestlicher Richtung bis Ebersberg, dann über Schwaben und Nandlstadt bis Mainburg. Zum mittelbar versorgten Gebiet gehören: die Städte Freising, Ingolstadt, Neuburg, Bad Tölz und Wasserburg; 37 Stromabnehmer-Genossen- schaften sowie sieben kleinere private Elektrizitätswerke. Außerdem wird an die E.-W. Fürstenfeldbruck, Dachau, Sempf-E.-W., Mühldorf, Haag, Rosenheim und Brannenburg Zusatzstrom geliefert. wasserkraftwerke, Betriebs- und Hauptverteilungsstationen usw.: Eigene Wasserkraftwerke: a) an der Amper: Kraftwerk Unterbruck b. Lohhof, Kraftwerk Kranzberg, Kraftwerk Haag b. Freising; b) an der Loisach: Kraftwerk Schönmühl; c) vier kleinere Werke, darunter ein Pachtwerk. Außer diesen eigenen Kraftquellen bestehen zur Deckung des Strombedarfs Verträge mit dem Bayernwerk, dem Leitzachwerk, der Stadt München und anderen Werken, wo- durch eine genügende Eindeckung an Strom für alle Betriebs- verhältnisse gewährleistet ist. 2 Betriebs- und Hauptverteilungsstationen: In Dachau, Pfaffen- hofen a. IIm, Riem, Rosenheim, Miesbach, Mühldorf, sowie Schalt- und Verteilungsstationen in den Städten und größe ren Ortschaften des Versorgungsgebietes. „ Verteilungsanlagen: Außer in den in den Werken unterge- brachten sowie für die Bayernwerkanschlüsse in Finsing und Dachau vorhandenen Haupttransformatoren und den für Strombezug aus dem Netz der Städtischen Elektrizitätswer München erstellten großen Stationen in der Hirscha. München und im Leitzachwerk sowie den Schaltkor