―――§――――― MM ― * Krauss-M = Drahtanschrift: Kraussmaffei, München-Allach. Fernruf: 8 13 21. Fernschreiber: Nr. 063 865. Postscheckkonto: München 731. Bankverbindungen: Landeszentralbank, München 6/851; Baye- rische Creditbank, München. Gründung: Die Gründung der Firma Lokomotivfabrik Krauss & Comp. erfolgte am 17. Juli 1866 als Kommanditgesellschaft; seit 1. Januar 1887 Lokomotivfabrik Krauss & Comp. A.-G. Am 20. Januar 1931 Anderung der Firma in Lokomotivfabrik Krauss & Comp. J. A. Maffei Aktiengesellschaft. Am 18. Juni 1940 Anderung der Firma in die jetzige. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Maschinen und Ge- räten jeder Art. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Er- reichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich er- scheinen, insbesondere zum Erwerb und Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unterneh- mungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Erzeugnisse: Schienenfahrzeuge: Insbesondere Lokomotiven mit Dampf-, Elektro- oder Motorantrieb jeder Art und Größe, für alle Schmalspur, Regelspur und Breitspur, für Industrie- und Vollbahnbetrieb. Schienenlose Fahrzeuge: Insbesondere Omnibusse mit Heck- motor, Zugmaschinen, Dampf- und Motorstraßenwalzen. Allgemeiner Maschinenbau: Dampfkessel, Rohrleitungen, Dampfturbinen, komplette Dampfkraftanlagen, Wassertur- binen, Industriezentrifugen, Fleischereimaschinen. Motore: Benzin- und Dieselmotore, insbesondere Fahrzeug- Motore. Signal- und Stellwerksanlagen sowie Schrankenanlagen aller Art. Gießereierzeugnisse: Leichtmetallguß. 3 Schmiedeerzeugnisse: Preß-, Schmiede- und Stanzteile. Stahlformguß, Grauguß, Metallguß, Vorstand: Dipl.-Ing. Paul v. Mitterwallner, Krailling bei München; Dipl.-Volkswirt Hans Spies, München; Dipl.-Ing. Hans Albert Kraft, München. Aufsichtsrat: Hans Rummel, München, Vorsitzer; Reinhart Klöpfer, i. Fa. Klöpfer und Königer, Handelskammerpräsi- dent, München, stellv. Vorsitzer; Felix Bassermann, Mün- chen; Dipl.-Ing. Hans Noris, Obereurach; Dr. Otto Seeling, Fürth (Bayern); Dr. Valentin Stolz, München; Dr.-Ing. Hans Alfons Wagner, Aschau / Chiemgau. Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je RM 100.— volleingezahlter Nennbetrag der Aktien ge- währen eine Stimme. Aktien, die nicht volleingezahlt sind, genießen, wenn die gesetzliche Mindesteinlage bewirkt ist, das Stimmrecht im Verhältnis der eingezahlten Beträge zum Nennwert. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage –— ergibt, wird als Gewinnanteil an die Aktionäre ausgeschüttet, soweit die Hauptverwaltung keine andere Verwendung be- stimmt. Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf den Nennwert der Aktien geleisteten Ein- lagen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Lei- stung bestimmenden Zeitpunkt verstrichen ist, verteilt. Bei Ausgabe neuer Aktien kann eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in München-Allach; Hessische Bank, Frankfurt (Main); Bayerische Creditbank, München. =, ... affei Akt.-Ges. Sitz der Verwaltung: (13b) München-Allach, Krauss-Maffel-Straße 2 Aufbau und Entwicklung 1920: Übernahme der Gießerei Sugg & Comp. A.-G., Mün- chen, durch Fusion. 1921: Übernahme der Bayer. Stahlgießerei G.m. b. H., Allach, durch Fusion. 1931: Vertrag mit der J. A. Maffei A.-G., München, auf Grund dessen mit Wirkung vom 1. Januar 1931 das Fabrikations- geschäft, der Firmenname, die Lokomotivquote, Patente, Schutzrechte, Organisation, Kundschaft und sonstige Bezie- hungen auf die Gesellschaft gegen Leistung in Höhe von RM 2 000 000.– in bar übergehen. Zur Bereitstellung der Mit- tel Erhöhung des Grundkapitals um RM 2 000 000.– durch Ausgabe neuer Aktien. Als Gegenwert für Maschinen und A―― wurde außerdem ein weiterer Übernahmepreis er- rechnet. Beitritt der Gesellschaft zum Vertrag mit der Reichsbahn betr. Lokomotivlieferungen. Ab 1933 Erweiterungsbau der Werksanlagen in Allach, um die teilweise getrennt liegenden Werkstätten in einem gro- Ben Neuwerk zusammenzufassen. 7 1937: Fertigstellung und Bezug des Verwaltungsgebäude-Neu- baues in Allach. Verkauf des früheren Verwaltungsgebäudes in München, Maillingerstraße, an die Deutsche Reichsbahn. 1944: Übernahme des Baues von Schleudermaschinen ein- schließlich der Übertragung der Schutzrechte von der Indu- striewerk Hirschau A.-G., München. Der Krieg brachte eine Entwicklung der Lok-Produktion bis zu Stückzahlen, die vorher noch nie erreicht worden waren, jedoch erfolgte 1943 auf Anordnung des Rüstungsministe- riums die vollständige Einstellung des Lok-Baues und die Beschäftigung des Werkes mit Lok-Reparaturen und mit dem Bau von Fahrzeugen. Während die Gesellschaft durch den Luftkrieg nur geringfügig beschädigt wurde, verursachte die Explosion eines Minenzuges auf dem benachbarten Bahn- gelände einige Monate nach Kriegsende erheblichen Schaden (annähernd RM 2 Millionen). Einige Monate nach Kriegs- ende gelang es, die Produktion wieder auf eine den Verhält- nissen entsprechende Höhe zu bringen, dabei wurde der Omnibusbau aufgenommen und eine Serienherstellung ein- geleitet. Wie immer in der Geschichte der Gesellschaft, bildet aber das Reichsbahngeschäft mit der Reparatur von Schad- Lok's das Rückgrat in Beschäftigung und Umsatz. Die Kon- solidierung der Gesellschaft wurde verzögert durch den Mangel an Arbeitern und die allgemeinen Schwierigkeiten, Maschinen und Einrichtungen zur Erneuerung der Werks- anlagen ausreichend zu beschaffen. In die Währungsreform ist die Gesellschaft mit einem ver- hältnismäßig hohem Bankguthaben eingetreten, doch zeigt sich unverkennbar, daß die Produktion mittlerer Industrien stark von der volkswirtschaftlichen Kapitalbildung abhängig bleibt. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz und Grünanlagen: Von dem Grundbesitz wird rd. die Hälfte von Werksgebäu- den und sonstigen Anlagen in Anspruch genommen, der Rest besteht aus Hofflächen, Lagerplätzen, Werkstraßen, Grün- flächen und Baugelände. Das Werk hat folgende Abteilungen: Lokomotivfabrik mit Rahmenbau, Tenderbau, Hammerschmiede, Gesenkschmiede, Kesselschmiede, Kümpelschmiede, Winkelschmiede, Rohr- schmiede, Lokomotiv-Montagehallen für Dampf- und elek- trische Lokomotiven, mechanische Bearbeitungswerkstätten, Werkstätten für Blechbearbeitung, Schweißerei (elektr. und autogen.), Härterei, Autogenschneiderei, Werkzeugmacherei, Lackiererei, Röntgenraum, Schiebebühne; allgemeiner Maschi- nenbau und Dampfkesselbau; Stellwerks- und Signalbau; Dampfturbinenbau; Zugwagenbau mit dazugehörigen Werk- stätten; Dampfkesselanlage zur Erzeugung von Dampf für elektrische Energieversorgung zum Antrieb von Werkzeug- maschinen sowie zur Versorgung der Hammerschmiede und Heizung der Fabrikhallen; Kohlenbunker-Anlage; Brunnen- anlage für Gebrauchswasser und Tiefbrunnenanlage für Trinkwasser; Sauerstoff-Erzeugungsanlage; Zentralmagazin; 691