F. Küppersbusch & Söhne Aktiengesellschaft Sitr der Verwaltung: (21a) Gelsenkirchen, Küppersbuschstraße 1 Drahtanschrift: Küppersbusch Gelsenkirchen. Fernruf: Sammelnummer 20301 Gelsenkirchen. Postscheckkonto: Essen 3600. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Gelsenkirchen 341/82; Rhein.-Westfälische Bank, Gel- senkirchen; Rhein- Ruhr Bank, Gelsenkirchen; Bankverein Westdeutschland, Gelsenkirchen; Städt. Sparkasse, Gelsen- kirchen; Westfalenbank A.-G., Bochum. Gründung: Die Gründung erfolgte am 25. März 1898 unter Übernahme der Firma „F. Küppersbusch & Söhne G. m.b. H., Schalke (Westf.)“ mit einem Grundkapital von M 3 500 000.—. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Herden, Öfen, Groß- kochanlagen, Industriebrennern, Zentralheizungen, Badeein- richtungen, Warmwasseranlagen sowie sonstiger Metallgegen- stände und Anlagen aller Art. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Geschäftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb oder zur Veräußerung von Grund- stücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Inter- essengemeinschaftsverträgen. Erzeugnisse: 1. Haushaltungsherde aller Art, Waschküchen- herde, Kesselfeuerungen; 2. Gasherde und Gaskocher aller Art, kombinierte Gas- und Kohlenherde, Gaswärmeschränke, Elektroherde, kombinierte Elektro- und Kohlenherde; 3. Dauerbrenner amerikanischer und irischer Bauart, Gas- heizöfen, transportable Kaminöfen; 4. Großkochanlagen und zwar: Kochkessel für Dampf-, Gas- oder Kohlen-, elektrische und Ölheizung, Hotel-, Restaurant- und Anstaltsherde für jede Heizart mit zugehörigen Einrichtungen, wie Heißwasser- erzeugung vom Küchenherde für Spül- und Badezwecke, Wärmschränke und Anrichten, Bratroste usw., Schiffskoch- anlagen, Speisewärmvorrichtungen, Kaffee- und Teekochein- richtungen, Metzgereikochanlagen, Konditoreibacköfen; 5. ge- sundheitstechnische Anlagen, wie Zentralheizungen, Bade- anlagen und vollständige Waschkaueneinrichtungen, Indu- striebrenner. Vorstand: Direktor Fritz Küppersbusch, Gelsenkirchen; Direk- tor Dr. Adolf Küppersbusch, Gelsenkirchen. Aufsichtsrat: Bankdirektor Dr. jur. Wilhelm Klein, Bochum (i. Hs. Westfalenbank), stellv. Vorsitzer; Rechtsanwalt Werner Mack, Duisburg (i. Hs. Hoesch A.-G.). Abschlußprüfer: Westdeutschland Wirtschaftsprüfungs-A.-G., Essen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen er- gibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat von dem verbleibenden, zur Aus- schüttung gelangenden Reingewinn einen Anteil von 10 %, der unter die Mitglieder des A.-R. nach dem im § 13 vor- gesehenen Schlüssel verteilt wird; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine anderweitige Ver- wendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Gelsenkirchen; Bankverein Westdeutschland, Gelsenkirchen; Rheinisch-Westfälische Bank, Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hagen (Westf.), Köln; Hessische Bank, Wiesbaden. Aufbau und Entwicklung Das Unternehmen ist aus kleinen Anfängen hervorgegangen. In den achtziger Jahren wurde die o.H. G. „F. Küppersbusch & Söhne“ ins Leben gerufen. Die von der Firma hergestell- ten Herde fanden gute Aufnahme. Durch die Errichtung einer eigenen Gießerei, von Emaillier-, Preß- und Stanzwerken und sonstigen Werkstätten wurde in Verbindung mit der Arbeitsteilung und der Vervollkommnung der Arbeitsmaschi- nen die Leistungsfähigkeit in hohem Maße und rascher Folge 694 ............ .%% ... ― gesteigert. Der Umsatz stieg schnell. Im Laufe der Jahre wurde die Fabrikation von Zimmeröfen (Dauerbrennern), Gasherden und Großkochanlagen sowie der Bau von Zen- tralheizungen und Elektroherden aufgenommen. Als die Aktiengesellschaft nach Umwandlung der o. H. G. in eine G.m.b. H. gegründet wurde, waren ungefähr 1200 Arbei- ter und Angestellte beschäftigt. Werk I und II, welche schon damals vorhanden waren, wur- den, namentlich letzteres, in der Folge noch wesentlich aus- gebaut, unter anderem die Gießerei stark vergrößert und zeitgemäß ausgestattet. Die Fabrikate wurden der technischen Entwicklung angepaßt, die Beheizung von Herden und Koch- kesseln durch Öl und Elektrizität wurde eingeführt. Die Ofenabteilung wurde auf den Bau von transportablen Kaminöfen für Kohlen- und Gasbrand ausgedehnt. Ein um- fangreiches Ausstellungs- und Verkaufslager wurde zur Hebung des Absatzes errichtet. Im Jahre 1922 wurde die Möbelfabrik (bisher Kommandit- gesellschaft Küppersbusch & Co.) angegliedert. Die Möbelfabrikation ist im Jahre 1926 eingestellt worden. Die Räume fanden für die Erweiterung der Abteilung Gas- herdfabrikation Verwendung. Die ao. H.-V. vom 19. Dez. 1933 beschloß eine Kapitalherabsetzung auf RM 4 500 000.– (S. „Kapitalentwicklung“'). Der entstandene Buchgewinn von RM 120 000.– wurde einem Sonderreservefonds zugeführt. 1934/35: Aufwendung erheblicher Mittel für die Erneuerung des Maschinen- und Fuhrparkes sowie für notwendige Um- bauten und Erweiterungsbauten. Zu erwähnen ist besonders der Umbau und die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes, die Errichtung eines neuen Putzhauses nebst maschineller Einrichtung und die Erweiterung der Gasherd- und Elektro- herdwerkstätten. 1936/37: Weitere erhebliche Aufwendungen für den Ausbau der Anlagen. – Ankauf eines größeren Wohnhauses in Gel- senkirchen. * 1938: 40jähriges Bestehen der Gesellschaft. Beteiligung an der „Carl Gottbill sel. Erben G.m.b. H., Mariahütte, Krs. Trier“, und an der „Herd- und Ofenfabrik Ing. Hubauer & Co., Wels (Oberdonau)*. Verschiedene Neuanlagen, u. a. Erweiterung des Guß- und Blechemaillierwerkes. 1939: Erhöhung der Beteiligung an der „Carl Gottbill sel. Er- ben G.m. b. H., Mariahütte“ und Übernahme der noch aus- stehenden Anteile der „Herd- und Ofenfabrik Hubauer & Co., Wels“. 1941: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 (s. „Kapitalentwicklung“). Beteiligung an der Gasapparatefabrik Pain A.-G., Lipsheim (Elsaß). 1944: Erhöhung des Gesellschaftskapitals und der Beteiligung an der Gasapparatefabrik Pain A.-G., Lipsheim. Durch Bombenangriffe Werk I total zerstört, Werk II stark beschädigt, Wohnhäuser vernichtet bzw. beschädigt. 1945: Nach vorübergehender Stillegung Wiederaufnahme der Produktion von Kohlenherden und Speisetransportgefäßen. 1946/47: Allmähliche Steigerung der Produktion, Wiederauf- nahme der Herstellung von Gasherden, Elektroherden, Groß- kochanlagen und Zentralheizungen, Neuanfertigung von In- dustrie-Gasbrennern. Verkauf der Beteiligung Carl Gottbill sel. Erben G. m. b. H., Mariahütte. Verlust der Beteiligung Gasapparatefabrik Pain A.-G., Lipsheim, infolge des Krieges. Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Werke in Gelsenkirchen. Werk I: Total vernichtet. Werk II: Gießerei, Schlossereien, Emaillierwerk, Kupfer- schmiede, Werkstätten für Großkochanlagen und Gaskoch- apparate. Schleiferei. Häuser: 35 Wohnhäuser (davon 20 zerstört), meist auf beson- deren Grundstücken. Strombezug: Vom RW'E in Essen.