— — ――――― = = Drahtanschrift: Wedag Bochum. Fernruf: Sammelnummer 6 02 21. Postscheckkonto: Essen 840. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Zwgst. Bochum; Rhein-Ruhr Bank, Bochum; Bank- verein Westdeutschland, Bochum; Westfalenbank, Bochum; Rhein. Westfälische Bank, Bochum. 0 Gründung: Die Gründung erfolgte am 5. Mai 1881. Die H.-V. vom 7. August 1922 beschloß Verschmelzung und Übernahme der „R W. Dinnendahl A.-G.*, Essen, und Anderung der Firma in „Westfalia-Dinnendahl A.-G.. Anfang März 1930 wurde die Maschinenfabrik Fr. Gröppel in Bochum erworben. Mit Rücksicht auf diese Angliederung beschloß die H.-V. vom 23. April 1930 Anderung der Firma in „Westfalia Dinnendahl Gröppel Aktiengesellschaft“. Zweck: Herstellung und Lieferung von Maschinen und Kon- struktionen für die verschiedensten Verwendungszwecke, ins- besondere für den Bergbau und die Aufbereitung von Kohle und Erzen. Die Gesellschaft ist befugt, Anlagen zu erwerben, zu errichten und zu betreiben, die zur Erreichung des vorge- nannten Zwecks geeignet erscheinen. Sie darf Zweignieder- lassungen im In- und Auslande errichten und sich an ande- ren Unternehmungen des In- und Auslandes beteiligen, solche Unternehmungen erwerben und errichten sowie alle sonsti- gen Maßnahmen treffen und Geschäfte eingehen, die unmit- telbar oder mittelbar auf die Förderung des Gesellschafts- zweckes gerichtet sind. Erzeugnisse: Aufbereitungsanlagen für Kohle, Koks und Erz, Kokerei-Einrichtungen, Brikettfabriken, Förder- und Ver- ladeanlagen, Eisen- und Blechkonstruktionen, Saugfilter- anlagen, Flotationsanlagen nach dem Ekofverfahren (eigene Patentverfahren), Zerkleinerungsapparate, Siebereiapparate, Spezialpumpen, Kläranlagen, Förderkörbe, Gefäßförderungen, Förderseilscheiben, große Grubenventilatoren, Ventilatoren für alle Industriezweige, Kohlen-Wendelrutschen, Getriebe, Steinschleif- und Schneidemaschinen, Entstaubungsanlagen, Staubscheider. Vorstand: Generaldirektor Gustav Möllenberg, Essen, Vor- sitzer; Direktor Karl Gröppel, Bochum. Aufsichtsrat: Bergassessor a. D. Friedrich-Wilhelm Schulze Buxloh, Rorup (Vorsitzer des Vorstandes der Gelsenberg- Benzin A.-G., Gelsenkirchen), Vorsitzer; Bankdirektor Wil- helm Hollenberg, Bochum (Vorstandsmitglied der Westfalen- bank Aktiengesellschaft, Bochum), stellv. Vorsitzer; Dr.-Ing. Wilhelm Roelen, Mülheim-Ruhr (Generaldirektor der Thys- sensche Gas- und Wasserwerke G.m. b. H., Duisburg-Ham- born); Dr.-Ing. e. h. Ludolf Plass, Schönberg/Taunus; Berg- assessor a. D. Heinrich Wisselmann, Peine (Vorstandsmitglied der Preuß. Bergwerks- und Hütten-A.-G., Peine); Bergasses- sor Heinrich Kost, Homberg/ Niederrhein (Generaldirektor von Rheinpreußen, Steinkohlenbergwerk, Homberg/ Nieder- rhein, und Generaldirektor der Deutschen Kohlenbergbau- Leitung, Essen); Bergassessor a. D. Karl Kaup, Rödgen üb. Siegen (Bergwerksdirektor und Geschäftsführer der Rohstoff- betriebe G.m. b. H., Siegen); Bankdirektor Carl Schleipen, Düsseldorf (Vorstandsmitglied der Rhein-Ruhr Bank, Düssel- dorf); Bergassessor a. D. Kurt Spriestersbach, Laurenburg (Bergwerksdirektor und Vorstandsmitglied der Stolberger Zink A.-G., Aachen). Abschlußprüfer: Dr. Heinz Risse, Wuppertal-Vohwinkel. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Zur Zah- lung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktio- näre; 2. zur Gewährung einer Gewinnbeteiligung von 10 % von dem alsdann übrigbleibenden Betrage an den Aufsichts- rat; 3. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als weitere Dividende verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Bochum; Rhein-Ruhr Bank, Bochum, Dortmund, Essen und Düsseldorf; Rheinisch-West- fälische Bank, Bochum, Dortmund, Essen und Düsseldorf; Westfalen-Bank A.-G., Bochum; Bankverein Westdeutsch- land, Bochum. 3 „% ͥ //// ͤ/ ͤ ͤͤ ͤͤͤ /f ....... wWesdtfaolid Dinnendahl Gröppel Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (21b) Bochum, Postfach 597 und 402 Aufbau und Entwicklung Die „Westfalia Dinnendahl Gröppel Aktiengesellschaft“ hat ihren Verwaltungssitz in Bochum und besteht aus den drei Werken: Werk Westfalia in Bochum (frühere „Eisenhütte Westfalia A.-G*), Werk Dinnendahl in Essen (frühere „R. W. Dinnendahl A.-G.), Werk Gröppel in Bochum (frühere „Ma- schinenfabrik Fr. Gröppel“). Die Anfänge der „Eisenhütte Westfalia“ in Bochum gehen zurück auf die im Jahre 1872 gegründete Maschinenfabrik „Brandenburg & Lämmerhirt, die in erster Linie Erzeugnisse für den heimischen Bergbau lieferte. Im Jahre 1873 wurde die Firma „Brandenburg & Lämmerhirt“ nach Eintritt be- freundeter Industriekreise in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Westfälische Eisenhütte“ umgewandelt. Der den Gründerjahren folgende starke wirtschaftliche Niedergang eranlaßte 1881 die Liquidation des Unternehmens, der jedoch bald darauf im Mai 1881 die Gründung einer neuen Aktiengesellschaft unter Übernahme des verbleibenden Ver- mögens unter der Firmenbezeichnung „Eisenhütte Westfalia“ folgte. Seit etwa 1900 nahm die Firma, die auch weiterhin in erster Linie für den heimischen Bergbau arbeitete, einen kräftigen Aufschwung; die früheren Anlagen sind zwischenzeitlich sämtlich durch moderne Fabrikneubauten ersetzt worden und mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet. Im Jahre 1922 entstand unter Angliederung der „R. W. Din- nendahl A.-G.“ an die „Eisenhütte Westfalia A.-G.“ zu Bochum die fusionierte Firma „Westfalia-Dinnendahl A.-G.“, die im April 1930 nach Übernahme der in Zahlungsschwierig- keiten geratenen Firma „Maschinenfabrik Fr. Gröppel“, Maschinenfabrik für Bergwerks- und Aufbereitungsanlagen zu Bochum, ihre Firmenbezeichnung änderte in „Westfalia Dinnendahl Gröppel Aktiengesellschaft, Bochum“. Die Fabrik- grundstücke des Werkes Westfalia sind – z. T. mit auf- stehenden Gebäuden – im Jahre 1935 an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft verkauft worden; jedoch steht der Firma das Gelände mit den Werkstätten für die Fabrikation noch bis auf weiteres zur Verfügung. Die „R. W. Dinnendahl A.-G.*, das heutige Werk Dinnen- dahl, ist im Jahre 1800 von dem bekannten „Mechanikus“ Franz Dinnendahl gegründet worden und somit die älteste Maschinenfabrik Westdeutschlands. Franz Dinnendahl, ein Zeitgenosse Friedrich Krupps, gehört zu den hervorragend- sten Pionieren der deutschen, insbesondere der rheinisch- westfälischen Industrie. Er war der Erbauer der ersten Wasserhaltungs- und Fördermaschinen an der Ruhr; die von ihm gegründete „Kunstwerkerhütte“ ist seit vielen Jahrzehn- ten aufs engste mit der Entwicklung des Ruhrbergbaues ver- knüpft. Das Werk wurde schon im Jahre 1818 von Dinnen- dahl mit Steinkohlengas beleuchtet. Die alte Dinnendahl'sche Hütte hat im Laufe der Jahrzehnte mehrfach ihren Besitzer gewechselt; im Jahre 1900 wurde das Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahre 1922 erfolgte die Angliederung an die Eisenhütte Westfalia in Bochum. Durch einen Brand im Jahre 1924 wurde ein Teil der Werksanlagen eingeäschert. Die im Anschluß an den Brand und späterhin erbauten neuen Werkshallen wurden nach neuzeitlichen Gesichtspunkten ausgeführt und mit modernen Werkzeugmaschinen eingerichtet. Die frühere Maschinenfabrik Fr. Gröppel in Bochum, das jetzige Werk Gröppel, führt ihren Ursprung zurück auf das im Jahre 1867 von C. Lührig gegründete Konstruktionsbüro für die Verwertung eigener Erfindungen und Verbesserungen für Erz- und Kohleaufbereitung. C. Lührig ist einer der ersten Wegbereiter und bahnbrechenden Ingenieure auf dem Gebiete der Kohleaufbereitung. Die Aufbereitungsindustrie verdankt ihm sowohl in der Erzaufbereitung als auch auf dem Aufbereitungsgebiet der Kohle wertvolle Erfindungen und Anregungen. Insbesondere arbeiteten die von ihm erbau- ten Kohlenwäschen nach vollkommen neuen Methoden. Im Jahre 1882 hatte die Zahl der von Lührig erbauten Kohlen- wäschen bereits 100 erreicht. Um die Nachfrage aus dem Auslande zu befriedigen, sah sich Lührig veranlaßt, in Mons und London Zweigfirmen zu grün- den. In späteren Jahren wandte sich Lührig wieder mehr der Erzaufbereitung zu und hatte auch auf diesem Gebiet eine große Anzahl Anlagen im In- und Auslande ausgeführt. Nach seinem Tode im Jahre 1893 übernahm sein langjähriger 715