* Gotthurd Allweiler Pumpenfabrik Aktiengesellschuft Sitr der Verwaltung: (17b) Radoltzell (Bodensee) Drahtanschrift: Pumpenfabrik Radolfzell. Fernruf: Radolfzell 314, 315, 316. Postscheckkonto: Karlsruhe 1421. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Baden, Radolf- zell; Öffentl. Verbandssparkasse, Radolfzell; Spar- und Kre- ditbank e. G. m. b. H., Radolfzell; Volksbank e. G. m. b. H., Radolfzell; Oberrheinische Bank, Filiale Konstanz; Süddeut- sche Kreditanstalt, Freiburg i. Br. Gründung: 1860; als Aktiengesellschaft am 22. Januar 1910; eingetragen am 4. März 1910. Zweck: Fabrikation und Handel von Pumpen, Maschinen und Maschinenteilen, der Betrieb einer Eisen- und Metall- gießerei, einer Eloxalanlage sowie die Fabrikation damit in Verbindung stehender Artikel, Herstellung von Getriebe- teilen. Die Erweiterung des Geschäftsbetriebes auf andere Zweige bleibt vorbehalten. Erzeugnisse: An der Spitze der Produkte steht die zwei- und vierfach wirkende Flügelpumpe, die von der Firma Allwei- ler entwickelt und über die ganze Welt verbreitet wurde. Aber auch doppelt wirkende Zylinderpumpen mit den be- kannten Namen „Bodan“ und „Rekord“, Saug-, Druck-, Ro- tations-, Kolben-, Membran- und Jauchepumpen für Hand- und Kraftbetrieb werden in bedeutender Zahl hergestellt und versorgen Haus- und Landwirtschaft, Gewerbe und Ver- kehr mit erprobten Modellen. Später wurde die Herstellung von automatischen Viehtränkebecken sowie von Kraftfahr- zeugteilen aufgenommen. In erheblichem Umfang erzeugt und vertreibt die Firma außerdem als Lizenznehmerin Kraftpumpen in bewährten Modellen sowie Hauswasser-Ver- sorgungsanlagen. Der Versand geht nach allen Ländern der Erde. Zahlreiche Zweigniederlassungen und ein großer Ver- treterstab in allen Ländern der Erde bilden die Grundlage der Verkaufsorganisation. Vorstand: Dipl.-Ing. Karl Allweiler, Radolfzell. Aufsichtsrat: Paul Schleicher, Bankdirektor 1. R., Konstanz, Vorsitzer; Gustav Bünger, Wirtschaftsprüfer, Konstanz, stellv. Vorsitzer; Direktor Karl Wolf, Radolfzell; Dr. jur. Gerhard Römer, Bankdirektor, Freiburg i. Br. Abschlußprüfer: Mannheim. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 500.–— = 1 Stimme, je nom. RM 100.— — Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Ge- winnvortrags auf neue Rechnung — ergibt, wird wie folgt ver- teilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Ge- winnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm nach $ 13 der Satzung zustehenden Anteil am Jah- resgewinn; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Südwest-Bank Mannheim; Oberrheinische Bank, Konstanz. Rheinische Treuhandgesellschaft A.-G., Aufbau und Entwicklung Die Firma wurde im Jahre 1860 in Singen a. H. gegründet und 1876 nach Radolfzell verlegt. In Radolfzell entwickelte sich der handwerkliche Betrieb zum Großbetrieb. Schon in den 80er Jahren betrug die Jahreserzeugung nahezu 5000 Pumpen, so daß eine eigene Eisengießerei eingerichtet wer- den konnte. In steilem Aufstieg wuchs das Unternehmen und erreichte im Jahre 1912 eine Jahreserzeugung von 175 000 Pumpen; 1000 Arbeiter fanden lohnende Beschäftigung. In entsprechendem Umfang wurde die Zeit des Dritten Reiches und der zweite Weltkrieg überstanden. Der Wiederaufbau begann mit etwa einem Drittel der Kapazität und mit im wesentlichen unverändertem Produktionsprogramm. 1944/45: Kurz vor Abschluß der Kampfhandlungen hat die Gesellschaft noch nennenswerte Sachschäden durch Artil- leriebeschuß erlitten, ohne daß allerdings die Leistungsfähig- keit des Werkes ernstlich berührt wurde. Der Produktions- apparat ist im ganzen heil geblieben. Besltz- und Betriebsbeschreibung Betriebsabtellungen: Pumpenfabrik, Eisengießerei, Metall- gießerei, Metallschmelzerei, Schraubenfabrik, Holzdreherei, Eloxalanlage. Sonstiger Besitz: Werkswohnungen, Sandgrube, Waldbesitz, Bauplätze, Erweiterungsgebiet. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Fachver- einigung Allgemeiner Maschinenbau und Gießereien, Frei- burg i. Br. Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. M 1,5 Mill., erhöht bis 1923 auf M 36,0 Mill. in 6000 Aktien zu je M 1000.–, 1800 Aktien zu je M 10 000.– und 120 Aktien zu je M 100 000.—. Am 23. 7. 1924 Umstellung des A.-K. auf RM 2.4 Mill. (15:1). – Ut. H.-V. vom 2. 7. 1932 Auflösung des Spezial-Reserve-Fonds von RM 60 000.– und eines Teilbetrages von RM 120 000.— des ges. R.-F. sowie Kapitalherabsetzung in erleichterter Form von RM 2,4 Mill. auf RM 1,2 Mill. – Eigene Aktien: Nom. RM 34 300.– (Buchwert RM 1.–). Heutiges Grundkapital: RM 7200 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Allweiler, Gotth. Notiert in: Frankfurt (Main), Freiburg. Stückelung: 2360 Stücke zu je RM 500.– (Nr. 1–2360) und 200 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 1–200),. Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 a) gesamt: am 91 081 91 081 91 081 90 0501 41 000 36 615 36 615 36 6152 b) bebaut: am 24 726 24 726 24 726 24 726 1 In Racoltzell. Auswärts, Sandgruben, Wald usw. Belegschaft: 1939 1945 1946 1947 à) Arbeiter 764 213 287 273 P) Angestellte 106 87 99 93 Jahresumsatz: (in Mill. RM) 6,685 2,558 1,326 1,670 letzter Juli Aug. Sept. Kurse: 1939 1946 1947 RM-Kurs 1948 1948 1948 höchster: — — 180 — 25 25 25 niedrigster: — — 170 — 2* 20 22 letzter: 110 — 180 180 25 25 22½ Stopkurs: 180 %. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April 1948 1948 1948 1949 1949 1949 1949 höchster: 26 32 72= 35 34 34 34 niedrigster: 22½ 25 29 32 32 33 34 letzter: 25 29 32 32 34 34 34 Dividenden auf Stammaktien: 1938/39 1939/40 1940/41 1941/42 1942/43 in %: 8 8 8 8 8 Nr. d. Div.-Sch.: 30 31 32 33 34 1943/44 1944/45 1945/46 1946/47 .= 8 0 0 0 Nr. d. Div.-Sch.: 35 80 = 3 Verjährung der Dividendenscheine: Nr. 35 für 1943/44 ver- jährt Ende 1949. Auszahlungen von Dividenden ohne Vorlage des Dividenden- scheines können nicht erfolgen. Tag der letzten H.-V.: 29. September 1948. 661 ―― 6