vernruf: München 206 01, 201 14. Postscheckkonto: München 33 155. Bankverbindungen: Bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Bayer. Vereinsbank, München; August Lenz & Co., München. Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. Januar 1867 unter Übernahme der Firma Reinhold Hirschberg & Co., Stein- hausen, mit einem Grundkapital von fl. 250 000.— süddeut- scher Währung. Firma bis 6. Juli 1942 Aktien-Ziegelei Mün- chen, nach Übernahme der „A.-G. der Wiener Ziegelwerke“, Wien, Anderung in „Aktien-Ziegelei München-Wien', nach Fusion mit den „Vereinigten Mosaikwerken“ und der „Erndt Gmbfl.“' Anderung in die jetzige. Zweck: Die Gewinnung und die Verwertung von Kaolin, Ton, Lehm und sonstigen Rohstoffen der keramischen Indu- strie, die Herstellung und der Vertrieb von grob- und fein- keramischen Erzeugnissen, insbesondere gebrannter Bau- materialien und Tonwaren jeder Art, von Öfen und Ton- öfen, die Ausführung aller damit zusammenhängenden Lei- stungen, der Handel mit den genannten Erzeugnissen und die Verwertung des ausgenutzten Grundbesitzes. Die Gesellschaft darf neue Unternehmungen und Zweig- niederlassungen errichten und sich auch an anderen Unter- nehmungen in irgend einer Rechtsform beteiligen. Vorstand: Wilhelm Siekmann, Dipl.-Ing., München. Aufsichtsrat: August Lenz, Bankier, München, Vorsitzer; Dr. Otto Schmitz, Bankier, München, 1. stellv. Vorsitzer; Dr. Friedr. Wilh. Kärcher, Bankdirektor, München, 2. stellv. Vorsitzer; Julius Hirsch, Kaufmann, München; Dr. Otto Lind- ner, Bergwerksbesitzer, München; Dr. Herbert v. Malaisé. Gutsbesitzer, Neuried; Hans Noris, Architekt, Dipl.-Ing. in Eurach b. Staltach Obb.; Hans Schmid, Rechtsanwalt, Mün- chen; Dr. Hermann Theißing, Bankdirektor, München. Abschlußprüfer: Fritz Kesel, Wirtschaftsprüfer, München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000.— = 5 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen – einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage, die nach Hun- dertsätzen des endgültigen Reingewinns zu berechnen ist — ergibt, wird, unbeschadet der über Unkostenkonto zu ver- buchenden Gewährung von zugesicherten Gewinnanteilen an den Vorstand, wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre bis zu 4% des Aktien- nennbetrages; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat die ihm nach § 13 der Satzung zustehende und nach §8 98 Abs. 3 AG. zu berechnende Gewinnbeteiligung in Höhe von zusammen 10 %); 3. der hiernach verbleibende Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in München; Bayerische Hypo- theken- und Wechselbank, München; Bayer. Vereinsbank, München; August Lenz & Co., Bankgeschäft, München. Aufbau und Entwicklung 1935 erfolgte der Ankauf des Werkes Markt Schwaben von der Keramischen Fabrik München-Schwaben A.-G. und der Abriß der stillgelegten Porzellanfabrik. Im gleichen Jahre vernichtete ein Großfeuer des Werkes in Unterföhring. 1936 wurde das nach modernen Grundsätzen wiedererbaute Werk Unterföhring in Betrieb genommen. Im Jahre 1938 ist in Bamberg ein Mauersteinwerk übernom- 940 begann die Gesellschaft mit dem Neubau des Ismaninger Werkes, welches 1942 nach dem 1. Bauabschnitt in Betrieb mmen wurde. Der 2. Bauabschnitt wird voraussichtlich 48 beendet sein. ut H.-V.-Beschluß vom 6. Juli 1942 erfolgte die Über- hme der „Aktiengesellschaft der Wiener Ziegelwerke“. Zur chführung dieser Verschmelzung wurde eine Kapital- ung durchgeführt (s. Statistik). ellschaft für Grob- und Felnkeramk München — Sinzig – Wien Sitz der Verwaltung: (15b) München 22, Hildegardstraße 7 „ Schon ein Jahr später . gemäß H.-V.-Beschluß vom 14. Juli 1943 die Verschmelzung mit der „Vereinigte Mosaik- und Wanoplatten-Werke A.-G. (Friedland-Sinzig-Ehrang)“, Sinzig a. Rh. und mit der „Tonöfen- und Tonwaren-Fabrik Bernhard Erndt G.m.b. H.', Wien. Damit stand das neue Groß- unternehmen der Baukeramik, dessen Produktionsstätten sich von Österreich über Bayern und das Rheinland bis nach Mecklenburg erstreckten, mit an der Spitze dieses Teiles der Baustoffindustrie. Anläßlich dieser Fusion wurde eine Kapi- talveränderung (s. Statistik) und die Umbenennung in „Ak- tiengesellschaft für Grob- und Feinkeramik, München-Sinzig- Wien“', München, vorgenommen. Der Kriegsausgang und die politische Nachkriegsentwick- lung haben für die Gesellschaft wesentliche Veränderungen gebracht. Schon 1944 wurde das Unternehmen in Mitleiden- schaft gezogen. Das Werk Ehrang kam infolge Kriegseinwir- kung vollkommen zum Erliegen, ebenso das Werk I der Wiener Ziegelwerke für einen längeren Zeitraum. Auch die Anlagen in Sinzig wurden teilweise zerstört. Einige Monate nach Kriegsende wurdée in den einzelnen An- lagen mit den Aufräumungsarbeiten begonnen. Die Verbin- dung mit der Zweigniederlassung in Wien und dem Werk Friedland (russ. Zone) ist seit Kriegsende unterbrochen. Die Werke Ehrang und Sinzig stehen unter Kontrolle der fran- zösischen Militärregierung und das Werk Bamberg wurde unter Treuhänderschaft gestellt. Bis Ende 1946 ergab sich folgendes Bild: Die bayerischen Werke sind vollkommen intakt, ebenso Sinzig; das Werk Ehrang wird weiter instandgesetzt. Der 2. Bauteil des Werkes Ismaning ist Mitte 1946 in Angriff ge- nommen worden. Die Beseitigung der Kriegsschäden wurde auch im Jahre 1947 fortgesetzt und zum Teil beendet. Das Werk Ehrang wird die Produktion voraussichtlich 1948 wieder aufnehmen können. Die anfänglich sehr geringe Produktion in den einzelnen Fabriken steigerte sich merklich, erreichte jedoch bei weitem noch nicht die Höhe der Friedensfertigung. Die Hauptgründe hierfür sind der Kohlen-, Strom- und Arbeitermangel. Die sich im Besitz der Gesellschaft befindlichen Aktien der Salzburger Ziegelei A.-G. mußten gemäß Gesetz Nr. 53 der Mil.-Regierung abgeliefert werden. Besitz- und Betrlebsbeschreibung 1. Werk Unterföhring. Anlagen: 3 Gaskammeröfen für Klinkerfabrikation, 3 Ring- öfen für Mauersteine aller Art mit künstlichen Trocken- anlagen. Maschinelle Einrichtung: Alle modernen Ziegelei- maschinen. Eigene Kraftanlagen: Dampf- und Elektrobetrieb. Häuser: Arbeiter- und Beamtenhäuser, Kantine und Ökono- miegebäude. 2. Werk Schwaben. Anlagen: Ringofen mit Trockenanlage. Maschinelle Anlagen: Ziegeleimaschinen. Kraftanlagen: Dampf- und Elektrobetrieb. Häuser: Bürogebäude, Arbeiterhäuser. 3. Werk Bamberg. Anlagen: 1 Zick-Zack-OÖOfen und 1 Ringofen mit künstlichen Trockenanlagen. Maschinelle Anlagen: Ziegeleimaschinen. Kraftanlagen: Dampf- und Elektrobetrieb. Häuser: Wohn- und Ökonomiegebäude. 4. Werk Ismaning. Anlagen: Moderne keramische Fabrik. Dampf- und Elektro- betrieb. 1 Ringofen, 2 Tunnelöfen im Bau. 5. Werk Sinzig. Anlagen: zur Herstellung von Platten in allen Farben, ein- farbig und mehrfarbig, geflammt, außerdem gerauhte Fassa- denplatten aus Steinzeug (Flambo) sowie Kleinmosaik. Kraft- anlagen: Dampf- und Elektrobetrieb. 6. Werk Ehrang. Anlagen zur Herstellung von vorwiegend Großfliesen und geflammten Platten; außerdem Platten in allen Farben und Flamboplatten. Kraftanlagen: Dampf- und Elektrobetrieb. ―――――――= nnn = 4