Drahtanschrift: Dinglerwerke Zweibrücken. Fernruf: Sammelnummer 55. Postscheckkonto: Ludwigshafen am Rhein Nr. 27 558. Bankverbindungen: Landeszentralbank Zweibrücken 517/81, Bayerische Staatsbank, Kaiserslautern; Rheinische Kredit- bank, Zweibrücken; Gebr. Röchling-Bank, Zweibrücken; Bankhaus Gg. Hauck & Sohn, Frankfurt (Main). Gründung: Die Gesellschaft wurde am 5. November 1897 mit Wirkung ab 1. April 1897 gegründet. Die Gesellschaft. ist hervorgegangen aus der im Jahre 1827 von Christian Nikolaus Dingler gegründeten Firma. Die Firma lautete bis 28. Dezem- ber 1935 „Dinglersche Maschinenfabrik A.-G.“. Zweck: Herstellung von Erzeugnissen aller Art aus Eisen, Stahl und anderen Metallen, insbesondere die Betätigung auf dem Gebiet des allgemeinen Maschinenbaues, des Apparate- baues, Behälter- und Rohrleitungsbaues sowie die Herstel- lung von Eisen- und Stahlkonstruktionen, namentlich für die Bedürfnisse der eisenschaffenden und der chemischen Indu- strie, des Bergbaues, des Straßen- und Eisenwasserbaues. Erzeugnisse: Hochofen-Neu- und Umbauten, Winderhitzer- anlagen, Naß-Gasbehälter, Behälter – Tanks für flüssige und feste Stoffe, Gichtgasreinigungsanlagen, Rohrleitungen für Gas, Wind, Heißwind, Wasser usw., Dampfkessel, Dampf- überhitzer, Straßenbaumaschinen: Hammerfertiger – Straßen- fertiger – Freifallfertiger – Verteilerwagen Straßen- aufreißer –— Stampfmaschinen – Windenwagen — Graben- fertiger – Radfahrwegfertiger Böschungsfräsmaschinen – Böschungsbetoniermaschinen – und Umbauten, Dampf- maschinen, Kolbenkompressoren, Fördermaschinen, mit Dampf- und elektrischem Antrieb, Kolbenpumpen, Lufthäspel und elektrische Förderhäspel, Förderseilscheiben für Gruben- betrieb, Förderwagen, Hochdruckabsperrschieber, Ein- und Zweiplattenschieber Brillenschieber – Expansionsschieber – Keilschieber usw., Schlammablaßapparate, Stahlbrücken, Stahlgroßbauten – Hallen und Fördergerüste, Maste für die deutsche Reichsbahn und Überlandzentralen, Eisenwasser- bauten – Schleusen – Stemmtore –— Druckrohrleitungen für Wasserkraftanlagen, Stahlgießpfannen – Kokillenwagen –— Kettenseitenkipper – Roheisenwagen – Muldenkipper und Spiegeleisenwagen – Konverter, Hochleistungswirbler für Hochofengasreinigungen, Axialgebläse-Anlagen für Gruben, Industrie und gewisse Sonderzwecke. Sequesterverwalter seit 7. 11. 1947: Dr.-Ing. Karl Meyer. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. Kurt Jochum, Frankfurt (Main), Vor- sitzer; Bankdirektor Eugen Damm, Lucdwigshafen (Rhein); Direktor Emil Otto Kieffer, Berlin; (Stellvertreter: Bankier Dr. Aug. Oswalt, Frankfurt (Main). Abschlußprüfer: Mannheim-. „Rheinische Treuhand-Gesellschaft A.-G., Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Gemäß Aktiengesetz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rheinische Kreditbank, Zwei- brücken; Gebr. Röchling-Bank, Zweibrücken; Bayerische Staatsbank, Kaiserslautern; Bankhaus Georg Hauck & Sohn, Frankfurt (Main); Südwestbank, Mannheim. Aufbau und Entwicklung Gründung der Gesellschaft 1897, hervorgegangen aus der 1827 von Christian Nikolaus Dingler gegründeten Maschinen- fabrik. Bis Ende 1935 lautete die Firma: Dingler'sche Maschi- nenfabrik A.-G. 1924 Gründung und Beteiligung (100 %) Dinglerwerk G. m. b. H., Bierbach (Saar). 1935 nach Saar- angliederung Verschmelzung und Weiterführung des Werkes in Bierbach als Betriebsstätte. Seit dieser Zeit stetige Auf- 63 wärtsentwicklung des Werkes. Bis zum Ausbruch des Krie- gses 1939 gute Beschäftigung. Während Evakuierungszeit 1939/1940 leichter Rückgang. 1940 Ausbau und Einrichtung * binglerwerke Aktiengesellschaft Sitr der Verwaltung: (22b) Zweibrücken (Rheinpfalx) von gepachteten Fabrikhallen in Ilsenburg (Harz) als Aus- weichwerk und Weiterführung als Betriebsstätte. Schnell erholt von dem Rückgang während der Evakuierung, so daß bis Kriegsende ein Auftragsbestand vorlag, der die Beschäf.ts tigung der drei Werke auf lange Sicht gewährleistete. — 1945: Durch den Kriegsausgang wesentliche Anderung der Wirtschaftslage. In den letzten Kriegsmonaten durch Kriegs- ereignisse in Zweibrücken bis etwa 60 % Gebäudeschaden, Maschineneinrichtung unversehrt, in Bierbach geringe Schä- den, Ilsenburg unversehrt. Kurz nach Kregsende Wiederauf- nahme der Arbeit in Zweibrücken zu etwa 40 %, in Bierbach * zu etwa 60 % und in Ilsenburg zu etwa 50 %. – 1946: IIlsen- burg beschlagnahmt und Maschinen demontiert durch die SMA. – Beteiligung bei Dingler-Vertriebsgesellschaft m. b. H., Berlin. – In Zweibrücken: Beschlagnahmung von Werkzeug- maschinen — Wiederherstellung der beschädigten Betriebs- gebäude – Kapazität etwa bis zu 80 % ausgenützt. In allen Jahren wurden die Betriebseinrichtungen laufend vVerbessert und auf neuzeitlichem Stand gehalten. Besitz- und Betriebsbeschreibung Werk Zweibrücken: Betriebsanlagen: Werkstätten: Modellschreinerei, Eisen- gießerei, Dreherei, Schlosserei, Schmiede, Rohrmacherei, Eisenkonstruktionswerkstätte, Montagehallen, eigene elek- trische Kraftversorgung, Verwaltungsgebäude, Dienstwohn- häuser. Werk Bierbach: Betriebsanlagen: Werkstätten: Kesselschmiede, Apparatebau, Blechbearbeitungswerkstätte, Eisenkonstruktionswerkstätte, Schlosserei, Dreherei, autogene und elektrische Schweißerei, Dienstwohnhaus. Werk Ilsenburg: Betriebsanlagen: demontiert. Statistik Kapitalentwicklung: Ursprüngliches Kapital M 2 800 000.–;, erhöht von 1920 bis 1923 auf M 42 000 000.–. Laut H.-V. vom 10, 9. 1924 Umstellung auf Reichsmark im Verhältnis 10:1 auf RM 4 200 000.–) und zwar RM 4 000 000.–— in Stammaktien und RM 200 000.– in Vorzugsaktien (davon RM 1 000 000.– St.-Aktien Vorratsaktien). Die H.-V. vom 12. 1. 1926 beschloß Herabsetzung des Grundkapitals unter Streichung der Vor- rats- und Vorzugsaktien durch Zusammenlegung im Ver-— hältnis 8:1 auf RM 375 000.–— und Erhöhung um bis zu RM 1 000 000.–. Die Erhöhung ist im Betrage von RM 825 000.– durchgeführt durch Ausgabe von 825 Aktien zu RM 1 000.—. Lt. H.-V.-Beschluß vom 28. Dezember 1935 Herabsetzung des Grundkapitals i. e. F. von RM 1 200 000.– auf RM 593 100.– durch Einziehung von nom. RM 13 800.– eigener Aktien uddegm Herabsetzung des verbleibenden G.-K. von RM 1 186 200.—– auf RM 593 100.– durch Zusammenlegung 2:1; anschließend * Wiedererhöhung um RM 906 900.– auf RM 1 500 000.–; die neuen Aktien wurden zum Nennwert gegen Einbringung von Forderungen an die Gesellschaft in gleicher Höhe ausgegeben. Lt. H.-V. vom 5. 6. 1939 um RM 1 000 000.– auf RM 2 500 000.– erhöht; die neuen Aktien, welche ab 1. Januar 1939 dividen- denberechtigt sind, wurden von einem Bankenkonsortium übernommen; RM 500 000.– hiervon wurden im Verhältnis 3:1 den alten Aktionären zum Kurse von 103 % angeboten. Genußrechte: Ende 1947 in Umlauf 16 Stück zu je RM 100.– = RM 1 600.—–. Heutiges Grundkapital: RM 2 500 000.–. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Dinglerwerke A.-G. Notiert an den Börsen: Frankfurt (Main), Freiburg i. Br. uned Hamburg (Freiverkehr). Stückelung: 2 400 Stücke zu je RM 1 000.–— (Nr. 1–1 400, 2 401–3 400); 1 000 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 1 401–2 400). Lieferbare Stücke: sämtliche Stammaktien.